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TS 86: Geist ohne Fesseln

TS 86: Geist ohne Fesseln

Titel: TS 86: Geist ohne Fesseln
Autoren: Hans Kneifel
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Was ist los?“ fragte der Kapitän.
    „Es ist einer unserer achtzehn Schützlinge, Kapitän“, sagte Carel McKinney ganz ruhig. „Er ist Hellseher und wird uns etwas unterstützen. Es ist die reine Wahrheit, was er sagt – Sie tun besser daran, danach zu handeln. Schnell!“
    Der Kapitän knurrte einige Befehle in die Mikrophone und veränderte die Lage seines Schiffes um einige Grad in zwei Dimensionen.
    Und dann geschah es zu plötzlich, als daß die Augen es erfassen konnten … wie ein Adler fiel pfeilschnell das feindliche Schiff aus der Viererposition. Man konnte hören, wie ein Raunen der Überraschung durch die Reihen der Besatzung ging – die Lautsprecher waren fast alle geöffnet. Das Schiff zog rechts an der Hunting Bow vorbei und stoppte abrupt. Die Geschütze des Trägers flammten entlang des Rumpfes auf; ein Geschützdeck entleerte seine Energievorräte in den schimmernden Körper des Feindes. Die Laserbatterien schnitten tiefe Löcher in die Haut, so daß man die glänzenden Verstrebungen des Quaysaschiffes sehen konnte. Nur einen Moment lang, dann erlosch die Innenbeleuchtung, Funken schlugen in den schwarzen Raum hinaus. Die Energieversorgung des Gegners war zusammengebrochen.
    Zwei Geschützmannschaften begannen zu feuern; sie waren die besten Schützen des Schiffes. Sie vollendeten planvoll das Werk der Zerstörung, indem sie zerschmolzen, was sie treffen konnten.
    Es stand nur noch drei zu eins …
    Die meterdicken Laserstrahlen, heiß wie der Kern eines weißen Zwerges im Achernar, schossen hinüber zu den anderen Schiffen und verwandelten die Bordwände mit ihren Schutzfeldern und der dicken Stahlpanzerung in flüssiges Erz. Sie hatten bereits ein glühendes, weißleuchtendes Wrack hinterlassen, das langsam, von der eigenenGeschwindigkeit getragen, in den Raum hinausschoß. Irgendwann würde es von dem Schwerefeld einer Sonne angezogen und vernichtet werden.
    Atemlos saßen die Geschützbedienungen in ihren Schalensitzen und sahen durch die Visiere der Laser die restlichen drei Gegner näherkommen und sich fächerartig voneinander entfernen. Die fähigen Spezialkommandos begannen mit den weitreichenden Rohren die Geschützpforten des Gegners zu schmelzen. Die Lichterscheinungen, weißviolette Strahlen, die wanderten und verharrten und furchtbare Zerstörung hinterließen, waren wunderbar anzusehen, aber sie brachten den Tod.
    Dann folgte ein Ereignis, das unverkennbar Ähnlichkeit mit einem Wunder hatte: Das zweite Schiff schien einen Augenblick lang sich wie ein gigantischer Ballon aufzublähen, dann explodierte es in einem Regen glühender Metallfetzen und irrlichternder Blitze.
    „Die beiden restlichen Schiffe werden in wenigen Sekunden ein konzentrisches Feuer auf den Bug der Hunting Bow eröffnen, Sir!“ sagte Arno Markus und blickte nach vorn, wo sich die glänzenden Torpedos näherschoben wie ein nicht aufzuhaltendes Schicksal.
    „Kommen wir ihnen entgegen!“
    Die Bow schwang majestätisch herum und bot den Gegnern die Flanke. Dann brachen die Flammenbündel sämtlicher Geschütze auf allen drei Decks hervor und verwandelten die Wände der Quaysaschiffe in eine Hölle aus Licht und Hitze. Sie durchstießen die Schutzfelder und trafen die empfindlichen Stellen. Man glaubte förmlich, die fürchterliche Hitze zu spüren.
    Wieder veränderte sich die Szene; der Kapitän ließ das Schiff einmal um die Längsachse rotieren. Automatische Regler übernahmen das Umpolen der Schwerkraftfelder, so daß sich weder die Maschinen aus ihren Verankerungen reißen konnten noch die Männer auf der Decke spazieren mußten. Die andere Seite tauchte unterhalb des Bildes auf und zeigte drei völlig feuerbereite Decks. Die Mannschaften feuerten ihre Geschützmagazine leer.
    Die beiden letzten Schiffe explodierten in einem grandiosen Feuerwerk. Binnen weniger Minuten war an der Stätte des Kampfes nichts mehr zu sehen als drei Wracks, die nach drei verschiedenen Richtungen auseinanderstrebten. Glühend und weißen Rauch ausstoßend, entfernten sich die Schiffe des Gegners von der Hunting Bow. Das Trägerschiff beschleunigte wieder und ging nach einer Stunde ständig wachsender Geschwindigkeit in den Hyperraum, um dem Ziel der Fahrt näherzukommen; dem Planeten Longhurst.
    Der Kapitän war um mehrere Erfahrungen reicher, und um einen glänzenden Sieg. In den Quartieren feierte die Mannschaft. Aber weder ihr noch den Offizieren war gesagt worden, daß eigentlich nur ein junger Däne mit seinen
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