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TS 92: Apollo auf Mondkurs

TS 92: Apollo auf Mondkurs

Titel: TS 92: Apollo auf Mondkurs
Autoren: Jeff Sutton
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ausmachen.“
    „Paß auf, daß du der Apollo nicht zu nahe kommst.“
    „Ich habe keine andere Wahl, Whitey. Wenn wir den Vogel mit dem Lasso einfangen müssen …“
    „Okay, Joe. Langsam und vorsichtig!“
    „Wird gemacht.“
    „Treibstoff null Prozent“, warf Kovac ein. „Entfernung gleichbleibend.“
    „Treibstoff zu Ende“, berichtete Faulk, ohne die Brennkammer der Apollo aus den Augen zu lassen. Das Raumschiff rotierte in zehn Metern. Entfernung von dem Mondkäfer langsam um seine Achse.
    Faulk wandte sich an Kovac. „Luftschleuse öffnen und Trosse bereithalten. Wir müssen so schnell wie möglich arbeiten.“
    „Verstanden.“ Während der Kopilot sich an die Arbeit machte, erklärte Faulk Burke seinen Plan.
    Burke diskutierte ihn mit einigen anderen, bevor er antwortete. „Am besten befestigst du die Trosse an dem kleinen Triebwerk neben der Luftschleuse der Apollo. Chappel glaubt, daß sie dort hält.“
    „Glaubt?“
    „Du hast keine andere Wahl, Joe.“
    „Okay, wird gemacht.“
    Faulk stand auf, griff nach der Leine und band sie sich um die Brust, während Kovac die Luftschleuse öffnete. Der Kopilot wollte protestieren, aber Faulk schnitt ihm das Wort ab. „Ich bin hier der Verantwortliche. Keine Zeit zu langen Diskussionen.“
    „Gut, Joe.“ Kovac betrachtete die Leine. „Hoffentlich ist sie stark genug.“
    „Hoffentlich …“
    Faulk sah zu der Apollo hinüber, um den richtigen Zeitpunkt für den Absprung festzustellen. Als die Spitze des Raumschiffs sich wieder nach oben bewegte, duckte er sich und stieß sich ab. Er ging in die Knie, um den Aufprall abzuschwächen, verlor aber dann doch das Gleichgewicht und rutschte an dem glatten Metall entlang.
    „Halt dich fest!“ rief Kovac ihm zu.
    Faulk sah sich suchend um und umklammerte eines der kleinen Steuertriebwerke, wobei ihn die steifen Handschuhe behinderten. Schwer atmend löste er den Knoten vor seiner Brust und befestigte das Tau an dem Triebwerk. Kovac stemmte sich gleichzeitig gegen die Luftschleuse des Mondkäfers und hielt das Tau gespannt, um die Trudelbewegung der Apollo zu verlangsamen. Faulk spürte einen plötzlichen Ruck, als das Tau sich straffte.
    „Gut gemacht“, lobte Kovac. „Wie eine Ballerina.“
    Faulk gab keine Antwort. Er blieb unbeweglich liegen, um wieder zu Atem zu kommen. Tief unter ihm glänzte der Mond. Faulk dachte daran, daß es jetzt kaum eine Viertelstunde her war, seit Mallon sich nicht mehr gemeldet hatte. Les! Irgendwo innerhalb dieses Stahlgehäuses mußte er sich befinden … Faulk schüttelte den Kopf, als wolle er dadurch auf andere Gedanken kommen, und dachte über ihre Lage nach. Die Apollo beschrieb nur noch einen kleinen Bogen, seit Kovac ihre Bewegung abgebremst hatte. Dabei veränderten die beiden Flugkörper ständig ihre Position zueinander.
    „Ich werde mich jetzt zu der Luftschleuse hinüberarbeiten“, kündigte Faulk an. „Vielleicht kann ich doch hinein.“
    „Vorsichtig, du bist nicht mehr gesichert“, warnte ihn Kovac.
    „Sieh zu, ob du den Mondkäfer näher heranziehen kannst.“
    „Wird gemacht.“
    Nachdem Kovac einen Teil der Leine eingeholt hatte, stieß Faulk sich leicht von dem Steuertriebwerk ab und schwebte auf die Luftschleuse zu. Beinahe hätte er sie verfehlt, aber durch eine plötzliche Körperdrehung berührte er sie doch noch mit der ausgestreckten Hand.
    „Alles in Ordnung?“ fragte Kovac besorgt.
    Faulk bejahte und schwang sich in die Öffnung, die zu der Einstiegluke führte. Dann löste er den Handscheinwerfer vom Gürtel und richtete den Lichtstrahl auf die Luke. „Die Luftschleuse steht offen“, berichtete er überrascht. „Ich gehe jetzt hinein.“
    „Verstanden.“ Kovacs Stimme klang erleichtert. „Ich werde den Mondkäfer unterdessen in die Verriegelungsposition bringen.“
    Faulk drehte sich wieder um, ohne eine Antwort zu geben, und drückte gegen den Lukendeckel, der sich merkwürdigerweise nur schwer bewegen ließ. Er stemmte sich dagegen und zwängte sie einige Zentimeter weit auf. In dem Licht des Handscheinwerfers war ein Teil eines Raumanzugs zu erkennen – Mallon! Ein Blick genügte. Les, dessen Helm offenstand, hatte die Einstiegluke mit letzter Kraft geöffnet, bevor der Tod ihn ereilte. Daß er das getan hatte, ohne vorher seinen Schutzanzug unter Druck zu setzen, bedeutete Selbstmord, aber auch eine offensichtliche Notlage. Was war geschehen?
    Faulk sah sich langsam in der Kabine, um. Bullaugen, Schotten, Wände –
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