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TS 93: Der Unangreifbare

TS 93: Der Unangreifbare

Titel: TS 93: Der Unangreifbare
Autoren: Poul Anderson
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den eigentlichen Problemen abgelenkt. Jetzt erkannte er aber wieder die ganze Größe der Probleme, und die tiefe Befriedigung nach getaner Arbeit wich ernster Sorge um die Zukunft. Jetzt mußte es sich entscheiden, ob die Zukunft friedlich sein würde oder nicht. Es hing auch von der Schnelligkeit der Gegner ab. Die Maschine hatte bei der Landung auf Ziggers privatem Golfplatz eine deutliche Spur hinterlassen. Sicher war die Landung auch von einigen Leuten bemerkt worden. Allerdings waren die Nachbarn an merkwürdige Vorgänge auf Mr. Van Veits Grundstück gewöhnt. Vivienne war ihnen gut bekannt, so daß keiner auf den Gedanken kam, die Polizei zu benachrichtigen. Vivienne wurde nicht als die gesuchte Frau angesehen.
    Gerüchte ließen sich aber nicht verhindern. Warum war sie diesmal ohne Mr. Van Veit gekommen? Nicht einmal Diener und Köche hatte sie mitgebracht. Die Leute wunderten sich natürlich auch über die Bulldozer, den Lastwagen und die Holzstämme, die sie bestellt hatte. Irgendwann mußten diese Gerüchte einem Agenten der Sicherheitsabteilung zu Gehör kommen.
    Es bestand auch die Gefahr, daß einige von Ziggers Leuten lebend in die Hände der Sicherheitsabteilung gefallen waren. Einige kannten das Versteck und würden es bestimmt verraten.
    Zweifel kamen auf. Wäre es nicht besser, alles hinzuwerfen und zu fliehen?
    Koskinen schüttelte den Kopf. Die ewige Flucht würde ihn nur zermürben. Er mußte Widerstand leisten und sich durchsetzen.
    Vivienne kam herein und ließ sich in einen Sessel fallen. „Mir tun die Finger weh!“ stöhnte sie. „Ich denke, ich habe jetzt genug Leute angerufen. Du hast deine Festung gebaut, und ich habe die Leute informiert. Jetzt kann es losgehen.“
    „Jetzt können wir endlich ausruhen.“
    „Und feiern. Ich werde uns ein wunderbares Essen zubereiten.“
    „Zwei Büchsen anwärmen?“ fragte Koskinen scherzend.
    „Nein, ich will wirklich altmodisch kochen. Du wirst staunen, wie gut ich das kann.“ Sie stand auf und stellte sich neben Koskinen ans Fenster. „Vielleicht ist es die letzte Gelegenheit, dir das zu beweisen, Pete.“
    Er legte seinen rechten Arm um sie und zog sie an sich.
    „Ich wünschte, ich könnte mehr für dich tun, Pete“, flüsterte sie.
    „Warum?“ Koskinen starrte durchs Fenster.
    „Weil ich dir sehr viel verdanke.“
    „Unsinn! Ich verdanke dir alles.“ Er betastete den Halsring. Ich werde das Ding immer tragen, Vivienne.“
    „Bedeutet dir die Erinnerung daran so viel?“
    „Ja.“ Koskinens Stimme wurde fester. „Dieser Ring verbindet uns fester als es irgendein anderer Ring tun könnte.“
    Vivienne machte sich plötzlich frei und verließ den Raum. Er wollte ihr erst nach, entschied sich dann aber anders.
    Irgendwie mußte er seine Unruhe abreagieren. Er beschloß, noch weitere Leute anzurufen. Je mehr Menschen informiert sind, desto besser, dachte er und setzte sich an das Telefon.
    Auf dem kleinen Tisch lag ein Zettel .mit den Nummern der Leute, die Vivienne bereits angerufen hatte. Alle wichtigen Leute in Europa und in den amerikanischen Staaten waren in Kenntnis gesetzt worden. Koskinen überlegte. Nun waren Indien und China an der Reihe. Die Informationen mußten alle Punkte der Erde erreichen.
    Aber ausgerechnet China?
    Koskinen empfang eine Scheu davor. Er hielt die Chinesen für anständig und höflich, aber nur die Durchschnittsmenschen. Die gegenwärtige chinesische Regierung war machthungrig und gefährlich. Sie werden es früh genug erfahren, sagte er sich und ließ die Chinesen aus.
    Er drückte auf den Wählerknopf und verlangte eine Verbindung mit Japan. Schon nach wenigen Minuten sah er das erstaunte Gesicht eines Japaners. „Ich bin Peter Koskinen“, begann er höflich. „Sie werden die Suchanzeigen schon gehört und gesehen haben. Ich bin erst vor kurzem vom Mars zurückgekehrt und habe ein Gerät mitgebracht, das den Besitzer unangreifbar macht. Ich will den Mißbrauch dieses Gerätes verhindern und veröffentliche deshalb alle mit der Erfindung zusammenhängenden technischen Einzelheiten.“
    Der Japaner starrte ihn ungläubig an. Koskinen hielt ein vorher beschriebenes Blatt hoch und gab dem Mann Gelegenheit, das Bild aufzuzeichnen. Auf dem Blatt waren alle technischen Einzelheiten des Schildgenerators festgelegt.
    Nach einer Weile schaltete Koskinen die Verbindung ab und wählte eine andere Nachrichtenagentur. Viviennes Ruf schreckte ihn auf, und er eilte auf die Terrasse. Vivienne stand an der
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