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TS 51: Das Mars-Monopol

TS 51: Das Mars-Monopol

Titel: TS 51: Das Mars-Monopol
Autoren: Jerry Sohl
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erkannte, blieb sie stehen.
    „Gar“, sagte sie, „was ist los? Was ist geschehen?“
    „Sie hätten dabeisein müssen, Emma“, sagte er mit schwerer Zunge. „Zu spät. Ist alles schon vorüber.“
    „Wollen Sie wissen, was passiert ist?“ fragte Will Abrahamson vom nächsten Tisch. „Den Stinker haben wir gejagt. Und, verdammt, wir haben es ihm gegeben.“
    „Wo ist Steve Babcock?“ fragte Emma.
    „Der?“ Will spie aus. „Zu fein, um mit uns zu trinken. Er feiert mit seinen Leuten drüben in neununddreißig. Zu fein, um sich mit uns zusammenzusetzen, dieser Steve.“ Er spie wieder aus und griff nach seinem Glas.
    Als Emma die Bar verließ, stieß sie in der Tür mit Bert zusammen.
    „Emma!“ sagte er überrascht, aber sie ging an ihm vorüber, als hätte sie ihn nicht gesehen. Er starrte ihr nach, wie sie die Straße überquerte, sah sie um die Ecke verschwinden. Langsam erholte er sich von seiner Verblüffung und folgte ihr. Als er an die Ecke kam, hatte sie einen halben Block Vorsprung. Wieder rief er ihren Namen, aber sie wandte sich nicht um.
    Dann sah er sie abbiegen und ein Gebäude betreten. Er winkelte die Arme an und begann zu laufen. Atemlos erreichte er die Pforte, hinter- der sie verschwunden war, und packte den Türgriff. Die Tür gab nach.
    Er trat ein, dann stockte sein Schritt. Vier Gestalten saßen um einen großen Tisch – drei Männer, die ihm unbekannt waren, und Babcock. Emma stand vor Steve, eine Pistole auf die Stirn Babcocks gerichtet. Steves Gesicht war weiß wie die Wand, Schweiß stand auf seiner Stirn.
    Ein Schuß peitschte durch die Stille. Bert erkannte, wie Emma unter der Wucht des Rückschlages schwankte, die Männer sprangen auf. Einer griff nach der Waffe, entwand sie Emma. Babcocks Hände umkrampften die Stuhllehne, er musterte Emma ungläubig, die die Hände vor das Gesicht gehoben hatte und leise schluchzte.
    „Sie hat versucht, Sie umzubringen, Steve“, sagte einer der Männer.
    Bert begriff nichts. Warum hatte sie auf Steve geschossen?
    „Emma!“ rief er und setzte sich in Bewegung.
    Sie fuhr herum, erkannte ihn.
    „Geh zurück!“ schrie sie. „Geh zurück, Bert!“
    Verwirrt blieb er stehen.
    „Begreifst du nicht? Steve war es! Steve!“
    Bert fühlte, wie ihm jemand das Gewehr entriß.
    „Ruhig, Freund, ruhig!“ drohte der Mann und richtete die Mündung auf Berts Brust. „Keine Mätzchen, verstanden!“
    Bert beachtete die Waffe nicht. Er musterte Steve Babcock, in dessen fahlem Gesicht sich kein Muskel bewegte.
    „Er hat Hank auf dem Gewissen“, sagte Emma. „Er ist verantwortlich für alles, was sie dir angetan haben, Bert.“
    „Was soll mit den beiden geschehen?“ fragte der Mann mit dem Gewehr Steve.
    Babcock schüttelte den Kopf und ließ sich auf den Stuhl zurückfallen. „Huygens“, murmelte er. „Huygens, kein anderer kann es verraten haben.“
    „Steve“, wiederholte der Mann mit dem Gewehr, „was soll …“
    Babcock hörte ihn nicht. „Darum wollte er nicht mitkommen“, murmelte er. „Darum blieb er zurück. Warte, mein Junge, warte, bis wir uns gegenüberstehen!“ Er blinzelte, sein Blick suchte Emma.
    „Emma“, begann er zögernd, „ich …“
    „Es hat keinen Sinn, Steve“, sagte sie hart. „Ich weiß alles.“ Sie griff in ihre Tasche und hielt ihm die Seite aus Hanks Logbuch vor. „Der Beweis, nach dem ich solange suchte, hier ist er. Sie sind krank und verderbt, Steve, ein Mann, der sich mit Gewalt nimmt, was er nicht haben kann. Sie haben Ihre Macht auf dem Mars wie ein Diktator ausgeübt, haben die Gesellschaften getäuscht, die glaubten, sich auf Sie verlassen zu können. Sie allein sind es, der gegen die Marsbewohner Stimmung gemacht hat, der verhinderte, daß es zu einem erträglichen Verhältnis zwischen ihnen und uns kam. Das ist Ihr größtes Verbrechen!“
    Babcock wollte etwas erwidern, aber sie brachte ihn mit einer Handbewegung zum Verstummen. „Sie haben Hank auf dem Gewissen und in gewissem Sinne auch Gregg. Sie haben ihm versprochen, daß er mit seiner Frau auf die Erde zurückkehren könne, wenn er diesen einen schmutzigen Auftrag für Sie ausführte. Daß er selbst dabei zu Tode kam, war Ihnen gleichgültig. Woher ich das alles weiß? Ich habe Huygens viel Geld gezahlt, und er war froh, daß er einmal auspacken konnte. Ich weiß auch, daß Bert sich bei Ihnen für die Schüsse bedanken kann, damals, als sie die Alarmpfosten einsetzten. Sie wollten ihn einschüchtern, und als er über Ihre
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