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TS 54: Alle Zeit der Welt, Teil 2

TS 54: Alle Zeit der Welt, Teil 2

Titel: TS 54: Alle Zeit der Welt, Teil 2
Autoren: Henry Kuttner
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Augenblick …“
    Er warf dem Ansager auf dem nächsten Fernsehschirm einen Blick zu.
    „Nun, wie Sie sehen, greife ich ja wohl nicht ein, oder?“
    „Nein. Sie könnten aber zumindest mehr Aufregung an den Tag legen, nachdem uns ein Kernwaffenbombardement angekündigt worden ist. Sogar die Freien Trupps haben auf den Einsatz nuklearer Waffen verzichtet.“
    „Sie haben noch dreiundvierzig Stunden Zeit“, klang es aus dem Fernsehempfänger.
    „Noch Vierundzwanzig.“
    „Zwanzig.“
    „Sechzehn.“
    „Hier spricht Reed. Wir haben die Schufte entdeckt.“

 
23.
     
    Die Fernsehschirme zeigten nichts als grünen, strotzenden Dschungel, von oben gefilmt. Dann setzte das Bombardement ein. Säure, Flammen und Hitze ergossen sich über die Wildnis, und die Wut menschlicher Waffen raste gegen die Gewalten der Venus.
    Der grüne Dschungel färbte sich schwarz und wand sich in Qualen. Kreischende Lianen schleuderten ihre Peitschenranken in die Höhe. Erde, Blätter und Fleischfetzen wurden von der entsetzlichen Vernichtung in die Lüfte geschleudert. Der ragende Säulenhals des Dyrannosauriers reckte sich, der rote Schlund klaffte weit. Das zischende Brüllen des Sauriers durchdrang grell und klagend das unablässige Dröhnen des Trommelfeuers.
    „Ergebt Euch! Wir vernichten die Kuppeln – wir zögern nicht – brecht den Angriff ab …“
    Nur aufgewühlter, geschwärzter, dampfender Boden erstreckte sich noch dort, wo der Dschungel gewuchert hatte.
    Der Boden schmolz und zerbröckelte. Wie Lava floß er davon, bildete einen weißglühenden See. Hochdruckdüsen setzten ein und sprühten das geschmolzene Gestein als lodernden Regen aus seinem Bett. Und aus den wallenden Tiefen schien sich ein Umriß zu erheben. Im selben Maße, wie der Schmelzspiegel sank, tauchte eine graue, gewölbte Oberfläche auf.
    Sams Gesichtszüge flimmerten über die Fernsehschirme.
    „Was Sie erblicken, ist die geheime Zentrale der Meuterer“, sagte er. „Sie werden nun ihre Zerstörung miterleben.“
    Eine Stimme schrie:
    „Wir vernichten die Kuppeln! Brechen Sie den Angriff ab …“
    Trotzig stand die graue Kuppel inmitten des weißglühenden Pfuhls.
    Der schwarze Metallkörper einer Bombe fiel. Die graue Kuppel war zäh. Dann aber detonierte eine zweite Bombe.
    Und eine dritte.
    Die erste Explosion war noch nicht verhallt, als schon die nächste Bombe einschlug. Ohne Pause fielen die Punktwürfe. Hammerschlag auf Hammerschlag trommelte gegen die Hülle der Kuppel. Vier – fünf – sechs –
    Sam warf achtundvierzig Bomben, eine für jede Stunde des Ultimatums, das die vorläufige Venusregierung ihm gestellt hatte.
    Rauchwolken bedeckten die Fernsehschirme. Als der Rauchschleier sich endlich hob, fiel das fahle Licht auf eine Stätte der Vernichtung, wie sie selbst die teuflischen Dschungel nicht kannten. Die Meuterer waren mit Stumpf und Stiel ausgerottet worden.
    Aber zwanzig U-Boote setzten sich in Marsch und feuerten ihre Torpedos gegen die Imperviumhüllen ab.
     
    Sechs Stunden später sprach Zacharias Harker im Fernsehen.
    „Die Meuterer sind von Sam Reed vernichtet worden. Doch sie besaßen eine Selbstmordflotte. Noch im Untergang haben sie Rache genommen. Die Imperviumkuppeln über Delaware und allen anderen Städten sind radioaktiv verseucht worden. Einen Augenblick …“
    Harker verschwand vom Fernsehschirm und kehrte gleich darauf zurück.
    „Ich erfahre gerade von neuen Meldungen, wonach sich allem Anschein nach einige Meuterer retten konnten. Im Moment sind sie nicht in der Lage, Schaden anzurichten, aber bis zu ihrer völligen Ausrottung bilden sie eine ständige Gefahr. Ihre Rache trifft uns bereits jetzt. Binnen einer Woche wird die Radioaktivität derart zugenommen haben, daß die Kuppeln unbewohnbar sind.
    Zur Panik besteht noch kein Grund. Das Ansteigen der Radioaktivität läßt sich jedoch nicht aufhalten, und nach Ablauf einer Woche werden sich die Kuppeln in Todesfallen verwandeln. In dieser Lage bietet sich nur ein Ausweg an. Zum Bau neuer Kuppeln unter Wasser ist keine Zeit mehr. An Land dagegen sieht es anders aus. Sam Reed hat einen Plan entworfen, den er Ihnen jetzt unterbreiten wird.“
    Sams Gesichtszüge erschienen auf dem Bildschirm.
    „Wir haben getan, was wir konnten, aber die Schufte haben eben das letzte Wort behalten“, erklärte er fast wegwerfend. „Nun, wie Sie gehört haben, müssen Sie entweder die Kuppeln verlassen oder darin sterben. Ich glaube, ich habe schon früher erwähnt,
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