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TS 51: Das Mars-Monopol

TS 51: Das Mars-Monopol

Titel: TS 51: Das Mars-Monopol
Autoren: Jerry Sohl
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Boden. Bert starrte auf die reglose Gestalt, unfähig zu glauben, was er sah. Dann wandte er sich zurück und trat an den Rand des Daches. Eiskalte Ruhe überkam ihn. Die Menge war stehengeblieben, blickte unschlüssig zu ihm hinauf.
    Er hob das Gewehr, legte den Sicherungsflügel um.
    „Wer hat geschossen?“ fragte er mit weit vernehmbarer Stimme, das Gewehr mitten in die Menge richtend, die langsam zurückzufluten begann.
    „Stehenbleiben!“ befahl Bert scharf. „Keiner rührt sich von der Stelle! Wer sich bewegt, bekommt eine Kugel in den Schädel.“ Mit einem mächtigen Satz sprang er vom Dach und ging, die Waffe schußbereit vor sich, auf die Menge zu, die sich teilte. Nirgends fand er jemand mit einem Gewehr. Die Menschen, eben noch erstarrt, liefen plötzlich nach allen Richtungen auseinander. Bert sah ihnen verächtlich nach. Dann entdeckte er das Gewehr am Boden. Der Schütze hatte es fortgeworfen.
    Babcock war der einzige, der zurückblieb.
    „Wem gehört dieses .Gewehr?“ fragte Bert heiser.
    „Ich habe keine Ahnung“, erwiderte Steve. „Ich habe die Waffe nie gesehen.“
    „Es ist Ihre Pflicht, festzustellen, wem sie gehört.“
    Steve wandte sich um und ging davon. Nach einigen Schritten blieb er stehen und blickte zurück. „Kümmern Sie sich selbst darum, Schaun“, sagte er ironisch. „Dann haben Sie wenigstens eine Beschäftigung, jetzt, nachdem Ihr Geschäft ruiniert ist.“
     
    *
     
    Das Lagerhaus mit der Nummer 29 unterschied sich in nichts von den anderen Gebäuden in diesem Abschnitt von Vier. Zwei Menschen trafen sich im Schatten des Einganges.
    „Himmel, ich dachte, Sie würden überhaupt nie mehr kommen“, sagte der Mann.
    „Ich kam bei der ersten sich bietenden Gelegenheit, mit Gus Werner. Habe nicht viel Zeit, muß mit dem Postschiff in einer halben Stunde zurück.“
    „Haben Sie das Geld?“ Brant Huygens rieb sein stoppeliges Kinn mit gelb verfärbten Fingern.
    „Wenn Sie haben, was Sie zu besitzen behaupten“, nickte Emma Klein. „Ich konnte Sie nicht allzugut über das Fernsehtelefon verstehen.“
    „Sollte ich vielleicht lang und breit erzählen, worum es sich handelt? Glauben Sie, ich sei lebensmüde?“ Huygens öffnete den Reißverschluß seiner Jacke und fischte ein Stück Papier heraus. „Hier!“ Als Emma nach dem Papier griff, zog er die Hand zurück. „Erst das Geld.“
    „In Ordnung.“ Emma ließ die Handtasche aufschnappen und entnahm ihr ein kleines Päckchen, das neben der Pistole ruhte.
    Huygens starrte verblüfft auf die Waffe, die sie ihm zugleich entgegenhielt.
    „Geben Sie her!“ sagte sie ruhig. „Die Beweise, von denen Sie sprachen.“
    Er reichte ihr das Papier. Sie entfaltete es nervös, ohne den Blick von dem Mann zu lassen. Dann senkte sie den Kopf und erkannte, was sie in der Hand hielt. Es war eine Seite aus dem Logbuch Hanks. Mit seiner unverkennbaren Schrift hatte er die Lage seines Claims eingetragen und den Satz hinzugefügt: ,Endlich am Ziel! Emma wird zufrieden mit mir sein.’
    „Wer war es?“ fragte sie kalt.
    Der Mann starrte sie verwundert an, ehe er antwortete. „Wollen Sie es wirklich wissen? Es wird Ihnen nicht gefallen.“
    „Wer?“ fragte sie hart.
    „Steve Babcock.“
    Sie wollte es zuerst nicht glauben, aber dann war ihr, als fiele ein Schleier von ihren Augen. Steve Babcock, Gentleman zuerst, als sie mit ihm ausging. Dann kühner werdend, bis sie ihn zurechtweisen mußte. Sie hatte Hank nichts davon erzählt, auch Bert Schaun nicht. Nun wußte sie, daß Steve damals den Plan gefaßt hatte, Hank zu beseitigen, um sie zu erringen. Unter der Maske des Biedermannes hatte er weiter um sie geworben, hatte sie getröstet, ihr versprochen, daß er alles tun würde, um Gewißheit über Hanks Schicksal zu bekommen!
    „Wie – wie ist es geschehen?“ fragte sie stockend.
    „Geld“, sagte Huygens. „Steve mußte tief in die Tasche greifen. Er selbst wollte sich die Finger nicht schmutzig machen, Dafür hatte er seine Leute – Chad Jenks, Paul Ernst und Tom Seeley. Ich sollte auch mitmachen, wurde aber krank, als der Tag gekommen war. Sie fanden Hanks Schiff weit draußen, gaben Notsignal, so daß er glauben mußte, sie brauchten seine Hilfe. Er verankerte sein Schiff an ihrem. Was dann geschah, weiß ich nicht im einzelnen. Nur soviel, daß Chad die Steuerung von Hanks Schiff beschädigte. Den Rest können Sie sich selbst ausmalen, oder …?“
    Sie gab ihm das Päckchen mit dem Geld. Er schob es in die Tasche,
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