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TS 51: Das Mars-Monopol

TS 51: Das Mars-Monopol

Titel: TS 51: Das Mars-Monopol
Autoren: Jerry Sohl
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dorthin, wo es keinen Haß und keine Feindschaft gibt. Und du sollst das Steuer übernehmen!“

 
12.
     
    7. Januar 2027, 07.00 Uhr.
    Bert erwachte vom Geräusch splitternden Glases. Er fuhr von seinem Lager im Büro empor und blickte sich um. Eine Fensterscheibe war zertrümmert. Er trat ans Fenster und blickte hinaus. Etwa zwanzig Gestalten hatten sich am Eingang unter dem bunten Schild versammelt. Sie sprachen laut miteinander und lachten spöttisch. Einer deutete auf das Fenster, ein anderer warf einen Stein, der dumpf die Wand des Hauses traf.
    Bert schlüpfte schnell in seine Kleidung und stieß die Tür auf.
    „Da ist er!“ schrie eine heisere Stimme.
    Die Menge wuchs, immer neue Menschen kamen von allen Seiten herbei. Bert erkannte sogar Frauen und Kinder unter ihnen.
    „Hallo, Stinky!“ rief eine Stimme. „Wo ist dein Freund?“
    Spöttisches Lachen antwortete dem Fragenden, Schimpfworte flogen durch die Luft.
    „Was wollt ihr?“ rief Bert heiser, obwohl er sich die Antwort selbst geben konnte. Natürlich steckte Osborne dahinter. Er hatte die Menge aufgeputscht und wartete nun darauf, daß seine Saat Früchte trug.
    „Los, Schaun, zeig uns den Stinker!“ johlte die Menge. „Wir haben nicht den ganzen Tag Zeit.“ Bert zählte fast fünfzig Personen, die eine unsichtbare Kraft vorzuschieben schienen.
    „Bert Schaun, Händler in Gebrauchtschiffen“, krächzte jemand. „Hast du nicht auch einen gebrauchten Stinker zu verkaufen?“
    „Wir wollen den Stinker sehen!“
    „Raus mit dem Stinker!“
    Von irgendwoher kam ein Stein geflogen, der Berts Stirn nur um wenige Zoll verfehlte. Die Menschen rüttelten an den Pfosten, die das Geschäftsschild trugen. Holz splitterte, das Schild krachte zu Boden.
    „He!“ schrie Bert und lief auf die Menge zu. Ein Hagel von Steinen schlug ihm entgegen. Glas splitterte hinter ihm. Er hob die Arme, um sein Gesicht zu schützen, kehrte ins Büro zurück, griff nach seinem Gewehr, schlüpfte durch das Hinterfenster hinaus und erklomm die Leiter zum Dach.
    „Da ist er!“
    „Auf dem Dach!“
    „Runter mit dir! Wir wollen dir eine Abreibung verpassen!“
    „Willst du nicht eine Kiste Antistinkseife kaufen, Schaun?“
    „Wo ist der Stinker?“
    „Raus mit ihm, wir wollen ihn haben!“
    Bert hob das Gewehr und legte an. Die Menge verstummte.
    „Ich denke, es ist besser, ihr macht, daß ihr nach Hause kommt!“ rief er laut. „Solange euch meine Kugeln noch nicht erwischt haben.“
    Murmelnd zogen die Menschen sich zurück.
    „Nicht ohne den Stinker!“ kreischte eine Stimme.
    Bert erspähte Steve Babcock am hinteren Rand der Menge. Er lehnte an einem der zerbrochenen Eingangspfosten, ein Lächeln auf dem Gesicht.
    „Steve!“ schrie Bert. „Steve Babcock, Sie sind der Sicherheitsbeamte. Wollen Sie zulassen, was hier geschieht?“
    Babcock hob die Schultern. „Sieht aus, als machten die Leute heute ihre eigenen Gesetze“, erwiderte er grinsend.
    Die Menge fühlte sich ermutigt und näherte sich dem Büro wieder. Langsam schwärmten sie aus, um das Gebäude zu umgehen, und sich ihm von hinten zu nähern.
    Bert feuerte einen Warnschuß über die Köpfe.
    „Hören Sie auf zu schießen, Bert!“ rief Babcock. „Sie könnten jemanden treffen.“
    „Sagen Sie ihnen, daß sie sich nach Hause scheren“, rief Bert zurück. „Wer mich angreift, bekommt eine Kugel zwischen die Rippen.“
    Er fuhr herum, als er Schritte hinter sich hörte, und starrte mit geweiteten Augen auf Greckel.
    „Du hättest nicht kommen dürfen!“ zischte er dem kleinen blassen Mann zu. „Geh zurück! Mach, daß du verschwindest, solange du es noch kannst!“
    Greckel schüttelte den Kopf. „Nein. Das ist die Stunde, auf die ich gewartet habe. Jetzt ist die beste Gelegenheit, ihnen zu erklären …“
    „Nicht jetzt“, widersprach Bert. „Sie sind hinter dir her, Greckel.“
    Lautes Johlen erfüllte die Luft.
    „Da ist er!“
    „Der Stinker!“
    „Holt ihn runter!“
    Greckel trat neugierig an den Rand des Daches, um hinabzublicken.
    „Zurück!“ warnte Bert. „Sie werden dich töten.“
    Schon sirrten Steine durch die Luft. Bert und Greckel duckten sich. Die Menge kam näher.
    Verwünschungen und Beleidigungen stiegen auf, Gesichter verzerrten sich haßerfüllt, Fäuste reckten sich drohend. Plötzlich fiel ein Schuß.
    Bert hörte die Kugel sirren, hörte, wie sie ein Ziel fand. Greckel schrie auf, seine Rechte fuhr an den Kopf. Mit einem dumpfen Stöhnen sank er zu
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