Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
TS 93: Der Unangreifbare

TS 93: Der Unangreifbare

Titel: TS 93: Der Unangreifbare
Autoren: Poul Anderson
Vom Netzwerk:
Brüstung und blickte nach oben. Koskinen sah vier langgestreckte, sehr schnelle Maschinen über das Haus flitzen. Auf den Flügeln leuchteten die Embleme der Sicherheitsabteilung.
    „Ich habe sie vom Küchenfenster aus gesehen“, murmelte Vivienne atemlos. „Sie haben uns, Pete.“
    „Überraschend schnell“, antwortete Koskinen betroffen. „Sie arbeiten eben sehr zuverlässig. Eigentlich war nichts anderes zu erwarten.“
    Vivienne umklammerte seine Rechte. „Aber …“ Sie konnte vor Erregung nicht weitersprechen.
    „Komm!“ Koskinen zerrte sie fort. Unten im Garten hatte er einen Bunker gebaut und mit Lebensmitteln vollgestopft. Sie kletterten hinein und schalteten den Generator ein. Die sofort einsetzende Stille war erschreckend. Koskinen hatte die Reichweite des Schildes schon vorher so eingestellt, daß der Bunker vollkommen umschlossen wurde. Er hatte auch einen Kleinsender mitgenommen, um sich mit den Belagerern unterhalten zu können.
    „Jetzt sind wir in Sicherheit“, sagte er aufatmend.
    Vivienne schluchzte und lehnte sich an ihn.
    „Was ist los?“ fragte er irritiert. Ihr Zittern machte ihn nervös. „Bist du nicht froh, daß wir endlich zurückschlagen können?“
    „Können wir das wirklich?“ Tränen rannen über ihr Gesicht. „Werden wir jemals Zeit für uns selber haben, Pete?“
    „Im Augenblick jedenfalls nicht“, sagte Koskinen grimmig. Dann lächelte er aber und zog sie an sich. „Vielleicht wird doch noch alles gut werden, Vivienne“, flüsterte er leise und küßte ihre Stirn.
    Da kamen bereits einige Männer ums Haus gelaufen. Sie benahmen sich wie ausgebildete Soldaten, trugen aber Zivilkleidung. Es handelte sich zweifellos um Agenten der Sicherheitsabteilung.
    Sie hatten alles vorbereitet und machten sich keine Sorgen. Vivienne kletterte auf das Dach des roh zusammengefügten Bunkers und zündete sich seelenruhig eine Zigarette an. Zwei Dutzend Männer umringten den frei im Garten stehenden Bunker und betasteten staunend den unsichtbaren Schutzmantel, den sie nicht durchdringen konnten.
    Koskinen ging innen bis an die Barriere und schaltete seinen Kurzwellensender ein. Einer der Männer nickte und schickte einen anderen ins Haus. Koskinen staunte nicht wenig, als kurz darauf kein anderer als Marcus selbst aus dem Hause trat. Am Handgelenk trug er ein Minigerät, mit dessen Hilfe er sich mit Koskinen verständigen konnte.
    Die Männer standen sich, kaum einen Meter voneinander entfernt, gegenüber und sahen sich an. Marcus lächelte gewinnend und sagte freundlich: „Hallo, Pete!“
    Koskinen musterte eiskalt sein Gegenüber. „Für Sie bin ich noch immer Mr. Peter Koskinen, Sir“, sagte er.
    „Seien Sie doch nicht kindisch“, antwortete Marcus sanft. „Diese ganze Geschichte ist reichlich phantastisch. Wozu das alles. Wenn Sie sich gleich vernünftig verhalten hätten, wäre es nicht zu so unangenehmen Ereignissen gekommen. Sie müssen völlig durcheinander sein und die Dinge falsch sehen, Mr. Koskinen. Kommen Sie heraus, damit wir Sie behandeln können. Es ist in Ihrem eigenen Interesse.“
    „Behandeln?“ Koskinen lachte auf. „Sie wollen mir die Erinnerung oder gar das Leben nehmen!“
    „Das ist doch Unsinn.“
    „Wo ist Dave Abraham?“ fragte Koskinen zielbewußt. Er hatte von Anfang an den Verdacht, daß etwas nicht stimmte.
    „Er ist …“
    „Keine Ausflüchte! Ich will alle meine Kameraden sehen. Bringen Sie sie her. Sie haben zugegeben, daß Sie diese Männer eingesperrt haben. Sie sollen sich dicht am Schild aufstellen. Ich werde den Umfang der Barriere erweitern und diese Männer einschließen. Wenn meine Kameraden dann bestätigen, daß sie nur zu ihrem eigenen Wohl in Schutzhaft genommen worden sind, werde ich mich ergeben und Sie um Entschuldigung bitten, Sir. Wenn Sie nicht auf diesenVorschlag eingehen, werde ich bis in alle Ewigkeit in diesem Gehäuse bleiben.“
    Marcus wurde rot vor Wut. „Wissen Sie, was Sie tun, Koskinen? Sie lehnen sich gegen die Autorität der Regierung auf!“
    „So?“ Koskinen lachte. „Ich will mich nur nicht fangen lassen, Sir. Ich bin unschuldig, denn ich halte mich streng an die Verfassung unseres Staates. Ich habe keinen Verrat begangen. Jedes Gericht der Welt muß meine Haltung unterstützen. Sie wissen genau, warum ich Widerstand leiste.“
    „Sie sind ein Dieb, Koskinen!“ rief Marcus. „Der Apparat ist Eigentum der Regierung. Sie haben ihn widerrechtlich an sich genommen und somit einen Diebstahl
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher