Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
TS 22: Terminus, der letzte Planet

TS 22: Terminus, der letzte Planet

Titel: TS 22: Terminus, der letzte Planet
Autoren: Isaac Asimov
Vom Netzwerk:
annektieren kann?“
    „Und der Kaiser? Glauben Sie, der sieht da untätig zu?“
    Haut Rodric beruhigte sich etwas. „Nun, Dr. Pirenne, Sie respektieren das Eigentum des Kaisers, und Anacreon tut das natürlich auch, aber Smyrno vielleicht nicht. Denken Sie daran, wir haben gerade einen Vertrag mit dem Kaiser abgeschlossen – ich werde Ihrem Rat morgen eine Abschrift vorlegen –, der uns verpflichtet, innerhalb der Grenzen der alten Präfektur Anacreon Ruhe und Ordnung aufrechtzuerhalten. Unsere Pflicht liegt also ganz klar auf der Hand, nicht wahr?“
    „Sicherlich. Aber Terminus ist kein Teil der Präfektur Anacreon.“
    „Und Smyrno …“
    „Auch nicht von Smyrno. Terminus gehört zu keiner Präfektur.“
    „Weiß Smyrno das?“
    „Was Smyrno weiß, ist mir gleichgültig.“
    „Aber uns nicht. Wir haben gerade einen Krieg mit Smyrno hinter uns, und sie haben immer noch zwei Sternsysteme, die rechtmäßig uns gehören. Terminus ist aber ein strategisch äußerst wichtiger Punkt zwischen den beiden Nationen.“
    Hardin fand das Gerede langsam ermüdend. Er schaltete sich ein. „Und was schlagen Sie nun vor, Exzellenz?“
    Offenbar war der Subpräfekt froh, daß das Geplänkel mit Worten vorüber war und es nun um Tatsachen ging. „Da ganz offenbar Terminus nicht in der Lage ist, sich selbst zu verteidigen, muß Anacreon aus Gründen der Selbsterhaltung dies übernehmen. Wir haben natürlich nicht die Absicht, uns in Ihre Innenpolitik einzumischen …“
    „Mhm“, knurrte Hardin trocken.
    „Aber wir glauben, daß es für alle Beteiligten das beste ist, wenn Anacreon einen Militärstützpunkt auf diesem Planeten errichtet.“
    „Und das ist alles, was Sie wollen – einen Militärstützpunkt irgendwo im unbesiedelten Gebiet – damit wären Sie zufrieden?“
    „Nun, natürlich wäre noch die Frage des Unterhalts der Schutztruppen zu klären.“
    Hardin lachte bissig. „So, jetzt kommen wir endlich zum Kern der Sache. Mit anderen Worten, Terminus soll also ein Protektorat werden und Tribut leisten!“
    „Keinen Tribut. Steuern. Wir beschützen Sie. Sie bezahlen für diesen Schutz.“
    Pirenne schlug mit der Faust auf die Armlehne seines Stuhles. „Lassen Sie mich reden, Hardin. Exzellenz, ich gebe für Anacreon, Smyrno, Ihre ganze Lokalpolitik und den sogenannten Krieg keinen halben Kredit. Ich sage Ihnen noch einmal, das hier ist eine staatlich subventionierte wissenschaftliche Institution.“
    „Staatlich subventioniert? Aber wir sind der Staat, Dr. Pirenne, und wir subventionieren Sie nicht.“
    Pirenne erhob sich ärgerlich. „Exzellenz, ich bin der direkte Vertreter …“
    „… Seiner erhabenen Majestät des Kaisers“, äffte ihn Anselm haut Rodric nach, „und ich bin der direkte Vertreter des Königs von Anacreon. Anacreon ist ein gutes Stück näher, Dr. Pirenne.“
    „Wollen wir doch wieder zur Sache kommen“, drängte Hardin. „Wie würden Sie denn diese sogenannten Steuern erheben, Exzellenz? Würden Sie sie in Naturalien nehmen: Weizen, Kartoffeln, Gemüse, Rinder?“
    Der Subpräfekt sah ihn verständnislos an. „Was, zum Teufel? Was sollen wir denn damit anfangen? Davon haben wir selbst mehr als genug. Gold natürlich. Chrom oder Vanadium wären übrigens noch besser, wenn Sie davon etwas haben.“
    Hardin lachte. „Etwas! Wir haben nicht einmal genug Eisen. Sehen Sie einmal unser Geld an.“ Er warf dem Gesandten eine Münze zu.
    Haut Rodric sah sie an. „Was ist das? Stahl?“
    „Ja.“
    „Das verstehe ich nicht.“
    „Terminus ist ein Planet, der praktisch keine Metalle besitzt. Wir importieren sie alle. Folglich haben wir kein Gold und könnten Sie nicht bezahlen, es sei denn, es wäre Ihnen mit ein paar Tausend Sack Kartoffeln gedient.“
    „Nun – Fertigerzeugnisse?“
    „Ohne Metalle? Woraus sollen wir denn Maschinen machen?“
    Nach kurzem Nachdenken versuchte es Pirenne noch einmal. „Dies ganze Gerede geht an der Sache vorbei. Terminus ist kein Planet, sondern eine wissenschaftliche Stiftung, die an einer großen Enzyklopädie arbeitet. Beim ewigen Weltraum, Mann, haben Sie denn gar keinen Respekt für die Wissenschaften?“
    „Mit Enzyklopädien gewinnt man keine Kriege.“ Haut Rodric runzelte die Stirn. „Also eine vollkommen unproduktive Welt, und dazu praktisch kaum bewohnt. Nun, Sie könnten mit Land bezahlen.“
    „Was meinen Sie damit?“ fragte Pirenne.
    „Diese Welt ist praktisch leer, und das unbewohnte Land ist wahrscheinlich gutes
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher