Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
TS 86: Geist ohne Fesseln

TS 86: Geist ohne Fesseln

Titel: TS 86: Geist ohne Fesseln
Autoren: Hans Kneifel
Vom Netzwerk:
vierhundert Mann und Offiziere, die eine gemischte Mannschaft darstellten. Die einhundertfünfzig Feuerschützen waren Terraner, die mit den schweren Schiffsgeschützen umgehen konnten, als wären es Jagdgewehre. Auch dreißig der Offiziere, Maate und die Männer des Nachrichtenkorps waren Terraner – der Rest bestand aus hochqualifizierten Gorquons.
    Es war die zweitbeste Mannschaft eines Schiffes der Vereinigten Mächte.
    Das Schiff startete. Es würde sich jenseits des Jupiterforts mit den dort wartenden Schiffen Tomahawk, Weaponsmith und Arrow vereinigen und eine Flotte entsetzen, die entlang des senkrechten Balkens des T operierte.
    An Bord der Hunting Bow befanden sich Baumaterialien und Vorräte, die dazu dienen sollten, vierundzwanzig Menschen zwei Jahre lang zu versorgen. Einer der riesigen Laderäume, in denen sonst Minen oder Raketen lagerten, war von dem Kapitän frei gemacht worden. Jetzt lagerte anderes Material darin; Fertigbauteile für Häuser und Einrichtungen und Proviant.
    Nachdem die Wolke verbrannten Treibstoffs über dem Beton der Piste vergangen war, entfernte sich das Rauschen und Donnern des startenden Schiffes immer mehr. Der pechschwarze Rumpf der Hunting Bow schoß hinauf zwischen die Wolken, durchstieß die Lufthülle und jagte in den freien Raum hinaus.
    Stunden später …
    Wie aus dem Nichts schoben sich drei andere Schiffe hinter dem stählernen Sperrfort hervor, das jenseits des Jupiter schwebte. Es waren Schiffe der gleichen Größenklasse; Bootsträger. Jedes der vier Trägerschiffe hatte sieben Schnellboote an Bord, die ähnlich wie riesige Torpedos aus langen Startrohren hervorgeschleudert werden konnten, um Naheinsätze zu fliegen. Sieben Mann in jedem Boot – ein mächtiges Lasergeschütz und eine Elektronenschleuder waren die eingesetzte Armierung.
    Die vier Schiffe vereinigten sich zu einer stählernen Phalanx, die das irdische System verließ und in den Hyperraum überging. Sie stürmten entlang der gedachten Linie, von der aus der Feind operierte. Noch trennten sie Lichtjahre von der Stelle der letzten Kämpfe, aber bereits jetzt waren die Wachen aufgezogen und die Geschütze bemannt. Riesige Energiemengen warteten in den Aggregaten darauf, frei gemacht zu werden und in Form langer, glühender Blitze den Feind zu treffen und seine Schiffe zu schmelzen.
    Befehle, Nachrichten und Positionsmeldungen gingen von Schiff zu Schiff und wurden bearbeitet. Dann setzte der Kapitän der Hunting Bow eine kurze Mitteilung ab und ließ den Kurs um drei Strich ändern. Am Rande jener Zone, die bereits in die Vorpostengefechte verwickelt wurde, scherte der gewaltige Träger aus und bog langsam von dem geradlinigen Kurs ab. Lautlos verschwand das Schiff in den grauen Weiten des Hyperraums.
    Wahrend das Schiff einen völlig neuen Kurs einschlug, waren fast in der Mitte dieses Giganten, tief im Innern des stählernen Körpers, vierundzwanzig Menschen versammelt.
    Die Offiziersmesse war geräumt worden. In einem offenen Kreis saßen Renata Retera, McKinney und So Pak Lau. Neben dem Asiaten saß pfeiferauchend ein anderer Lehrer; Poul Rogier, der bärtige Kanadier. Er war der Naturwissenschaftler des kleinen Teams, in dessen Händen das Schicksal der Vereinigten Mächte lag. Neben Rogier saß Eric Abraham Flint, der Techniker. Er war Amerikaner, vierzig Jahre alt und sehr, sehr ruhig. Neben ihm ließ ein Mädchen ihre Augen über die Gesichter der Kinder schweifen, die vor den Lehrern saßen.
    Das Mädchen hieß Odette Davies und war für das Training der kinetischen Fähigkeiten zuständig. Sie war sehr hübsch; auf eine andere Art als Renata. Schweigen – auch geistiger Art – lag über der kleinen Versammlung. McKinney brach das Schweigen, als er stimmlich sagte:
    „Hier haben wir uns endgültig getroffen. Wir sind auf dem Weg zu unserem Ziel, zu dem Planeten Longhurst. Wir werden dort in drei Tagen eintreffen. Und ich werde jetzt das Amt übernehmen, euch einander vorzustellen.“
    Der riesige McKinney stand langsam auf und ging hinüber an die Stelle, an der die achtzehn Schüler saßen. Nicht alle waren Kinder; drei von ihnen waren neunzehn Jahre und darüber. Der Ire, an dem diese ehemals ausgestoßenen Geschöpfe mit einer geradezu bedingungslosen Hingabe hingen, strich dem ersten der Schüler über das Haar. Robert Owen sah mit großen Augen zu dem Major empor. Owen war fünfzehn und Neger. Er hatte eine große telekinetische Begabung. Restlos geschult und sicher eingesetzt, waren
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher