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TS 78: Operation Vergangenheit

TS 78: Operation Vergangenheit

Titel: TS 78: Operation Vergangenheit
Autoren: Andre Norton
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noch nicht gelegt. „Dann wollt ihr also auch weiterhin immer nur ,Jawohl, Sir’ und ,Nein, Sir’ sagen?“ fragte er schrill.
    Hodaki knallte seine tätowierte Hand auf .den Tisch. „Was soll der Blödsinn, Curd? Du weißt ganz gut, wie wichtig die Experimente sind. Was mit Hardy geschehen ist, kann nun mal immer wieder geschehen, aber …“
    „Genau das sage ich mir auch! Möchtest du, daß es dir passiert?“
    „Halt den Schnabel!“ Jansen stand auf und ging auf Curd zu. Er hätte ihn über einem seiner mächtigen Knie mühelos zerbrechen können. „Wenn du irgendwelche Beschwerden hast, dann trage sie gefälligst Millaird vor!“ Er bohrte Curd den Zeigefinger in die Brust. „Warte erst einmal ab – klar? Niemand setzt leichtsinnig unser Leben aufs Spiel. Es werden alle Sicherheitsmaßnahmen getroffen. Und Hardy hat nun mal Pech gehabt. Aber wir konnten ihn zurückholen; das war sein Glück und ein Erfolg für uns.“ Er reckte die Arme, murmelte: „Ich bin für ein kleines Spielchen. Ashe, Hodaki – was haltet ihr davon?“
    „Immer unternehmungslustig“, brummte Ashe, nickte aber zustimmend wie der Orientale.
    Feng lächelte Ross Murdock an. „Die drei versuchen sich immer zu übertreffen; für uns ist der Wettkampf eigentlich schon entschieden.“
    Ross Murdock hatte keine Gelegenheit, mit Curd zu sprechen.
    Die Männer beendeten ihre Mahlzeit, nahmen Ross Murdock in die Mitte und gingen mit ihm in einen Raum, der den Eindruck eines Freilichtkinos vermittelte – jedenfalls waren die Sitze so geordnet. Man sah jedoch keine Leinwand, und alles war so kahl wie eine Stierkampfarena in den frühen Morgenstunden.
    Was hatten die Männer vor? Wie sah das ,Spiel’ aus?
    Was dann folgte, erinnerte Ross Murdock irgendwie an die Wolfsszene. Die Männer kämpften aber nicht körperlich, sondern geistig miteinander. Sie unterschieden sich nicht nur durch ihren Körperbau, sondern, wie Ross Murdock bald feststellen sollte, auch in ihrer Art, ein Problem zu lösen.
    Sie setzten sich im Dreieck gegenüber: Ashe, Jansen und Hodaki.
    „Fangen wir an“, sagte Ashe und fragte: „Welches Territorium?“
    „Prärie!“ riefen die andern beiden Männer lachend im Chor.
    Ashe lachte auch. „Ihr macht’s euch heute einfach, wie? Gut, hier habt ihr eure Prärie.“ Er drückte auf einen verborgenen Knopf.
    Zu Ross Murdocks maßlosem Erstaunen verwandelte sich die Szene um die Spieler herum. Es wurde dunkel, wieder hell … und dann rauschte das Präriegras unter dem leichten Wind eines strahlenden Sommertages. Ross Murdock saß mitten drin.
    „Rot!“
    „Blau!“
    „Gelb!“
    Ein unglaubliches Farbenspiel setzte ein; Lichtpunkte schwirrten durcheinander, ordneten sich in ihre Farbengruppe ein, schienen auf das nächste Kommando zu warten.
    „Rot – Karawane!“ hörte Ross Jansens Stimme.
    „Blau – Banditen!“ rief Hodaki.
    „Gelb – unbekannter Faktor!“
    Jansen grinste. „Ist dieser unbekannte Faktor ein Naturphänomen?“
    „Nein – ein Indianerstamm unterwegs.“
    „Aha!“ Hodaki überlegte intensiv.
    Dann begann das Spiel …
    Ross Murdock hatte schon von allen nur möglichen Kriegsspielen gehört und kannte selber eine stattliche Reihe davon. Sie wurden meist auf einem Brett gespielt oder mit Bleistift auf einem Bogen Papier. Doch dieses Spiel war einfach das Spiel aller Spiele – nein, es war die greifbare Wirklichkeit!
    Die Lichtpunkte verwandelten sich in die gewünschten Banditen, die Karawane der Kaufleute, den Indianerstamm unterwegs. Ross Murdock glaubte, den Verstand zu verlieren. Das Gefecht war schon seit Stunden im Gange. Der ,unbekannte Faktor’ hatte die rote Karawane angegriffen. Die blauen Banditen lagen auf der Lauer, griffen an einer Stelle an, zogen sich an einer anderen zurück. Sie wurden von den Gedanken der Männer gelenkt, die dieses ,Spiel’ mit ein paar knappen Worten ins Leben gerufen hatten.
    Das Spiel zog auch Ross Murdock in seinen Bann. Da … jetzt formierten sich die roten Reiter, jagten davon; die blauen Banditen schwenkten rechts ein und hielten parallel mit ihnen Schritt.
    „Daraus wird nichts“, lachte Jansen. „Die sind früher an der Quelle und werden dort ihr Lager aufschlagen. Sie werden auch Wachen ausstellen. So leicht kommen deine blauen Banditen nicht an Rot heran, Hodaki. Schachmatt – hm?“
    „Zugegeben, du bist ein Meister der Strategie“, erwiderte Hodaki. „Aber eines Tages wird es nicht so gut funktionieren und dann
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