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TS 14: Das Erbe der Hölle

TS 14: Das Erbe der Hölle

Titel: TS 14: Das Erbe der Hölle
Autoren: Raymond F. Jones
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zurück, als eine Platte nach der anderen dunkler wurde und sie schließlich vollkommen von der Außenwelt abgeschnitten waren. Er wandte sich zu den anderen und deutete auf die toten Platten: „Das wäre es.“
    Der Bann, der sie auf ihren Plätzen festhielt, wurde Minuten später durch Illias Stimme in der Sprechanlage gebrochen.
    „Die Operation ist beendet.“

 
11. Kapitel
     
    Das Bewußtsein pochte an Underwoods Sinne wie die drängende Stimme eines unsichtbaren Sprechers. Sie rief ihn aus den Tiefen der Ewigkeit zurück in das Reich von Kampf und Realität. Seltsamerweise klang sie wie Jandros Stimme.
    Er öffnete die Augen. Illia war da, ihre Züge bleich und übernächtigt. Aber als er sie ansah, glänzten ihre blauen Augen, und sie beugte sich über ihn. „Del! Oh, Del …!“
    Terry, Phyfe, Mason und Akers standen neben dem Bett und beobachteten ihn besorgt.
    Schmerz durchzuckte ihn brennend, aber er brachte ein schnelles Lächeln zustande. „Es sieht so aus, als hätten wir es geschafft“, bemerkte er. „Jetzt wüßte ich gern, was ich mit diesen Werkzeugen anfangen kann. Glaubst du, daß sie arbeiten werden, Illia?“
    Sie richtete sich auf und war wieder die kühle Ärztin. „Du wirst dich noch eine Weile gedulden müssen. Vorläufig werde ich dich für vierundzwanzig Stunden ausschalten. Gib mir deinen Arm.“
    Sie griff nach einer Spritze, die auf einem Tisch neben dem Bett lag.
    Ihm war, als stolperte er durch das Dunkel und versuchte, einem unsichtbaren Verfolger zu entkommen. Aber plötzlich wußte Underwood, daß er nicht zu laufen brauchte. Das Schlafmittel blockierte seine Sinne, aber es konnte die abasischen Organe nicht beeinflussen, wenn er es nicht wollte. Er blieb stehen und ließ seinen Körper unter sich zurück. Er hatte das Gefühl, heraustreten und auf sich selbst herunterblicken zu können.
    Und dann tat er genau das!
    Er konnte den Raum sehen, die beobachtenden Wissenschaftler und Illia, die sorgfältig seinen Herzschlag und seine Atmung prüfte. Er sah sich selbst mit geschlossenen Augen liegen. Seltsamerweise vermochte er seinen Standpunkt nicht zu bestimmen. Er glaubte für einen Augenblick, er befände sich irgendwo unter der Decke, aber auch das traf nicht zu, denn er war imstande, die Decke ebenso zu erkennen wie den Boden oder die vier Wände. Die Szene wirkte wie ein Bild, das von einer Linse mit einem Aufnahmevermögen von dreihundertsechzig Grad photographiert war.
    Er fragte sich, ob es ihm möglich war, den Raum zu verlassen. Er versuchte es. Für einen Moment ergriff ihn Entsetzen, er könnte zwischen den Metallplatten gefangen bleiben, aber dann war er hindurch. Er wandte sich zum Kontrollraum und fand ihn nur von Dreyer besetzt, der in dem Navigatorensitz lehnte und ruhig seine Zigarre rauchte.
    Underwood wollte sich mit dem Semantiker in Verbindung setzen, aber er wußte nicht, wie er es anfangen sollte. Es war, als versuchte er, mit einem Mund voll trockenen Zwiebacks zu sprechen.
    Aber Dreyer zuckte plötzlich zusammen. Er nahm die Zigarre aus dem Mund und sah sich verblüfft nach einem unsichtbaren Sprecher um.
    „Dreyer, können Sie mich hören?“
    „Underwood! Sie haben Erfolg gehabt!“
    „So ungefähr. Bis jetzt ist es das gleiche Gefühl, als watete ich durch tiefen Schlamm, aber allmählich gewöhne ich mich daran.“
    „Das ist wunderbar – wunderbar!“ flüsterte Dreyer. „Ich hatte nicht zu hoffen gewagt, daß ich Ihre Stimme jemals wieder hören würde. Wo sind Sie?“
    „Das ist eine schwere Frage. Theoretisch liege ich bewußtlos im Bett. Praktisch scheine ich überall im Schiff umherwandern zu können. Seltsamerweise kann ich keinen Standpunkt festlegen. Ich scheine nirgendwo zu sein. Aber dadurch rückt etwas in den Bereich der Möglichkeit, an das wir vorher nie gedacht haben.“
    „Nämlich?“
    „Wir können immer noch nach der dragborischen Waffe suchen, deretwegen wir hierherkamen. Ich kann mit diesen neuen Sinnen das Schiff verlassen. Ich weiß nicht, ob ich imstande bin, den ganzen Planeten zu überqueren, aber andernfalls kann das Schiff mir folgen, um in Reichweite meiner Kräfte zu bleiben.“
    „Ich frage mich nur, ob das in Gegenwart der Flotte möglich sein wird – oder wußten Sie nicht, daß sie eingetroffen ist?“ Dreyer deutete auf die leeren Sichtplatten.
    „Ich wußte es nicht. Was tut sie jetzt?“
    Underwood erkannte augenblicklich die Sinnlosigkeit der Frage. Dreyer konnte nicht mehr darüber wissen als
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