Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
TS 73: Der Letzte der Navajos, Teil 1

TS 73: Der Letzte der Navajos, Teil 1

Titel: TS 73: Der Letzte der Navajos, Teil 1
Autoren: Andre Norton
Vom Netzwerk:
Freiheit der neuen Welt, während Surra träge auf dem kleinen Wagen lag und gähnte. Sie ließ schläfrig die Stunden bis zur Nacht vorüberziehen, die ihr die liebste Zeit war, um auf Entdeckungsfahrten zu gehen.
    Der Weg wurde bald zu einem steinigen Pfad, aber Storm wußte, daß Larkin beabsichtigte, quer über die offene Prärie zu ziehen, denn das schnellwachsende Gras der Regenzeit tat der Herde gut. Jetzt war Frühling, und die harte, gelb-grüne Vegetation war noch zart und weich. In drei Monaten oder weniger würden die Bergflüsse austrocknen, der üppige Grasteppich verwelken, und die Herden mußten aufhören zu wandern, bis im Herbst eine zweite Regenperiode kam und das Land wieder für ein paar kurze Wochen zum Blühen brachte.
    Als sie abends das Lager aufschlugen, teilte Larkin die Männer in Wachen ein, die in vierstündigem Turnus wechseln sollten.
    „Warum Wachen?“ fragte Storm Ransford.
    „Ist vielleicht hier, in der Nähe der Hüter des Gesetzes, nicht nötig“, gab der andere zu, „aber Put möchte, daß wir uns an die Wacheinteilung gewöhnen, bevor wir in die Wildnis kommen. Die Herde besteht aus guten Tieren, die im Basinbezirk viel einbringen. Wenn die Räuber sie zum Durchgehen bringen, können sie eine Menge Tiere schnappen. Und trotz allem, was Dort Lancin sagt, gibt es viele Norbiestämme, die sich nicht allzusehr für den Gedanken begeistern können, für die Pferde, die sie als Lohn bekommen, zu arbeiten. Die abgelegenen Stämme überfallen oft Herden, um frisches Blut für ihre Gestüte zu bekommen. Zuchttiere wie diese hier locken sie an wie der Speck die Mäuse.
    Außerdem gibt es noch die Yoris. Pferdefleisch ist für diese Bestien ein Leckerbissen, und wenn ein Yoris wütend wird, schlägt er noch mehr, als er für eine Mahlzeit braucht. Wenn ein Pferd den Gestank dieser riesigen Echse wittert, geht es durch, so schnell es seine Hufe tragen!“
    Surra erwachte von ihrem Schläfchen, reckte und streckte sich nach Katzenart und kam langsam zu Storm herüber. Er kauerte sich hin, um ihr in die Augen zu sehen. In Gedanken schilderte er ihr die Gefahren, vor denen sie auf der Hut sein mußten.
    Er wußte, daß ihr schon die Witterung jedes Mitgliedes der Mannschaft vertraut war, und nicht nur die der Männer, sondern auch die der Pferde, beritten oder frei. Jedes Lebewesen, das nicht zum Lager gehörte, mußte während der Nachtstunden mit Surras Neugier rechnen. Ransford sah ihr nach, als sie nach ihrer Lektion davontrottete.
    „Läßt du sie auch Wache schieben?“
    „Ja. Ich glaube kaum, daß ein Yoris Surra schlagen kann. Saaaaaa …“ Er zischte den Lockruf, und Ho und Hing purzelten in den Lichtkreis des Lagerfeuers, turnten an seinen Beinen herauf und kuschelten sich an seine Brust. Liebevoll tätschelten sie ihn.
    „Wozu sind denn die gut?“ fragte Ransford. „Ganz schöne Krallen haben sie ja, aber zum Kämpfen sind sie doch zu klein …“
    Storm streichelte die grauen Köpfchen mit den schwarzen Masken um die flinken Äuglein. „Das waren unsere Saboteure“, antwortete er. „Mit ihren Krallen können sie tüchtig graben, und sie haben schon so manches zutage gefördert, das andere lieber in der Erde gelassen hätten. Außerdem haben sie immer ‘ne Menge interessanter Beutestücke mit nach Hause gebracht. Es sind geborene Diebe, und sie schleifen alle möglichen Trophäen in ihr Nest. Ihr könnt euch sicher vorstellen, welchen Schaden sie den empfindlichen Installationen des Feindes zugefügt haben.“
    Ransford stieß einen Pfiff aus. „So war das also, als bei den feindlichen Stellungen auf Saltair plötzlich der Strom ausfiel und unsere Jungens sie erobern konnten! Hör mal – die müßtest du mit zu den Versiegelten Höhlen nehmen. Vielleicht können sie dir helfen, hineinzukommen, und du bekommst die Belohnung, die die Regierung ausgesetzt hat.“
    „Die Versiegelten Höhlen?“ In der Zentrale hatte Storm zwar alles mögliche über Arzor gelernt, aber so etwas hatte er in den Akten der Einwanderungsagentur nicht gefunden.
    „Sie gehören zu den Legenden der Berge“, erklärte Ransford. „Du müßtest hören, was Quade darüber erzählt. Er weiß ‘ne Menge über die Norbies, hat mit einem ihrer großen Häuptlinge Blutsbruderschaft geschlossen. Die haben ihm von den Höhlen erzählt. Es scheint, daß die Norbies entweder früher eine höhere Kultur besessen haben – oder wir waren nicht die ersten Einwanderer auf Arzor. Die Eingeborenen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher