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TS 21: Die Überlebenden

TS 21: Die Überlebenden

Titel: TS 21: Die Überlebenden
Autoren: J. T. McIntosh
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Verletzungen, über den Schmerz. Schmerz aber bedeutete für sie das Schlimmste auf dieser Welt.
    Und schließlich sprang die Katze vor und krallte sich an ihrem Hals fest. Das mochte ihr den Rest gegeben haben.
    Vielleicht verlor Gloria auch nur die Balance und fiel in die Tiefe. Es ist aber genauso gut möglich, daß sie freiwillig sprang, einfach um der Katze zu entkommen.
    Irgendwie mußte es eine Flucht für sie gaben.
    Warum sollte sie die harten Steinfliesen dort unten nicht den mörderischen Krallen vorgezogen haben?
    Ich werde die letzte Wahrheit wohl niemals erfahren.

 
2. Kapitel
     
    Ich dachte über Gloria nach, als ich mich auf dem Heimweg befand, auf dem Rücken die beiden Kaninchen, die ich geschossen hatte.
    Ich dachte daran, wieviel leichter der Lebenskampf für mich wäre, gäbe es Gloria nicht; und so muß ich das, was ich fand, wohl als die gerechte Strafe des Himmels ansehen.
    Bevor ich jedoch unseren Bauernhof erreichte, wurde ich durch einen kleinen Zwischenfall für wenige Minuten aufgehalten. Es ist höchstwahrscheinlich, daß diese wenigen Augenblicke über meine ganze Zukunft entschieden haben.
    Obwohl in trübe Gedanken versunken, verlor sich meine Aufmerksamkeit nicht. Das konnte sich heutzutage kein Mensch mehr erlauben, wollte er die nächsten Stunden lebend überstehen. Ein Mann war stärker als ein Hund, eine Katze, eine Ratte oder eine Maus, also einem einzelnen Pagget in jedem Fall überlegen. Und bisher waren organisierte Angriffe der Paggets unbekannt, wenigstens hier in Frankreich.
    Überall konnte ein Pagget lauern und auf seine Chance warten. Die geringste Unaufmerksamkeit konnte diese Chance bieten, selbst einer Pa-Maus. Daher hatte ich es mir angewöhnt, ständig auf der Hut zu sein, meine Umgebung unaufhörlich im Auge zu behalten.
    Als der Hund aus dem Gebüsch sprang, tat er es vielleicht nur in der Absicht, mir die erlegten Kaninchen abzujagen. Sicher, er sprang gegen mich, aber sicher hoffte er, ich würde meine Beute fallen lassen, um mich zu verteidigen. Und bis ich dann das Gewehr erhoben und Ziel genommen hatte, wäre der Hund mit meinen Kaninchen verschwunden gewesen.
    Ich aber sah den Pa-Hund früh genug, um blitzschnell stehenzubleiben. Er sprang an mir vorbei, drehte sich aber noch in der Luft um sich selbst und erneuerte seinen Angriff, kaum daß er den Boden berührte. Mein rechter Stiefel traf ihn, aber er wich geschickt zur Seite. Knapp einen Meter von mir entfernt setzte er sich auf die Hinterbeine und sah mich an, als wolle er seinen Gegner abschätzen.
    Er hoffte sichtlich, ich würde nun mein Gewehr herunterreißen und ihm damit die Möglichkeit eines unaufmerksamen Augenblicks geben. Aber darauf fiel ich nicht herein, ganz abgesehen davon, daß die beiden zusammengebundenen Kaninchen über dem Lauf hingen.
    Hinzu kam die Tatsache, daß die wertvolle Munition nicht verschwendet werden durfte. Wenn ich auf jeden Pagget schießen wollte, würde ich bald verhungern.
    Ich mußte also einen Trick anwenden.
    Ein ganz klein wenig wandte ich mich zur Seite und tat so, als wolle ich das Gewehr von der Schulter reißen. Dabei beobachtete ich den wartenden Hund aus den Augenwinkeln heraus und bemerkte, daß er zum Sprung ansetzte. Schnell genug schwang ich wieder herum, früh genug jedenfalls, ihn mit meiner Stiefelspitze genau unter die Schnauze zu treffen.
    Er stieß ein jämmerliches Heulen aus und krümmte sich vorSchmerzen am Boden. Entschlossen bereitete ich seinen Qualen mit einem harten Tritt in den Nacken ein Ende.
    Ich ließ den toten Hund liegen. Obwohl ich kein Interesse daran verspürte, andere Paggets noch zu füttern, blieb mir kaum etwas anderes übrig. Würde ich ihn eingegraben haben, so hätten die Aasfresser ihn ja doch gefunden.
    Als ich mich dam Haus näherte, schöpfte ich noch keinen Verdacht. Ohne besondere Vorsicht näherte ich mich ihm, obwohl bereits zwei zusammenarbeitende Pa-Hunde oder auch Pa-Katzen selbst für einen kräftigen Mann eine bemerkenswerte Gefahr bedeuten konnten. Ja, ich war davon überzeugt, daß drei dieser Hunde mich umbringen wunden, wenn sie planvoll zu Werke gingen und mit Überlegung angriffen. Zum Glück jedoch waren bisher die Ratten die einzigen Paggets, die sich zusammenschlossen und gemeinsam angriffen. Manchmal auch die Pa-Mäuse, aber schon seltener. Die einzige Hoffnung der Menschheit bestand in der Tatsache, daß Hunde und Katzen immer noch Todfeinde untereinander waren, und daß beide Arten wiederum
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