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TS 78: Operation Vergangenheit

TS 78: Operation Vergangenheit

Titel: TS 78: Operation Vergangenheit
Autoren: Andre Norton
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den Reißverschluß auf und riß ihm den grünen Overall vom Körper. Ross Murdock stieß einen wilden Schmerzensschrei aus, als der linke Ärmel über sein wahrscheinlich gebrochenes Handgelenk gestreift wurde.
    Dann wurde er auf das Gummifloß getragen. Er wußte nicht mehr, wie er an Bord des U-Bootes gekommen war, wußte nicht, daß er ununterbrochen schimpfte und fluchte, hörte nicht die beruhigenden Worte des Majors.
     
    Halb schlafend und halb träumend verbrachte er die nächsten Tage. Der Arzt hatte ihm einen Heilschlaf verordnet.
    Dann kam der Tag, an dem er sich aufrichtete und im alten Tonfall energisch zu verstehen gab, daß er mächtigen Hunger habe.
    Der Arzt griff nach seinem Puls. „Wie fühlen Sie sich?“
    „Sauwohl!“
    „Gut, dann dürfen Sie aufstehen. Vorsichtig, ich stütze Sie!“
    „Keine Sorge, Doktor. Wenn mir zum Aufstehen zumute ist, dann stehe ich auch auf!“
    „Sie haben übrigens Besuch, Murdock.“
    „Ach! Wer denn?“
    „Kommen Sie herein, Ashe!“ rief der Arzt in Türrichtung.
    Ashe trat über die Schwelle. Einen Arm trug er noch immer in der Schlinge, schien aber sonst völlig wiederhergestellt zu sein.
    „Wie geht’s, Murdock?“
    „Zunächst möchte ich einmal wissen, wo ich bin. Ich habe nämlich jedes Gefühl für Zeit- und Raumunterschiede verloren.“
    „Man gewöhnt sich dran, Murdock.“ Ashe lachte breit.
    „Sind wir wieder an unserem Ausgangspunkt angelangt?“
    „Jawohl, wir sind zu Hause … im zwanzigsten Jahrhundert.“ Ashe nahm zwanglos Platz und schlug ein Bein über das andere. „Die Jungen sind gerade dabei, unser Material auszuwerten.“
    „Habt ihr schon ein Resultat?“
    „Das dauert lange, Murdock.“
    „Wie seid ihr, du und McNeil, mit dem Leben davongekommen?“
    „Weißt du, das war schon eine Expedition im kleinen. Unser Floß wurde auseinandergerissen. Ich hörte McNeil über die miserablen Knoten fluchen. Was dann geschah, entzieht sich meiner Kenntnis. Ich wußte ja nicht einmal, daß ihr mich auf das Floß gepackt hattet. McNeil wird dir nähere Einzelheiten berichten. Jedenfalls warst du plötzlich verschwunden. Wir gaben keinen Cent mehr um dein Leben, dachten aber, daß du – zumindest als Leiche – die Flußmündung erreichen würdest. Wir beide erreichten sie jedenfalls halbtot, machten ein Feuer, lagen ein paar Tage in der Sonne und warteten aufdas U-Boot. Das Boot kam. Wir schilderten Major Kelgarries die irrsinnige Floßfahrt. Wir hatten schon tagelang auf dich gewartet, aber Kelgarries dehnte die Wartezeit noch einmal auf vierundzwanzig Stunden aus. Immer noch nichts von dir zu sehen. Dann ging das Boot auf Tauchstation, und der Major fuhr das Sehrohr aus, um bis zum letzten Augenblick die Küste zu beobachten. Dann entdeckte er dein Feuer. Tja, und was dann geschah, weißt du selbst.“
    „Teils – teils“, grinste Ross. „Und die Leute vom Raumschiff nahmen nicht die Verfolgung auf?“
    „Davon ist uns nichts bekannt.“
    „Dann möchte ich gern wissen, aus welchem Grund sie meine Wenigkeit kidnappen wollten.“
    „Vielleicht sahen sie in dir einen Plünderer des verlassenen und von den Russen beschlagnahmten Wracks, wer weiß. Niemand sollte das Geheimnis erraten.“
    „Und warum mischen die sich in unsere Geheimnisse?“
    „Das werden wir noch erfahren.“
    „Und was ist mit den Tonbändern?“
    „Die sind eine sehr große Hilfe für uns, Murdock. Es gab eine Zeit, in der noch andere dieser Raumschiffe existierten. Das erste entdeckten die Russen in Sibirien. Obwohl es fast völlig zerstört war, konnten die Instrumente zur Ortung weiterer Raumschiffe benutzt werden, die noch in Ordnung waren. Wir wollen uns mit der Feststellung begnügen, daß sich drei dieser Raumschiffe auf dieser Seite des Atlantik befinden. Wir werden uns noch mit ihnen zu befassen haben.“
    „Aber warten die Fremden nicht nur darauf, Ashe?“
    „Möglich. Vielleicht werden sie dann auch bei uns ein kleines Erdbeben veranstalten. Hättest du nicht an den Schaltern herumgefingert, so hätten die Fremden niemals erfahren, an welcher Stelle dieses Schiff niedergegangen ist. Aber das hat uns wichtige Aufschlüsse über die Reaktion der Fremden gegeben. Bei unserm nächsten Run werden wir entsprechend vorbereitet sein.“
    „Und wann startet der nächste Run?“ fragte Ross Murdock.
    „Wir werden unsere Agenten aus den verschiedensten Zeitaltern zurückrufen und zur richtigen Zeit unsere Kräfte konzentrieren. Dann werden wir
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