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TS 58: Das Raumschiff der Verbannten, Teil 1

TS 58: Das Raumschiff der Verbannten, Teil 1

Titel: TS 58: Das Raumschiff der Verbannten, Teil 1
Autoren: Kurt Mahr
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verwirklichen, wenn Frodgey den Wagen vom Band herunterfuhr und den Rest der Distanz zwischen Weinbergs Auto und seinem eigenen zwischenzwei Leitbändern überwand.
    Frodgey riß also das Steuer herum. Das Summen des Motors erstarb, und der Wagen verlor rapide an Geschwindigkeit. Frodgey zündete sofort wieder, und mit einem kräftigen Ruck schoß das Auto, das bisherige Band links neben sich liegenlassend, hinter Weinbergs Wagen drein.
    „Eben bekommt die Polizei die Warnung“, knurrte Frodgey. „Jetzt haben wir noch zehn Minuten Zeit, bis sie uns suchen kommen.“
    An keine Höchstgeschwindigkeit mehr gebunden, näherte Frodgey sich dem blaugrauen Fahrzeug bis auf wenige Meter. Er hatte die Blendscheibe heruntergezogen, so daß man von vorne nur noch die untere Hälfte seines Gesichts sehen konnte. Leinster lugte über die Rücklehne des Vordersitzes und sah, wie Helmer in dem anderen Auto heftig gestikulierte. Weinberg, der am Steuer saß, schien in den Rückspiegel zu starren.
    Leinster sah sich vorsichtig um. Hinter ihnen, auf weiter innen liegenden Bändern, kamen drei Wagen herangeschossen und würden sie in wenigen Augenblicken überholen. Auf der Gegenseite gab es keinen Verkehr.
    „‘Rauf, Frodgey!“ schrie Leinster.
    Diesmal ging alles glatt. Der bunte Wagen nahm das alte Leitband wieder unter sich. Im gleichen Augenblick flammte ein rotes Warnsignal auf:
    GESCHWINDIGKEIT HERABSETZEN!
    Aber Frodgey knurrte nur und fuhr mit den einhundertundachtzig Meilen, die er auf der kurzen Strecke zwischen den Bändern aus dem Motor herausgeholt hatte, weiter auf dem Band dahin.
    Weinberg sah die Gefahr kommen. Er wollte ausweichen, weil Frodgey ihn sonst gerammt hätte. Er nahm die nächste Band-Zweigstelle und gab dem Steuer einen leichten Drall nach rechts – völlig sicher, daß das Zweigband die Lenkung selbst übernehmen werde.
    Aber das Zweigband war nicht mehr aktionsfähig, weil der elektronische Impulsrhythmus des Bandes, auf dem Weinberg sich bisher bewegt hatte, durch Frodgeys Geschwindigkeitsüberschreitung gestört war.
    Weinbergs Wagen, den das Zweigband sonst sanft auf das nächste Leitband hinübergehoben hätte, kam von der Spur ab. Leinster sah ihn, von der Zentrifugalkraft getrieben, nach rechts über die Straße schießen. Kein Band nahm das Fahrzeug mehr auf. Von dem Augenblick, in dem Weinberg nach rechts abgeschwenkt war, bis zu dem, in dem der Wagen durch eine wild aufwirbelnde Staubwolke hindurch über den Rand der Straßenböschung hinweg verschwand, vergingen nicht einmal vier Sekunden.
    Leinster sah nach hinten. Das vorderste der drei Fahrzeuge war nahe genug herangekommen, daß der Fahrer den Unfall beobachtet haben konnte. Leinster sah, wie er seine Geschwindigkeit verringerte, von seinem Band abschwenkte und nach rechts herüberkam.
    „Vorwärts!“ befahl Leinster. „Er will nach ihnen sehen!“
    Frodgey hatte die Fahrt für ein paar Sekunden für die zulässige Höchstgeschwindigkeit gedrückt. Das Leitsystem arbeitete wieder.
    Frodgey steuerte nach links hinüber und brauste auf dem Zentralband mit 200 Meilen pro Stunde davon.
    Von dem Augenblick an, da er verbotenerweise sein Leitband verlassen hatte, waren zwei Minuten vergangen.
    Leinster ließ ihn eine weitere Minute lang mit Höchstgeschwindigkeit fahren, dann dirigierte er ihn an den rechten Straßenrand hinüber.
    Mittlerweile hatten sie die Grenze der Stadt längst überschritten. Die Washington Avenue und das Hotel, aus dessen Vorderwand die Explosion ein Stück herausgerissen hatte, waren keine halbe Meile mehr entfernt.
    Frodgey und Leinster stiegen aus.
    „Weg von hier!“ befahl Leinster. „In ein paar Minuten ist die Polizei da!“
    Sie gingen ein Stück zu Fuß, bis sie den Anfang des Transportbandes erreichten, das am Shoreside Drive entlang in die Stadt hineinführte.
    Fünf Minuten später erreichten sie eine Lufttaxi-Garage und mieteten einen Wagen, der sie nach Bel Air hinausbringen sollte.
    Auf dem halben Weg jedoch gab Leinster vor, ihm sei etwas anderes eingefallen. Er ließ den Fahrer sie in der Nähe der Baltimore-New Work-Highway absetzen und bezahlte ihm den Preis für den ganzen Flug.
    Frodgey und Leinster sahen der Maschine nach, wie sie aufstieg und nach Süden davonflog. Leinster grinste.
    „So“, sagte er mit Nachdruck: „Jetzt soll Hobbes etwas für uns tun!“

 
2.
     
    Von einem Visiphon-Stand am Rande der Highway aus riefen sie Hobbes an.
    Hobbes hatte inzwischen erfahren, was
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