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TS 22: Terminus, der letzte Planet

TS 22: Terminus, der letzte Planet

Titel: TS 22: Terminus, der letzte Planet
Autoren: Isaac Asimov
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Ich habe wirklich sehr viel gelesen. Jordan, Obijasi, Kromwell – praktisch alle, müssen Sie wissen.“
    „Ich habe natürlich von diesen Leuten gehört“, sagte Hardin, „aber ich habe sie nie gelesen.“
    „Das sollten Sie tun, junger Mann. Es würde sich bes-timmt bezahlt machen. Meine Reise zur Peripherie hat sich allein dadurch rentiert, daß ich hier Gelegenheit hatte, Ihren Lameth zu lesen. Möchten Sie das für möglich halten, Pirenne, meine Bücherei besitzt ihn tatsächlich nicht. Übrigens, Doktor Pirenne, Sie haben doch nicht vergessen, daß Sie mir vor meiner Abreise eine Kopie machen lassen wollten?“
    „Aber mit dem größten Vergnügen.“
    „Lameth, müssen Sie wissen“, fuhr der Kanzler fort, „bringt nämlich einen ganz neuen Faktor, den ich bei der Betrachtung der Ursprungsfrage unbedingt berücksichtigen muß.“
    „Welche Frage?“ erkundigte sich Hardin.
    „Die ,Urs-prungsfrage!’ Der urs-prüngliche Ort, an dem die menschliche Rasse ents-tanden ist. Sie wissen doch sicherlich, daß manche der Meinung sind, daß die Menschheit urs-prünglich nur ein einziges planetarisches System bewohnte.“
    „Ja, das ist mir bekannt.“
    „Man weiß natürlich nicht, welches dieses System ist. Dieses Wissen ist in den Nebeln der Antike versunken. Doch es gibt Theorien. Einige sagen Sirius, andere meinen Alpha Centauri oder Sol oder 61 Cygni – wie Sie sehen, alles Systeme im Sirius-Sektor.“
    „Und was sagt Lameth?“
    „Nun, er beschreitet einen ganz neuen Weg. Er versucht, zu beweisen, daß archäologische Überreste auf dem dritten Planeten der Sonne Arkturus beweisen, daß die Menschheit dort existiert hat, bevor die Weltraumfahrt entdeckt wurde.“
    „Und das bedeutet, daß er der Ursprungsplanet der Menschheit ist?“
    „Richtig. Ich muß allerdings das Buch erst genauer durchs-tudieren, bevor ich das mit Bes-timmtheit sagen kann. Ich muß prüfen, wie verläßlich seine Beobachtungen sind.“
    Hardin schwieg eine Weile. Dann sagte er: „Wann hat Lameth sein Buch geschrieben?“
    „Oh – ich möchte sagen, vor etwa achthundert Jahren; er fußt natürlich in erster Linie auf den Werken von Gleen.“
    „Warum verlassen Sie sich dann auf ihn? Warum fliegen Sie nicht selbst zum Arkturus und studieren die archäologischen Funde dort an Ort und Stelle?“
    Lord Dorwin hob seine Brauen und nahm noch eine große Prise. „Aber wozu denn, mein lieber junger Mann?“
    „Um Ihre Eindrücke aus erster Hand zu bekommen, natürlich.“
    „Aber ich sehe gar keine Notwendigkeit dafür. Sehen Sie, ich habe die Werke der alten Meister, der großen Archäologen der .Vergangenheit. Ich wäge sie gegeneinander ab und analysiere sie und komme dann zu einem Schluß. Das ist die wissenschaftliche Methode. Das ist doch viel genauer, als wenn ich selbst zum Arkturus reiste.“
    Hardin murmelte höflich: „Freilich, da haben Sie recht.“
    Wissenschaftliche Methode! Kein Wunder, daß die Milchstraße verfaulte.
    „Mylord“, sagte Pirenne, „ich denke, wir kehren jetzt besser um.“
    „Ah, ja. Tun wir das.“
    Als sie den Raum verließen, sagte Hardin plötzlich: „Mylord, gestatten Sie eine Frage?“
    Lord Dorwin lächelte sanft und unterstrich seine Antwort mit einer graziösen Bewegung seiner gepflegten Hand. „Natürlich, mein lieber junger Mann. Ich bin nur zu glücklich, Ihnen einen Dienst erweisen zu können. Wenn ich Ihnen aus meinen ärmlichen Kenntnissen heraus helfen kann …“
    „Es handelt sich nicht um Archäologie, Mylord.“
    „Nein?“
    „Nein, die Sache ist folgende: Letztes Jahr hörten wir hier auf Terminus, daß auf dem Planeten V der Sonne Gamma Andromeda ein Kraftwerk explodiert sei. Vielleicht können Sie mir sagen, was dort passiert ist.“
    Pirenne verzog die Mundwinkel. „Ich verstehe nicht, warum Sie Seine Lordschaft mit solch unwichtigen Fragen belästigen.“
    „Aber das macht doch nichts, Doktor Pirenne“, kam der Kanzler Hardin zu Hilfe. „Das macht doch wirklich nichts. Es ist sowieso nicht viel darüber zu sagen. Das Kraftwerk ist explodiert, und das war eine ziemlich große Katastrophe. Ich glaube, ein paar Millionen Menschen wurden getötet und der halbe Planet zers-tört. In der Tat überlegt die Regierung, ob sie nicht den Gebrauch der Atomkraft von gewissen Kontrollen abhängig machen soll – aber das ist natürlich eine Sache, die dem allgemeinen Publikum nicht zur Kenntnis gebracht werden darf.“
    „Ich verstehe“, sagte Hardin. „Aber was
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