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TS 28: Alle Wege führen nach Trantor

TS 28: Alle Wege führen nach Trantor

Titel: TS 28: Alle Wege führen nach Trantor
Autoren: Isaac Asimov
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kein Ende’. Verstehen Sie?“
    „Nein“, sagte Anthor und sprach damit ganz offensichtlich auch für die anderen.
    „Ein Kreis hat kein Ende“, wiederholte Munn nachdenklich und runzelte die Stirn.
    „Nun“, sagte Darell, „mir ist es ganz klar. Was ist die eine absolute Tatsache, die wir von der Zweiten Stiftung wissen? Ich will es Ihnen sagen! Wir wissen, daß Seldon sie an das entgegengesetzte Ende der Galaxis verlegt hat. Homir Munns Theorie war es, daß Seldon überhaupt keine Zweite Stiftung gegründet hat, die unsere Stiftung überwachen sollte. Pelleas Anthor behauptet, er habe zwar eine gegründet, aber bezüglich ihrer Lage nicht die Wahrheit gesprochen. Aber ich sage Ihnen, daß Seldon überhaupt nicht gelogen hat, sondern daß er die lautere Wahrheit gesprochen hat.
    Was ist denn das andere Ende? Die Galaxis ist ein flacher linsenförmiger Körper. Ein Querschnitt durch sie hat das Bild eines Kreises, und ein Kreis hat – wie Arcadia sagte – kein Ende. Wir – wir, die Erste Stiftung – sind in Terminus am Rande dieses Kreises. Wir sind am Ende der Galaxis. Nun folgen wir dem Kreis bis zum anderen Ende. Folgen Sie ihm, so weit Sie wollen, Sie werden nie ein anderes Ende finden. Sie werden nur zu ihrem Ausgangspunkt zurückkommen …
    Und dort werden Sie die Zweite Stiftung finden.“
    „Dort?“ wiederholte Anthor. „Sie meinen hier?“
    „Ja, ich meine hier“, rief Darell erregt. „Wo sollte sie auch sonst sein. Sie sagten doch selbst, daß es unlogisch wäre, die Zweite Stiftung als Hüterin des Seldonplanes an das andere Ende der Galaxis zu verlegen, wo sie auf uns keinerlei Einfluß nehmen könnte.
    Warum war der arme Ebling Mis so erstaunt, als er die Lage der Zweiten Stiftung entdeckte? Und warum hatte die Suche des Mutanten keinen Erfolg? Es ist doch ganz offensichtlich! Wenn jemand einen unüberwindbaren Feind sucht, dann sucht er ihn nicht unter den Feinden, die er schon besiegt hat. So konnten die Männer von der Zweiten Stiftung in aller Ruhe ihre Pläne schmieden und so den Siegeszug des Mutanten endlich aufhalten.“
    Anthor war noch nicht überzeugt. „Und Sie glauben ernsthaft an diese Theorie, Dr. Darell?“
    „Ja, das tue ich.“
    „Dann kann jeder einzelne unserer Nachbarn, jeder Mann, dem wir vielleicht auf der Straße begegnen, ein Supermensch von der Zweiten Stiftung sein, der insgeheim unsere Gedanken liest?“
    „Genau das.“
    Anthor schwieg lange und fuhr dann mit unzufriedener Miene fort: „Mir gefällt das nicht. Ihr Gehirn-Statik-Gerät ist dann gar nichts wert. Wir können nicht ewig im Haus bleiben, und sobald wir draußen sind, sind wir in der Hand des Feindes. Es sei denn, Sie könnten ein tragbares Gerät für jeden einzelnen Menschen in der ganzen Galaxis bauen.“
    „Ja, aber wir sind nicht ganz so hilflos, wie Sie meinen, Anthor. Diese Männer von der Zweiten Stiftung haben einen zusätzlichen Sinn, der uns fehlt. Das ist ihre Stärke und zugleich unsere Schwäche. Eine Frage: Kennen Sie eine Waffe, die man gegen einen normalen Menschen mit normalem Augenlicht anwenden kann, die aber gegen einen Blinden absolut wirkungslos ist?“
    „Ja“, sagte Munn prompt, „ein Licht in die Augen.“
    „Ganz richtig“, entgegnete Darell. „Ein grelles, blendendes Licht.“
    „Na und?“ fragte Turbor.
    „Ist Ihnen die Analogie nicht klar? Ich habe ein Statikgerät. Mit ihm wird ein künstliches elektromagnetisches Gehirnwellenmuster aufgebaut, das auf einen Mann von der Zweiten Stiftung genauso wirkt wie ein Lichtstrahl auf uns. Dazu kommt aber, daß mein Gerät seine Frequenz dauernd ändert, schneller als das Gehirn folgen kann. Nun stellen Sie sich ein flackerndes Licht vor, das so schnell flackert, daß Sie mit den Augen nicht folgen können. Es wird zu einer Qual.“
    „Wirklich“, fragte Anthor mit beginnendem Enthusiasmus. „Haben Sie das ausprobiert?“
    „An wem denn? Natürlich habe ich es nicht ausprobiert. Ich bin jedoch sicher, daß es arbeiten wird. Aber sehen Sie es sich doch selbst an.“ Er griff in seine Jackentasche und zog einen kleinen Zylinder mit ein paar Einstellknöpfen hervor.
    Anthor betrachtete das Gerät sorgfältig und ließ sich die Handhabung erklären. Dann schob er vorsichtig am Einstellhebel, und alle Insassen des Raumes versuchten, eine Wirkung zu verspüren. Schließlich zuckte Anthor die Achseln und warf Darell das Gerät zu. „Nun, wir werden es Ihnen glauben müssen. Ich kann mir nur schwer vorstellen, daß
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