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TS 87: Der kleine Fuzzy

TS 87: Der kleine Fuzzy

Titel: TS 87: Der kleine Fuzzy
Autoren: H. Beam Piper
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Wohngebäude zu, öffnete die Tür und griff nach dem Lichtschalter. Dann zögerte er und blickte zu Darius auf.
    Der Mond war von einem großen Ring umgeben, und er erinnerte sich an die vielen Zirruswolken, die ihm am Nachmittag aufgefallen waren. Vielleicht würde es heute abend regnen. Ewig konnte dieses trockene Wetter ja nicht dauern. Er hatte in letzter Zeit den Manipulator im Freien stehen lassen. Heute würde er ihn in den Hangar stellen. Er öffnete die Tür des Fahrzeugschuppens, stieg wieder in die Maschine und steuerte sie hinein. Als er zu dem Wohnhaus zurückkam, sah er, daß er die Tür hatte offenstehen lassen.
    „Idiot!“ schalt er sich. „Die ganze Stube könnte jetzt von Garnelen wimmeln.“
    Er sah sich schnell in seinem Wohnraum um – unter den großen Schreibtisch, den Gewehrschrank, die Stühle, hinter den Bildschirm, hinter den Blechschrank mit der Mikrofilmbibliothek – aber nichts zu sehen. Er hängte seinen Hut auf, schnallte die Pistole ab, legte sie auf den Tisch und ging ins Bad, um sich die Hände zu waschen.
    Als er das Licht einschaltete, machte etwas in der Duschkabine „quiiik!“
    Er drehte sich schnell herum und sah, wie zwei große Augen ihn aus einem goldenen Flaumball anstarrten. Was auch immer es war, es hatte einen runden Kopf und große Ohren und ein entfernt menschenähnliches Gesicht mit einer kleinen Stupsnase. Es saß auf seinen Hinterbeinen und war in dieser Stellung etwa einen Fuß hoch.
    Es besaß zwei winzige Hände mit abstehenden Daumen. Er kauerte sich nieder, um besser sehen zu können.
    „He, du da, Kleiner“, begrüßte er es. „Ich hab’ noch nie so etwas wie dich gesehen. Was bist du denn überhaupt?“
    Das kleine Wesen sah ihn ernsthaft an und sagte mit etwas ängstlicher Stimme: „Quäk.“
    „Aber freilich; du siehst aus wie ein kleiner Flaumball. Ich werde dich Little Fuzzy nennen. Ja, Little Fuzzy, so heißt du jetzt.“
    Er schob sich langsam näher, vorsichtig bemüht, das Tierchen nicht zu erschrecken und redete weiter auf es ein.
    „Ich möchte wetten, daß du hereingeschlüpft bist, als ich die Tür offenließ. Nun, wenn ein Little Fuzzy eine offene Tür findet, dann darf er ja schließlich auch herein und sich umsehen.“
    Er berührte das Tierchen vorsichtig. Es zog sich zurück, griff aber gleich danach mit den kleinen Händen nach seinem Hemdärmel. Er streichelte es und sagte ihm, es hätte den weichsten, seidigsten Pelz, den er je gesehen hätte. Dann nahm er es auf den Schoß. Es quiekte vor Vergnügen und legte ihm die Ärmchen um den Hals.
    „Aber freilich, wir werden gute Freunde werden, nicht? Möchtest du etwas zu essen? Wir wollen mal sehen, was wir finden.“
    Er trug es mit einer Hand wie ein Baby – er glaubte sich wenigstens zu erinnern, daß man Babys so trug – und richtete sich auf. Es wog zwischen fünfzehn und zwanzig Pfund. Zuerst sträubte es sich, beruhigte sich dann aber schnell und schien Gefallen daran zu finden, getragen zu werden. Im Wohnzimmer setzte er sich auf seinen Lieblingssessel neben einer Stehlampe und betrachtete seinen neuen Bekannten. Es war ein Säugetier – die Klasse Säugetiere war auf Zarathustra ziemlich stark vertreten – aber darüber hinaus versagten seine Kenntnisse. Ein Primat im terranischen Sinn war es nicht. Es glich überhaupt nichts, was er von Terra oder Zarathustra her kannte. Als Zweibeiner gehörte das Tierchen jedenfalls auf diesem Planeten in eine Klasse für sich. Es war einfach ein Little Fuzzy, der Begriff reichte ihm für den Augenblick.
    „Was möchtest du denn zu essen, Little Fuzzy?“ fragte er. „Mach mal den Mund auf und laß Pappi Jack sehen, was du für Beißerchen hast.“
    Little Fuzzys Zähne glichen in ihrer Anordnung und ihrer Form den seinen stark.
    „Du bist wahrscheinlich ein Allesfresser. Möchtest du gerne eine hübsche Terraföderation-Weltraum-Notration Typ ExTe III?“ fragte er.
    Little Fuzzy antwortete auf dieses Wortungetüm mit einem Quieklaut, den man als Zustimmung auffassen konnte. Dabei konnte nicht viel passieren; ExTe drei war schon ohne schädliche Nachwirkungen einer Anzahl zarathustrischer Säugetiere verfüttert worden. Er trug Little Fuzzy in die Küche und setzte ihn auf den Boden. Dann holte er eine Dose mit der Notration heraus und öffnete sie. Er brach ein Stückchen ab und gab es dem Tierchen. Little Fuzzy nahm das Stück goldbraunen Kuchens, schnüffelte daran, quiekte begeistert und stopfte es sich in den
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