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Trügerisches Bild: Ein Auftrag für Spenser

Trügerisches Bild: Ein Auftrag für Spenser

Titel: Trügerisches Bild: Ein Auftrag für Spenser
Autoren: Robert B. Parker
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Nachbarn noch vor Schreck tot um.“
    Der Sergeant grinste. „Manche von meinen Leuten sehen ohne Schutzkleidung schlimmer aus.“
    Während seine Leute die Nachbarn befragten, gingen Belson und ich durch das Haus und öffneten Schubladen und sahen in Mülleimer. Wir fanden nichts.
    „Ich könnte die Techniker darauf loslassen“, sagte Belson. „Wegen Fingerabdrücken?“
    „Oder was weiß ich.“
    „Ich habe den Eindruck, dass das Haus möbliert vermietet wird.“
    „So dass es alle möglichen Fingerabdrücke geben dürfte?“ „Einen verwirrenden Reichtum daran.“
    „Da hast du wahrscheinlich recht. Aber ich lass sie trotzdem mal darauf los. Damit sie sich wichtig vorkommen.“
    Der Sergeant kam zurück ins Haus. „Sie sind vor ein paar Tagen weg. Mit ein paar Pappkartons. In irgendeinem Miettransporter. Ein Nachbar meint, er könnte von Ryder gewesen sein. Keiner hat eine Ahnung, wohin sie gefahren sein könnten.“
    „Ich überprüfe den Transporter“, sagte Belson. „Und wir schauen mal, wem das Gebäude gehört und an wen sie es vermietet haben. Vielleicht kommt ja was dabei heraus.“
    „Wenn Sie uns dann also nicht mehr brauchen, packen wir zusammen und fahren zurück“, sagte der Sergeant.
    „Danke fürs Mitkommen“, sagte Belson.
    Der Sergeant sah mich an. „Sie tragen eine Schusswaffe. Ich hab gesehen, wie Sie sie beim Reingehen gezogen haben.“
    „Ich fand das in dem Moment ganz vernünftig“, sagte ich. „Sie sind nicht bei der Polizei“, sagte er.
    „Nicht mehr“, sagte ich.
    „Er ist Privatdetektiv“, sagte Belson. „Er arbeitet schon länger an dem Fall als ich.“
    Der Sergeant nickte. „Ich frag ja nur.“
    Als er weg war, sagte ich: „Wachsam gegen jeden Gesetzesverstoß.“
    Belson nickte. „Der wird bestimmt noch vor mir Lieutenant.“
    „Könnte helfen, wenn du mal diese Prüfung machst.“ „Die können mich am Arsch lecken mit ihrer Prüfung.“ „Du rückst wohl nicht von deiner Meinung ab.“ „Keinen Millimeter. Ich bin seit Ewigkeiten Cop. Ich brauche mich nicht in irgendeiner scheiß Prüfung zu beweisen.“
    „Doch, wenn du Lieutenant werden willst.“
    „Mit dem Lieutenant können sie mich auch am Arsch lecken.“
    Ich grinste. „Kein Wunder, dass wir so gut miteinander auskommen.“
    Belson sah mich ausdruckslos an. „Wer sagt denn, dass wir gut miteinander auskommen?“

63
    „Wenn du nicht wüsstest, dass du Jüdin bist“, sagte ich, „würdest du dann wissen, dass du Jüdin bist?“
    Susan sah mich vorsichtig an. „Ist das eine Fangfrage?“ Wir lagen im Bett. Nachdem der ausgelassenere Teil unseres gemeinsamen Abends nun beendet war, hatten wir Pearl ins Schlafzimmer gelassen. Sie hatte versucht, sich zwischen Susan und mich zu quetschen, aber ich war stärker, und so hatte sie sich mit dem Fußende begnügt. Hunde sind anpassungsfähig.
    „Nein“, sagte ich. „Ich weiß, dass du nicht gläubig bist. Und deine Vorfahren kommen aus Deutschland. Aber …“
    „Aber ich bin Jüdin. Ich bin ebenso Jüdin, wie ich eine Frau bin. Es hat mich zu dem gemacht, was ich bin.“
    „Und wenn du es nicht wüsstest?“
    „Ich glaube nicht an Zauberei. Auch wenn es da in den Therapiestunden manchmal Momente gibt … Nein. Ebenso wenig, wie ich Hebräisch sprechen kann. Ich fand immer, das Komische am Jüdischsein ist, dass es durch Repression noch verstärkt wurde.“
    „Die Wucht der Explosion nimmt zu, je weniger Raum sie hat.“
    „Oder so was in der Art.“
    Unsere Ausgelassenheit vorhin hatte die Bettlaken gehörig durcheinandergebracht. Susan unternahm einen halbherzigen Versuch der Schicklichkeit, indem sie sich eine Ecke der Bettdecke über die Schenkel zog. Sie machte jetzt schon seit einer ganzen Weile Power Yoga und freute sich sehr über ihre Kraft und Biegsamkeit. Während des Redens hob sie ein nacktes Bein an und streckte es zur Decke, womit sich das mit der Schicklichkeit erledigt hatte.
    „Biegsam“, sagte ich.
    „Und stark.“
    „Gute Eigenschaften an einer Frau.“
    Sie lächelte und hob das andere Bein an. Pearl beäugte den freien Raum, der entstanden war, blieb aber, wo sie war. Ich beäugte die beiden Beine, die zur Decke zeigten.
    „Wohlgestaltet obendrein“, sagte ich.
    „Jüdinnen sind häufig wohlgestaltet.“
    „Aber keine so wohlgestaltet wie du.“
    Susan streckte die Füße durch. „Das bestimmt nicht.“ „Diese Geschichte mit den Gemälden ist das Jüdischste, mit dem ich je zu tun hatte.“
    „Außer
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