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TS 73: Der Letzte der Navajos, Teil 1

TS 73: Der Letzte der Navajos, Teil 1

Titel: TS 73: Der Letzte der Navajos, Teil 1
Autoren: Andre Norton
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behaupten, daß es oben in den Bergen Städte gäbe, oder wenigstens Überreste von Städten. Und daß die ,Alten’, die sie bauten, sich in die Höhlen zurückgezogen und die Eingänge hinter sich vermauert hätten. Einmal hat es bei den Wissenschaftlern in Galwadi große Aufregung deswegen gegeben, und sie haben ein paar Expeditionen ausgeschickt. Aber Wasser ist knapp da oben, und dann kam der Krieg und alle Arbeiten, die nicht kriegswichtig waren, wurden eingestellt. Aber sie haben eine Belohnung ausgesetzt für denjenigen, der sie findet. Vierzig Quadratmeilen Land und vier Jahre lang zollfreie Einfuhr.“ Ransford wickelte sich in seine Decken und bettete den Kopf auf seinen Sattel. „Kannst ja davon träumen, Junge, wenn du auf die Herde aufpaßt.“
    Storm setzte die Meerkatzen auf seine Schlafdecke, wo sie sich verkrochen. Baku hockte in der typischen Schlafhaltung aller Raubvögel – ein Bein hochgezogen – auf dem Rand des Gepäckkarrens. Alle Tiere würden, das wußte er, sich ruhig verhalten, bis er sie rief.
    Der Hengst, den er wegen seiner Zeichnung Rain-On-Dust genannt hatte – was soviel bedeutet wie ,Regentropfen im Staub’ – war für die Bewachung der Herde bei Nacht noch nicht genug abgerichtet. Darum legte Storm einer gut eingearbeiteten Stute seine Decke auf, die ihm Larkin als zweites Pferd zugewiesen hatte. Ohne jede Unruhe ritt er in die Dunkelheit hinaus. In den vergangenen Jahren hatte ihm die Nacht zu oft Schutz geboten, um ihn jetzt noch zu ängstigen.
    Storm hatte seine Wachrunde fast beendet, als er Surras stummen Warnruf auffing, diesen schnellen Gedankenblitz, der so scharf war wie ihre Krallen. Irgend etwas war los in der nordöstlichen Ecke des Lagers. Aber was?
    Er lenkte sein Pferd in die Richtung und hörte einen wütenden Katzenschrei. Surras Warnung war für ihn jetzt unüberhörbar, und Storm fing einen Antwortruf vom Lager her auf. Er löste seinen Nachtstrahler aus der Schlinge an seinem Gürtel und richtete ihn in voller Stärke auf das Gelände vor den Hufen des Pferdes. In seinem Licht erblickte er einen schuppigen, schlangengleichen Kopf, stoßbereit erhoben. Ein Yoris!
    Das Pferd unter ihm bäumte sich auf, stemmte sich gegen die Zügel, schrie vor Entsetzen, als der moschusähnliche Geruch der riesigen Echse sie erreichte und das scharfe Zischen des Yoris ihnen schmerzhaft in die Ohren drang. Storm richtete seine ganze Aufmerksamkeit auf den Kampf, der ihm bevorstand. Um Surra brauchte er keine Angst zu haben. DieDünenkatze war ein guter und umsichtiger Kämpfer und an seltsame Überraschungen von ihren Besuchen auf anderen Planeten gewöhnt.
    Aber selbst mit all seiner Reitkunst konnte Storm das verängstigte Pferd nicht dazu bringen, sich dem schuppigen Ungeheuer zu nähern. Darum sprang er ab, hinunter in den Gifthauch des Reptiliengestankes, der von ihm fort hinüber zur Herde getragen wurde. Wild stampften dort Hufe die Erde. Die Pferde, die nicht angebunden waren, gingen durch!
    Der Teil von Storms Geist, der sich nicht mit dem Kampf beschäftigte, kreiste um das Ungewöhnliche dieses Angriffs. Ein Yoris war in jeder Hinsicht ein vorsichtiger Schleicher, ein schlauer, listiger Jäger. Warum war das Tier heute nacht mit dem Wind gekommen, der ihm seinen Gestank vorantrug und das Fleisch, nach dem es ihm gelüstete, so erschreckte, daß es flüchtete? Den Yoris gab es noch nicht, der mit einem in panischer Angst dahinjagenden Pferd Schritt hielt. Die Echse war bei ihren Angriffen auf Überraschung angewiesen, um erfolgreich zu sein.
    Jetzt richtete sich die schuppige Kreatur, in die Enge getrieben und außer sich vor Wut, auf den Hinterbeinen auf, und ihre fürchterlichen, krallenbewehrten Klauen schlugen wie Maschinenkolben durch die Luft in dem vergeblichen Bemühen, Surra zu treffen.
    Der Kampf zwischen den beiden Tieren war faszinierend. Wenn das wütende, acht Fuß lange Reptil brutale Kraft verkörperte, war die Katze flüssige Bewegung, angreifend, aufreizend, herausfordernd, stets um Bruchteile von Zentimetern außer Reichweite. Storm stieß einen durchdringenden Pfiff aus, um das Zischen der Echse zu übertönen.
    Er brauchte nicht lange zu warten. Der Lärm mußte Baku bereits geweckt haben. Obwohl die Nacht für den Adler nicht die günstigste Jagdzeit war, stieß er jetzt aus der Luft herunter, um den Todesstoß seiner Rasse anzubringen.
    Klauen, scharf wie Sicheln, nadelscharfe Dolche, schlugen sich in die Schuppen, während wildschlagende
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