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TS 66: Sternenfieber

TS 66: Sternenfieber

Titel: TS 66: Sternenfieber
Autoren: Raymond Z. Gallun
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sehe nach“, erbot sich Frank und verließ seine Raumblase. Aber Mitch Storey war noch schneller. Er deutete mit dem Kinn auf Lester.
    „Er wird keine zweite Injektion vertragen“, vermutete er. „Eine haben wir ihm schon gegeben. Vielleicht ist es besser, wir rufen die Flotte. Die kann ihn dann zur Erde zurückbringen.“
    „Ja, das dürfte das einzig Richtige sein“, stimmte Frank zu.
    Aber da war auch Glen Tiflin, der blinde Passagier, bei ihnen. Er zwängte sich mit in die enge Schleuse von Lesters Blase.
    „Der arme Bücherwurm“, murmelte er. „Ich kann verstehen, wie ihm zumute ist. Seid ihr auch sicher, daß er zur Erde zurück will ?“
    Mitch hatte Lester den Helm abgenommen. Ehe jemand es verhindern konnte, rammte Tiflin dem Schreienden die Faust gegen das ungeschützte Kinn. Ohne einen Laut von sich zu geben, sackte Lester zusammen.
    Für eine Sekunde hätte Frank Tiflin am liebsten dafür zusammengeschlagen, aber da sagte Mitch ruhig:
    „Das ist vielleicht die beste Lösung.“
    Nicht lange danach schien wieder die Sonne, und die Beschleunigung setzte ein. Es war klar, daß Joe Kuzak zurückbleiben würde, denn er zog Tiflin mit seiner Ausrüstung hinter sich her.
    „Er soll seine eigene Raumblase in Ordnung bringen“, maulte Art Kuzak. „Haben wir nicht schon genug für ihn getan? Wenn die Raumflotte statt neun Pakete deren zehn zählt, so handelt es sich eben um unsere Reserve. Klar?“
    Murrend fügte sich Tiflin.
    Der lange Flug zum Mond begann.
    Knapp dreißig Stunden später konnten sie die Antriebe außer Betrieb setzen, denn ihre Geschwindigkeit war hoch genug. Bis die Anziehungskraft der Erde sie aufzehrte, erreichten sie das Gravitationsfeld des Mondes.
    Alle Geräte in den Raumblasen funktionierten tadellos und fehlerfrei. Nicht ein Tropfen Wasser wurde verschwendet, dafür sorgten die Entfeuchter. Die Lufterneuerer arbeiteten pausenlos und zufriedenstellend. Die Nahrungsaufnahme gestaltete sich zu einer eintönigen Routine, denn Lebensmittelkonzentrate haben niemals viel mit Wohlgeschmack zu tun.
    Sie begannen, sich allmählich Gedanken um ihre Zukunft zu machen, besonders nach einer Ankündigung, die vom Mond gesendet wurde:
    „Hier Serenitatis-Station. Luna. Es spricht die lunare Arbeitsvermittlung zu Ihnen – wir stehen jederzeit zu Ihrer Verfügung. Benötigt werden geschulte Mechaniker. Metallurgen, Bergleute, ungelernte Arbeiter und Chemiker, Biologen, Maschinisten und Spezialisten aller Art, Büropersonal. Das steuerfreie Einkommen wird Sie überraschen. Quartiere und Lebensunterhalt sind frei. Wir sind gern für Sie tätig.“
    Reynolds war gerade bei Frank, als sie die Funkbotschaft aufnahmen.
    „Eine hübsche Stimme hat das Mädchen, das muß man ihr lassen“, sagte er. „Trotzdem kann sie mich nicht auf dem Mond festhalten. Ich werde weitergehen, vielleicht bis zur Venus. Eines Tages wird man schon Wege finden, ihre Rotation ein wenig zu beschleunigen, damit der Mensch sich heimischer fühlt. Mitch will zum Mars, die Kuzaks werden sich die Asteroiden ansehen.“
    „Ich bin ein wenig langsamer“, gab Frank unumwunden zu. „Der Mond ist so nahe, und ich denke, auch auf ihm kann ich meine Erfahrungen sammeln. Ich möchte nichts versäumen. Natürlich werde ich später auch weiter vordringen, bestimmt bis zum Gürtel. Aber heute weiß noch niemand von uns, was ihm die Zukunft bringen wird.“
    Einige Stunden bevor die ‚Bande’ in eine langsame Kreisbahn um den Mond einbog, beschleunigte Glen Tiflin und passierte den Trabanten der Erde in großer Entfernung mit Kurs auf den Asteroidengürtel.
    „Lebt wohl, ihr Narren“, drang seine höhnische Stimme aus ihren Kopfhörern. „Jetzt werde ich wirklich verschwinden – und nehmt euch in acht, falls unsere Wege sich noch einmal kreuzen sollten.“
    Art Kuzak unterdrückte seinen Ärger über den Undankbaren.
    „Wie weit wird er wohl kommen, er hat keine Ausweise und keinen Erlaubnisschein. Vielleicht bildet er sich ein, ein Weltraumpirat zu sein.“
    „Ich würde nicht spotten“, warf sein Bruder Joe ein. „Wir wissen alle nicht, was noch geschehen wird.“
    Der Mond lag dicht unter ihnen, und sie konnten seine pockennarbige Oberfläche deutlich erkennen.
    Einige Raketen mit Stellenvermittlern und Händlern waren aufgestiegen, um die Neuankömmlinge in Empfang zu nehmen. Es hatte sich bereits herumgesprochen, daß eine Gruppe von der Erde gestartet war. Es gab schließlich Funk, und die Teleskope waren auch
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