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TS 70: Die Kinder vom fünften Planeten

TS 70: Die Kinder vom fünften Planeten

Titel: TS 70: Die Kinder vom fünften Planeten
Autoren: Murray Leinster
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unterstütze, wird unsere Zivilisation mit Sicherheit unterliegen. Wir können uns ebensogut gleich umbringen.“
    Gail schüttete noch einmal Puder auf die Glasplatte und malte zwei Worte und eine Zahl. Soames wollte noch eine Frage stellen, doch er bemerkte, wie sich eine Hand auf Gails Schulter legte.
    „Gail! Wie konnten Sie nur!“ hörte er Captain Moggs entrüstet ausrufen. „Sie haben ja auch eines von diesen Teufelsdingern! Das ist eine sehr ernste Angelegenheit.“
    Die Verbindung brach plötzlich ab.
    Soames und Fran fuhren sofort weiter. Wahrscheinlich waren sie wieder angepeilt worden. Soames fuhr mit Höchstgeschwindigkeit über die verstopften Straßen und schlängelte sich durch die langen Fahrzeugkolonnen. Dabei mußte er immer wieder an die Zahl denken, die Gail auf die Glasplatte geschrieben hatte. Wenn diese Zahl stimmte …
    Irgendwo besorgte er sich eine Zeitung. Die Zeitung war bereits zwei Tage alt, aber die Schlagzeile versetzte Soames in Aufregung. „Ich muß dir eine Frage stellen, Fran“, sagte er zu dem Jungen. Es war aber gar nicht so einfach, diese Frage zu formulieren, denn für Fran war das arabische Zahlensystem so rätselhaft, wie Frans Zahlen für Soames. Trotzdem gelang es Soames, wenigstens in diesem Punkt Klarheit zu schaffen.
    Er wußte plötzlich, daß die von Gail geschriebene Zahl stimmte. Er zerriß die Zeitung in winzige Fetzen und warf sie ärgerlich in den Straßengraben.
    „Meine lieben Landsleute wollen dich und deine Freunde den Wölfen zum Fräße vorwerfen“, grollte er. „Die Vereinten Nationen sollen sich mit euch beschäftigen. Leider sind das keine echten Vereinten Nationen, sondern eine Gruppe von mißtrauischen, egoistischen Staaten. Keiner wird euch die Wahrheit abnehmen. Sie werden euch mit Drogen und noch viel schlimmeren Mitteln quälen. Sie werden …“
    Soames sprach nicht weiter und legte dem Jungen die Hände auf die Schulter. „Nichts werden sie, Fran. Gail und ich, wir sind uns einig. Wir werden einen mächtigen Schraubenschlüssel in dieses höllische Getriebe werfen.“
     
    *
     
    Soames und Fran fuhren noch einige hundert Kilometer weiter. Sie erreichten ein ausgesprochenes Landwirtschaftsgebiet ohne strategische Ziele. Dort ging das Leben einigermaßen ungestört weiter. In einem Store konnte Soames sogar eine Camping-Ausrüstung erwerben. Das fiel überhaupt nicht auf, denn in den Wäldern lagerten unzählige Menschen, die sich dort Schutz vor Atombombenangriffen erhofften.
    Soames baute das Zelt auf und ging mit Fran an einen Bach, um dort zu angeln. Ihr Verhalten wirkte völlig normal – und doch hielten sie die wohl eigenartigste Konferenz ab, die je unter solchen Umständen gehalten wurde.
    Abends im Zelt machten sie Zeichnungen und Diagramme und diskutierten eifrig über die Ergebnisse dieser angestrengten Arbeit.
    Fran sprach schon recht gut Englisch, aber es handelte sich um komplizierte technische Fragen, für die sein Vokabular noch nicht ausreichte. Es dauerte deshalb zwei volle Tage, ehe Soames eine Zeichnung eines besonderen Gerätes in den Händen hielt. Es war die vereinfachte Konstruktion einer bestimmten Anlage. Vereinfacht und modifiziert deshalb, weil Fran die auf der Erde vorhandenen Materialien berücksichtigen mußte. Mit einem solchen Gerät mußte gelingen, was Fran am Navajo-Damm versucht hatte.
    „Jetzt erkenne ich erst deine Schwierigkeiten“, murmelte Soames respektvoll. „Du hast unsere Materialien überschätzt. Dieses Ding hier kann nur funktionieren, wenn eine enorme Spannung ruckhaft abgeschaltet werden kann, ohne daß ein Lichtbogen entsteht. Der Funke darf auf keinen Fall überspringen. Am Damm ist dir das nicht gelungen.“
    Soames starrte immer wieder kopfschüttelnd auf die Zeichnung. „Für uns ist es schon ein Problem, eine normale Lichtleitung abzuschalten, ohne daß ein Funke entsteht. Unser Problem besteht darin, einen ungeheuren Energiefluß ganz abrupt abzuschneiden. Das ist mit unseren Mitteln aber nicht möglich. Wir müssen also einen anderen Weg gehen. Wir brauchen den Strom gar nicht fließen zu lassen. Ein Elektronenblitzer ist für unsere Zwecke genau das Richtige. Bei der Entladung fließt ein starker Strom, aber nur für den Bruchteil einer Sekunde. Es ist gar nicht genug Energie vorhanden, um einen Lichtbogen zu erhalten. Die Spannung bricht ganz einfach zusammen.“
    Fran nickte. Er spürte, daß Soames ihm helfen wollte.
    „Die Hauptschwierigkeit besteht darin, einen
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