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TS 92: Apollo auf Mondkurs

TS 92: Apollo auf Mondkurs

Titel: TS 92: Apollo auf Mondkurs
Autoren: Jeff Sutton
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Erdatmosphäre?
    „Das Licht bricht jetzt wie eine Lawine über uns herein“, bemerkte Kovac. Er warf einen Blick auf die Instrumente. „Gegenwärtiger Standort einhundertfünfzig Grad östlicher Länge, Höhe einhundertfünfundsechzigtausend Meter.“
    „Stimmt mit meinen Messungen überein“, bestätigte Mallon.
    „Ich möchte es jetzt noch einmal mit dem optischen Entfernungsmesser versuchen.“
    „Gib mir lieber zuerst die Geschwindigkeit an“, schlug Mallon vor.
    „Verstanden.“
    „Schon von Kap Kennedy gehört?“ fragte Faulk, als die beiden eine Pause machten.
    „Nur ein paar unverständliche Geräusche. Die Nachrichtensatelliten funktionieren nicht gerade hervorragend“, antwortete Mallon.
    „Benachrichtige mich sofort, wenn du Verbindung hast.“
    „Wird gemacht. Diesmal wird sich wohl halb Amerika um Burkes Funkgerät drängen.“
    „Durchaus möglich“, meinte Faulk.
    Sie besprachen kurz die Einzelheiten der bevorstehenden Annäherung des Mondkäfers an die Apollo. Kovac stellte fest, daß sie sich auf einhundertneununddreißig Grad östlicher Länge befanden – bei einer Höhe von einhundertzweiundachtzigtausend Metern. Zeit T plus neunundfünfzig Minuten.
    „Kommen jetzt über den Horizont“, berichtete er Mallon. „Sichtverbindung hergestellt.“
    Faulk kontrollierte seine Instrumente und sah erst wieder hinaus, als die Landschaft unter ihnen bereits in hellem Sonnenlicht lag.
    „Höhe einhundertsechsundachtzigtausend Meter“, las Kovac ab. „Geschwindigkeit eintausendsiebenhundert Meter pro Sekunde.“
    Faulk lehnte sich zufrieden zurück. Sie hatten es beinahe geschafft.
     
    *
     
    „Fertig zur Annäherung“, sagte Faulk und stellte in diesem Augenblick fest, daß Les sich schon einige Minuten lang nicht mehr gemeldet hatte. Als Mallon keine Antwort gab, rief Faulk lauter:
    „Apollo, hier Mondkäfer! Ich warte …“ Er setzte sich auf und spürte, daß ihm der Schweiß auf der Stirn stand. „Apollo. Apollo, hier Mondkäfer!“ Seine Stimme klang heiser.
    „Les macht wieder einmal Witze“, meinte Kovac wütend.
    „Hier macht niemand Witze“, wies Faulk ihn zurecht. „Apollo, hier Mondkäfer! Apollo …“
    Sein Ruf blieb unbeantwortet.
    „Vielleicht ist das Funkgerät ausgefallen?“ meinte Kovac. Der Tonfall seiner Stimme zeigte deutlich, daß er nicht an diese Möglichkeit glaubte.
    „Unwahrscheinlich“, antwortete Faulk kurz. „Apollo, hier Mondkäfer!“ wiederholte er mit erhobener Stimme.
    „Verflucht merkwürdig. Was kann passiert sein?“ fragte Kovac. „Vor einer Minute war er doch noch da.“
    „Gegenwärtiger Standort?“
    „Einhunderteinunddreißig Grad östlicher Länge, Höhe einhundertsechsundachtzigtausend Meter“, las der Kopilot ab.
    „Entfernung?“
    „Vierundzwanzigtausend Meter.“
    Faulk stellte rasch eine Berechnung an. „Nicht übel. Treibstoff?“
    Kovac warf einen Blick auf den Durchflußmesser. „Steuertriebwerke drei Prozent, Haupttank elf Prozent.“
    „Schlecht.“
    „Sei sparsam damit“, mahnte der Kopilot.
    „Wird gemacht“, versprach Faulk. Er sprach lauter. „Apollo, hier Mondkäfer! Apollo …“ Die beiden Männer warfen sich einen Blick zu und erkannten, daß der andere das gleiche dachte. Wenn Mallon etwas zugestoßen war, konnten sie nicht in die Kabine der Apollo – die Luftschleuse war nur von innen zu öffnen …
    „Burke müßte sich bald melden.“ Kovacs Stimme klang unsicher, als sei er sich über ihre Lage noch nicht im klaren.
    „Ziemlich bald“, stimmte Faulk zu. „Wir müssen die Annäherung ohne Mallons Hilfe durchführen.“
    „Verstanden.“ Kovac schien erleichtert aufzuatmen, nachdem die Entscheidung gefallen war. Sie standen vor einer schwierigen Aufgabe, denn die Apollo befand sich neunhundert Meter unter ihnen – und einige Kilometer weit zurück! Der Mondkäfer mußte abgebremst werden, damit die Apollo zu ihm aufschließen konnte.
    Kovac richtete sich auf, nachdem er sich über das Teleskop gebeugt hatte. „Die Apollo überschlägt sich langsam“, berichtete er. „Sehr langsam.“
    Faulk gab keine Antwort. Jetzt waren sie eigentlich auf Mallons Unterstützung angewiesen, denn er sollte das Raumschiff auf Kurs halten und ihre Annäherung überwachen. Aber Les war ausgefallen, und ihnen blieben nur ihre Augen, seine Geschicklichkeit als Pilot – und einige Fingerhüte voll Treibstoff.
    „Höhe etwas unter einhundertsechsundachtzigtausend Meter abgesunken“, meldete Kovac.
    Faulk
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