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TS 28: Alle Wege führen nach Trantor

TS 28: Alle Wege führen nach Trantor

Titel: TS 28: Alle Wege führen nach Trantor
Autoren: Isaac Asimov
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hören Sie ihn sich jetzt an! Wir müssen ihn testen, es bleibt uns keine andere Wahl. Ich verlange, daß ein Enzephalogramm von ihm gemacht wird.“
    „Ich habe nichts dagegen einzuwenden“, sagte Munn verächtlich. „Ich bin heute der gleiche Mensch wie vor einem Jahr.“
    „Wissen Sie das?“ fragte Anthor. „Ich gehe sogar noch weiter. Ich traue keinem einzigen Menschen hier im Raum. Ich möchte, daß sich ein jeder einer Analyse unterzieht, mich eingeschlossen. Einverstanden? Oder ich gehe meiner Wege.“
    Turbor zuckte die Achseln. „Meinetwegen.“
    „Ich habe schon gesagt, daß ich nichts einzuwenden habe“, sagte Munn.
    Semig machte eine zustimmende Handbewegung, und Anthor wartete noch auf Dr. Darell, der schließlich auch nickte.
    „Fangen wir bei mir an“, sagte Anthor.
     
    *
     
    Die Nadeln krochen langsam über das Millimeterpapier, während der junge Wissenschaftler im Operationsstuhl saß und durch kein Zeichen zu erkennen gab, wie erregt er war. Dann zog Darell Anthors erste Aufnahme, die vor zehn Monaten entstanden war, aus seinem Ordner und verglich sie mit der soeben gefertigten. Es bestand kein meßbarer Unterschied.
    Dann unterzogen sich Semic, Turbor und Darell der gleichen Prozedur, und auch bei ihnen stimmten die Kurven überein.
    Munn nahm als letzter Platz.
    Alle schwiegen, bis Munn schrie: „Sagt mir, was ist los, ich will es wissen!“
    Darells Hand fiel schwer auf die Schulter des Bibliothekars. „Ruhig, Munn – es besteht kein Zweifel mehr, hier ist die Manipulationsebene auf Ihrer Kurve. Sie sind von ihnen umgestellt worden.“
    Munn blickte aufgeregt um sich. Er versuchte ein Lächeln in sein wachsbleiches Gesicht zu zwingen.
    „Das kann nicht Ihr Ernst sein. Sie wollen mich auf die Probe stellen.“
    Aber Darell schüttelte nur den Kopf. „Nein, nein, Homir, es ist wahr.“
    Plötzlich füllten sich Munns Augen mit Tränen der Wut und er schrie: „Nein, das glaube ich nicht, ihr habt es auf mich abgesehen.“ Er sprang auf. „Ewiger Weltraum, ihr wollt mich umbringen!“
    Anthor war mit einem Satz bei ihm und schlug ihn mit einem wohlgezielten Faustschlag nieder. Er fiel um, aber seine Augen blickten immer noch ängstlich und überrascht aus seinem bleichen Gesicht.
    Anthor richtete sich auf und sagte: „Wir fesseln und knebeln ihn wohl am besten. Wir können uns ja später überlegen, was mit ihm geschehen soll.“
    Turbor fragte: „Wie sind Sie darauf gekommen, daß etwas mit ihm nicht stimmte?“
    Anthor wandte sich um. „Das war nicht schwer. Sie müssen wissen, ich weiß nämlich, wo die Zweite Stiftung wirklich ist.“
    Wenn ein Schock sich wiederholt, mildert das seine Wirkung wesentlich.
    So fragte Semic dieses Mal nur interessiert: „Sind Sie sich dessen auch sicher? Ich meine, wir haben das gleiche gerade von Munn gehört …“
    „Nicht ganz“, antwortete Anthor. „Darell, am Tage als der Krieg ausbrach, wollte ich Sie dazu bewegen, Terminus zu verlassen. Ich hätte es Ihnen schon damals sagen können, wußte aber nicht, ob ich Ihnen trauen durfte.“
    „Sie wollen sagen, daß Sie die Antwort schon seit einem halben Jahr wissen?“ lächelte Darell.
    „Ich weiß es seit dem Augenblick, als ich erfuhr, daß Arcadia nach Trantor geflogen war.“
    Darell sprang auf. „Was hat Arcadia damit zu tun? Was wollen Sie damit sagen?“
    „Gar nichts, was sich nicht sowieso aus den Tatsachen ergäbe. Arcadia fuhr nach Kalgan und floh voller Schrecken tiefer in die Galaxis, anstatt heimzukommen. Leutnant Dirige, unser bester Agent in Kalgan, wurde unter den Einfluß der Zweiten Stiftung gebracht. Homir Munn fuhr nach Kalgan, und mit ihm geschah das gleiche. Der Mutant hatte die Galaxis erobert und machte seltsamerweise Kalgan zum Hauptquartier. Heute frage ich mich, ob er ein Eroberer oder nur ein Werkzeug war. Wo wir auch hinsehen, finden wir Kalgan, Kalgan und nichts als Kalgan, die Welt, die irgendwie all die Kämpfe der Kriegsherren ein Jahrhundert lang unberührt überstanden hat.“
    „Und Ihre Folgerung?“
    „Die ist ganz offensichtlich.“ Anthors Augen funkelten. „Die Zweite Stiftung ist in Kalgan.“
    Turbor unterbrach ihn. „Ich war in Kalgan, Anthor. Wenn die Zweite Stiftung dort ist, dann will ich verrückt sein. Ich glaube aber eher, daß Sie das sind.“
    Der junge Mann wirbelte erregt herum. „Dann sind Sie eben verrückt. Glauben Sie denn, daß dort auf jedem Raumhafen eine Leuchtschrift ,Zweite Stiftung’ zu finden ist? Glauben Sie
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