Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
TS 33: Projekt Mikrokosmos

TS 33: Projekt Mikrokosmos

Titel: TS 33: Projekt Mikrokosmos
Autoren: David Grinnel
Vom Netzwerk:
Mädchen auf die Reise gehen müsse, aber er habe wirklich niemand anderen. Außerdem sei sie eine gute Fotografin, die schon Preise in mehreren Wettbewerben gewonnen habe. Und schließlich sei ihr Onkel Sam Murray ein großes Tier, das bei diesem Auftrag bestimmt nachgeholfen habe. „Sie wissen ja, wie das so ist, Warren“, sagte Gardner tröstend und legte auf.
    Alton knallte den Hörer auf die Gabel. „Schön, gehen wir also! Mein Wagen steht draußen.“
    Das Mädchen nahm den Koffer und beobachtete amüsiert, wie Alton sich mit ihren Geräten belud. Sie fuhren mit dem Lift nach unten, verstauten das Gepäck und starteten in Richtung Autobahn. Während der ersten beiden Stunden sprach Warren kein Wort. Auch das Mädchen sagte nichts. Sie saß einfach neben ihm, starrte in die Gegend und rauchte eine Zigarette nach der anderen. Als sie Poughkeepsie passiert hatten, ohne daß ein Wort gefallen wäre, fühlte Alton sich etwas erleichtert. Zum Typ der Schwätzerin um jeden Preis schien Margaret McElroy jedenfalls nicht zu gehören.
    Er brachte den Wagen vor einem Rasthaus zum Stehen. Sie gingen hinein, tranken Kaffee und setzten die Fahrt fort. Es war kurz nach fünf, als sie Cullenville erreichten. Vor einem Hotel am Rande des Ortes hielt Alton an.
    „Well, ich denke, hier schlagen wir unser Hauptquartier auf“, sagte er.
    „Wunderbar“, nickte Marge anerkennend. „Hoffentlich haben sie ein Schwimmbecken hier.“
    „Weiß, ich nicht“, knurrte Alton. „Interessiert mich auch nicht. Wir müssen auf Draht sein, Miß McElroy, das ist das Wichtigste. Wir müssen sehen, unsere Geschichte so schnell wie möglich unter Dach und Fach zu kriegen, und dann nichts wie zurück nach New York. Danach können Sie anstellen, wozu Sie Lust haben. Coney Island, Rockaway, wo immer es Ihnen Spaß macht zu schwimmen.“
    Sie lächelte. Sie hatte ein nettes, unaufdringliches Lächeln, wie Alton widerstrebend zugab. „Eigentlich reden Sie ganz vernünftig“, sagte sie. „Es scheint, daß doch nicht alle Reporter so verrückt sind, wie allgemein behauptet wird.“
    Sie stiegen aus und mieteten zwei nebeneinander liegende Zimmer. „Wie wär’s, wenn Sie mich von jetzt ab Marge nennen?“ wiederholte sie ihren Vorschlag. „Wir müssen schließlich versuchen, ein paar Tage miteinander auszukommen. Wie sagen Ihre Freunde zu Ihnen?“
    „Warren“, knurrte Alton, „wie sonst?“
    Sie trugen ihr Gepäck in die Zimmer, aßen gemeinsam zu Abend und gingen früh schlafen. Am nächsten Morgen klopfte Alton an die Tür ihres Zimmers. „Aufstehen!“ rief er. „Los, raus aus den Federn, wir müssen arbeiten!“
    Sie öffnete die Tür einen schmalen Spalt und steckte den Kopf hindurch. „Ist das Ihr Ernst?“ fragte sie verschlafen. „Es ist doch erst sieben. Was soll dieser Lärm mitten in der Nacht?“
    Er gab sich Mühe, sie anzulächeln. „Sie müssen sich eines merken, Marge“, sagte er geduldig. „Wenn Sie mit mir zusammen unterwegs sind, wird früh aufgestanden. Los, ziehen Sie sich an! Wir müssen etwas tun für unser Geld.“
    Als sie eine halbe Stunde später beim Frühstück saßen, wollte Marge wissen, was sie zuerst tun würden.
    „Ich denke, wir knöpfen uns erst einmal diesen Basset vor“, meinte Alton. „Er war der erste, der eine dieser Erscheinungen beobachtet haben will. Wenn irgend etwas an der Geschichte faul ist, ist es logisch ganz von vorn zu beginnen. Wir werden Basset auf seiner Farm aufsuchen. Ein Grund mehr, uns nicht lange beim Frühstück aufzuhalten. Farmer stehen mit der Sonne zusammen auf.“
    Bassets Farm lag am Fuß einer Hügelkette. Sie war ziemlich groß, aber weite Teile seiner Felder waren steinig und daher wenig fruchtbar. Sie fanden den Farmer bei der Feldarbeit. Er war ein kräftig gebauter Mann in den Vierzigern, schien nicht dumm zu sein und eine ganz gute Allgemeinbildung zu besitzen. Als Alton ihn ansprach, machte er ein abweisendes Gesicht.
    „Ich habe schon mit einem halben Dutzend Reportern gesprochen“, brummte er unwirsch. „Langsam wird es mir über. Die meisten haben mir nicht ein Wort geglaubt. Kunststück, wenn man, wie ich, seine Geschichte nicht beweisen kann.“
    Zu Marges Überraschung verstand der ihr gegenüber so kurz angebundene Alton es ausgezeichnet, das Vertrauen des Farmers zu gewinnen. Er brachte ihn schnell zum Reden, und Basset vertraute ihm verlegen lächelnd an, daß er nichts dagegen hätte, wenn sein Bild in einem der großen New Yorker Magazine
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher