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TS 14: Das Erbe der Hölle

TS 14: Das Erbe der Hölle

Titel: TS 14: Das Erbe der Hölle
Autoren: Raymond F. Jones
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erlangen. Aus diesem Grunde allein wäre es für euch nutzlos, die Organe zu besitzen.“
    Über dem Bett trafen sich Underwoods Augen mit denen Illias und hielten sie für einen endlosen Augenblick fest. In ihnen suchte er Kraft, um die niederschmetternde Enttäuschung zu ertragen. Illias Augen gaben ihm die Versicherung, daß ein Weg gefunden werden würde.
    „Demarzule ist ein äußerer Faktor, der in unsere Evolution nicht einkalkuliert war“, versetzte Underwood. „Wir haben keine Verteidigungsmöglichkeit gegen ihn. Wenn die tödliche Kraft, die die abasa bergen, dazu benutzt werden könnte, ihn zu vernichten, hätte unsere Rasse ihre einzige Chance, diese Drohung abzuwehren.
    Deinen Worten zufolge ist dies unmöglich. Es bedeutet für uns keine Hoffnung gegen eine Barbarei, die unsere Zivilisation zerstören und unser Volk zu Tieren machen wird, ganz zu schweigen davon, was sie für die anderen Zivilisationen der Galaxis bedeutet – einschließlich deiner eigenen.“
    Außer dem Geräusch ihres Atmens war kein Laut in dem Raum zu vernehmen. Die Erdenmenschen wichen sich mit ihren Blicken aus, starrten auf die geschlossenen Augen Jandros.
    „Euer Volk hat die Geißel Demarzule kaum verdient“, überlegte Jandro langsam. „Und was du von dem übrigen Universum sagst, ist wahr. In gewisser Hinsicht sind die Dragbora verantwortlich. Demarzule ist ein Produkt der sirenisch-dragborischen Kultur. Meine Ahnen hätten sich von der völligen Auslöschung des sirenischen Zweiges überzeugen sollen. Vielleicht gibt es noch eine Möglichkeit für uns, euch zu helfen.“
    „Du kannst helfen?“ fragte Underwood ungläubig.
    „Ich habe nicht mehr lange zu leben. Es wäre der Mühe wert, wenn ich in der Stunde, die mir noch bleibt, die Aufgabe der Vernichtung vollenden – oder zumindest euch dazu befähigen könnte. Soweit ich weiß, ist es noch niemals versucht worden, aber vielleicht könnten meine eigenen abasa in einen von euch verpflanzt werden.“
    Dreyer übersetzte das Angebot. Underwood zog scharf den Atem ein. Neue Hoffnung leuchtete in seinen Augen auf. „Damit wäre einer von uns Demarzule gewachsen. Illia …“
    Ihr Antlitz war plötzlich bleich. „Es ist unmöglich, Del! Ich kann eine derartige Operation nicht ausführen, ohne mich vorher jemals mit ihren Methoden vertraut gemacht zu haben. Ich kann es nicht tun.“
    „Du mußt, Illia. Ich verlasse mich auf deine Geschicklichkeit.“
    „Das ist ein lächerliches Argument. In einem solchen Fall besitze ich keine Geschicklichkeit.“
    Als spürte er die Bedeutung ihrer Worte, sprach Jandro plötzlich. „Ihr werdet Schwierigkeiten haben, eine erfolgreiche Verpflanzung durchzuführen, weil ihr mit der Anatomie der abasa. nicht vertraut seid, aber ich kann euch dabei helfen. Ich kann eure Hände bis zu dem Punkt lenken, an dem ihr die Nerven zu der tri-abasa zertrennt. Es wird euch gelingen, wenn ihr mir vertraut.“
     
    *
     
    Underwoods Blick wich nicht von Illia. Ihr Gesicht war weiß.
    „Ich werde es versuchen, Del“, sagte sie.
    Minuten nach der Entscheidung rollten Assistenten die Tische, auf denen die verhüllten Gestalten Underwoods und Jandros lagen, in den Operationssaal.
    Die Erregung, die Illia beherrscht hatte, war verschwunden, als sie Underwood gegenübertrat.
    Underwood lächelte zu ihr auf, als ihm das Betäubungsmittel eingespritzt wurde. „Wenn ich aufwache, werde ich dir erzählen, wie man sich als Dragborer fühlt.“
    Auf dem benachbarten Operationstisch bereitete Akers Jandro für den Eingriff vor, der die abasischen Organe bloßlegen mußte.
    Dann erreichte jeden von ihnen der unausgesprochene Befehl, ihre Gehirne Jandro zu überlassen. Es war eine unvorstellbare, unirdische Erfahrung, aber sie entspannten ihre Sinne, und allmählich fluteten die lenkenden Impulse aus dem dragborischen Gehirn auf sie ein.
    Mit wachsender Schnelligkeit führten Akers und Illia die Einschnitte in die Körper vor ihnen aus. Ihre Hände bewegten sich sicher, als sähe Jandro mit ihren Augen und arbeitete mit ihren Fingern.
    Underwoods pulsierendes Gehirn war freigelegt. Illia konzentrierte sich für einen Augenblick, während Instruktionen von Jandro zu ihr flossen. Dann schnitt das elektronische Skalpell eine unblutige Bahn durch einen Lappen unbenutzten Gewebes.
    Sie bewegte sich zu dem benachbarten Tisch hinüber und blickte in Jandros geöffneten Schädel. Seine Worte erreichten sie.
    „Dies ist der letzte Schritt. Weiter kann ich nicht
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