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TS 12: Unternehmen Schwerkraft

TS 12: Unternehmen Schwerkraft

Titel: TS 12: Unternehmen Schwerkraft
Autoren: Hal Clement
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du natürlich unsere Chancen abwägen willst, in einem Gebietsstreifen von tausend Meilen Breite und fünfzehnhundert Meilen Länge eine Apparatur im Wert von zwei Milliarden Dollar zu bergen …“
    „Du hast deinen Standpunkt klargemacht“, gab das andere menschliche Wesen zu. „Trotzdem bin ich froh, daß es dich trifft und nicht mich. Natürlich, wenn ich Barlennan vielleicht besser kennen würde …“ Beide wandten sich der winzigen raupenförmigen Gestalt zu, die sich auf der hüfthohen Rampe zusammenduckte.
    „Bari, entschuldige bitte, daß ich dir noch nicht Wade McLellan vorgestellt habe“, sagte Lackland. „Dies ist Barlennan, ein kühner Seefahrer seiner Welt. Das hat er mir nicht gesagt, aber die Tatsache, daß er hier ist, spricht für sich selbst.“
    „Erfreut, Sie kennenzulernen, Flieger McLellan“, entgegnete der Mesklinite. „Es bedarf keiner Entschuldigung, und ich nehme an, daß der Inhalt Ihrer Unterhaltung auch für meine Ohren bestimmt war.“ Er öffnete die Klaue, was einer Willkommensgeste entsprechen sollte. „Ich begrüße den glücklichen Zufall, der uns beide zusammenführte, und hoffe, daß ich meinen Teil der Vereinbarung einhalten kann, wie Sie gewiß hoffen, den Ihrigen zu halten.“
    „Sie haben sich bemerkenswerte Fähigkeiten erworben, sich in unserer Sprache auszudrücken“, kommentierte McLellan. „Lernen Sie sie tatsächlich erst seit knapp sechs Wochen?“
    „Ich bin nicht sicher, wie lange eine Ihrer Wochen dauert, aber es sind weniger als dreitausendfünfhundert Tage vergangen, seitdem ich Ihren Freund getroffen habe“, erwiderte der Kapitän. „Selbstverständlich habe ich einige Sprachbegabung; das ist in meinem Beruf Voraussetzung. Und die Filme, die mir Charles gezeigt hat, haben viel geholfen.“
    „Zum Glück kann deine Stimme alle Laute unserer Sprache nachahmen“, schaltete sich Lackland ein. „Wir hingegen hätten einige Schwierigkeiten.“
    „Das ist der Grund, warum ich eure Sprache lernte und nicht umgekehrt ihr die unsrige. Viele unserer Töne sind bei weitem zu schrill für eure Stimmbänder, wenn ich recht verstanden habe.“ Barlennan vermied zu erwähnen, daß ein großer Teil der Unterhaltungen, die er mit seinen Leuten führte, überhaupt oberhalb der menschlichen Hörschwelle lag. Möglicherweise hatte Lackland das noch nicht bemerkt, und selbst der ehrenwerteste Unterhändler überlegt es sich zweimal, bevor er all seine Vorteile enthüllt. „Mir scheint jedoch, daß Charles nichtsdestoweniger einiges von unserer Sprache erlernt hat, indem er uns durch das Fernsehradio sah und abhörte.“
    „Recht wenig“, gestand Lackland. „Nach dem, was ich beobachtet habe, scheinst du jedoch eine äußerst fähige Mannschaft zu haben. Ein großer Teil der Arbeiten wird anscheinend ohne besonderes Kommando ausgeführt. Wenn du zu Dondragmer oder Merkoos sprichst – ich muß gestehen, daß ich die einzelnen Gesichter unmöglich unterscheiden kann – dann …“
    Barlennan mußte lachen. „In meinem Fall ist es noch schlimmer. Ich kann nicht einmal unterscheiden, ob ich dich im Raumanzug oder ohne ihn gesehen habe.“
    „Nun gut, aber das bringt uns von den geschäftlichen Dingen ab. Du, Mack, nehme ich an, willst zurück zu deiner Rakete, damit du von dem dreifachen Gewicht erlöst wirst. Wenn du zu der Station of Toorey kommst, sorge bitte dafür, daß die Sender und Empfänger dieser vier Geräte miteinander gekoppelt werden. Durch sie sollen verschiedene Abteilungen von Barlennans Leuten miteinander Kontakt halten. Bari, die Radios habe ich neben der Luftschleuse hingelegt. Das vernünftigste wäre, dich und die Geräte auf den Schlepper zu laden, Mack zu seiner Rakete zu bringen und dann dich und die Geräte zum Schiff zurückzufahren.“
    Ohne eine Zustimmung abzuwarten, ging Lackland an die Ausführung dieses Vorhabens. Er bemerkte nicht, daß Barlennan vor Schreck erstarrte. Er streckte seine gepanzerte Hand aus und ergriff den Meskliniten. Für einen kurzen, entsetzlichen Augenblick sah sich Barlennan mehrere Fuß hoch über dem Boden schweben. Dann wurde er auf dem flachen Dach des Raupenfahrzeugs abgesetzt. Verzweifelt griff er mit seinen Klauen herum, obwohl seine Dutzende von Saugfüßen längst auf der glatten Oberfläche sicheren Halt gefunden hatten. In seinen Augen stand das offene Entsetzen, da die Fläche, auf der er sich festgesogen hatte, an allen Seiten steil nach unten abfiel. Doch selbst in diesem Augenblick
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