Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
TS 28: Alle Wege führen nach Trantor

TS 28: Alle Wege führen nach Trantor

Titel: TS 28: Alle Wege führen nach Trantor
Autoren: Isaac Asimov
Vom Netzwerk:
mir, Turbor, was auch immer sie sein mögen, sie müssen eine sehr straffe Oligarchie sein. Sie müssen auf ihrer Welt ebensogut verborgen sein, wie ihre Welt selbst in der Galaxis verborgen ist. Und wenn Sie mir jetzt sagen wollen, daß wir sie doch im Kriege besiegt haben, dann behalten Sie diese Weisheit besser für sich, denn in Wirklichkeit haben wir ihnen gar nichts zuleide getan. Ja, wir haben ein paar Schiffe zerstört, haben ein paar tausend Leute umgebracht und ihr Reich zerstückelt – aber alles das hat gar nichts zu bedeuten. Im Gegenteil, sie sind jetzt obendrein vor der Neugierde der Leute sicherer denn je. Was sagen Sie, Darell?“
    Darell zuckte die Achseln.
    Semic unterbrach Anthor. „Eines verstehe ich nicht.“
    „Was denn?“
    Semic wählte seine Worte mit Bedacht. „Nun, Homir Munn hat vor einer Weile gesagt, daß Hari Seldon log, als er sagte, er habe eine Zweite Stiftung gegründet. Jetzt sagen Sie, daß dem nicht so ist, daß Seldon also die Wahrheit gesprochen hat, nicht?“
    „Richtig.“
    „Schön, er hat aber auch noch gesagt, daß er zwei Stiftungen an den entgegengesetzten Enden der Galaxis eingerichtet habe. Nun, junger Mann, war das nicht eine Lüge? Denn Kalgan befindet sich doch ganz bestimmt nicht am entgegengesetzten Ende der Galaxis.“
    Anthor schien verärgert. „Das hat nichts zu sagen. Vielleicht ist das nur ein Scheinmanöver, um sie besser zu decken. Denn, überlegen Sie doch, was hätte es für einen Sinn, wenn sie sich am anderen Ende der Galaxis befände? Was ist denn ihre Funktion? Sie sollen den Plan schützen. Und wer sind die Hauptbeteiligten am Plan? Wir, die Erste Stiftung. Wo können sie uns also am besten beobachten und zugleich ihren eigenen Plänen nachgehen? Am anderen Ende der Galaxis? Lächerlich! Sie sind fünfzig Parsek von uns entfernt, und das ist viel vernünftiger.“
    „Ja“, sagte Darell, „das klingt nicht übel. Aber ich sehe gerade, Munn ist schon seit einiger Zeit wieder bei Bewußtsein. Ich schlage vor, daß wir ihn losbinden. Er kann uns nichts zuleide tun.“
    Anthor wollte nicht recht, aber Homir nickte heftig. Fünf Sekunden später rieb er seine Handgelenke.
    „Wie kommen Sie sich vor?“ fragte Darell.
    „Furchtbar“, sagte Munn niedergeschlagen, „aber lassen wir das. Ich möchte unseren Wunderknaben hier etwas fragen. Ich habe gehört, was er zu sagen hatte und möchte gerne wissen, was wir jetzt tun werden.“
    Schweigen.
    Munn lachte bitter. „Nun angenommen, die Zweite Stiftung befindet sich wirklich auf Kalgan. Wo auf Kalgan ist sie denn? Wie wollen Sie sie finden? Und wie wollen Sie sich mit diesen Leuten auseinandersetzen, wenn Sie sie finden?“
    „Ah“, sagte Darell, „darauf kann ich keine Antwort geben. Soll ich Ihnen sagen, womit Semic und ich uns in dem vergangenen halben Jahr beschäftigt haben? Vielleicht werden Sie jetzt verstehen, Anthor, weshalb ich unbedingt in Terminus bleiben wollte.“
    Er sah sich um, als warte er auf Zustimmung.
    „Zunächst einmal“, fuhr er dann fort. „Ich habe mich wahrscheinlich intensiver mit enzephalographischer Analyse befaßt, als Sie wahrscheinlich angenommen haben. Es ist nicht damit getan, eine Einflußnahme der Zweiten Stiftung festzustellen, wenn man eine Manipulationsebene entdeckt. Und ich möchte auch nicht sagen, daß ich uneingeschränkten Erfolg hatte. Aber ich bin ihm immerhin nahe gekommen.
    Weiß irgend jemand von Ihnen, wie eine emotionelle Kontrolle vor sich geht? Seit dem Mutanten hat sich jeder Romanschriftsteller, der etwas auf sich hält, mit dieser Frage befaßt, und es ist viel Unsinn darüber geredet und geschrieben worden. Meistens hat man das Ganze als etwas Mysteriöses und Okkultes behandelt. Natürlich ist es das nicht. Jedermann weiß, daß das menschliche Gehirn die Quelle von unzähligen winzigen elektromagnetischen Feldern ist. Jede noch so flüchtige Emotion verändert diese Felder mehr oder weniger stark. Das sollte ebenfalls jedermann wissen.
    Nun kann man sich ein Gehirn vorstellen, das diese sich verändernden Felder wahrnehmen und sogar mit ihnen mitschwingen kann. Das heißt also, es muß ein besonderes Organ im Gehirn geben, das jedes Wellenmuster annehmen kann, das es auf diese Weise entdeckt. Wie das vor sich geht, weiß ich nicht, aber das hat nichts zu sagen. Wenn ich, zum Beispiel, blind wäre, könnte ich mir doch die Bedeutung von Photonen und Energiequanten vorstellen und könnte mir auch erklärlich machen, daß die
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher