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Trügerisches Bild: Ein Auftrag für Spenser

Trügerisches Bild: Ein Auftrag für Spenser

Titel: Trügerisches Bild: Ein Auftrag für Spenser
Autoren: Robert B. Parker
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schließlich.
    „Persönlich genug, um jemanden zu töten?“
    Lloyd ließ sich seine Antwort erst noch durch den Kopf gehen. Dann sagte er: „Wenn derjenige zu viel wüsste.“
    „Wissen Sie zu viel?“
    „Ich weiß, was ich Ihnen erzählt habe.“
    „Glauben Sie, er hat schon jemanden getötet?“
    „Prince vielleicht. Und dessen Frau. Und einen Hausmeister in der Marlborough Street.“
    „Weil sie zu viel gewusst haben?“
    „Wäre möglich.“
    „Worüber haben diese Leute zu viel gewusst?“
    „Über dieses verfluchte Bild.“
    „ Dame mit einem Finken ?“
    „Ja.“
    „Und Sie?“
    „Ich schätze, ich weiß wohl zu viel über die Organisation.“
    „Und was genau?“
    „Für die Stiftung arbeiten mehrere ehemalige israelische Soldaten.“
    „Wie viele?“
    „Das weiß ich nicht. Aber Ariel lässt sich oft von ein, zweien begleiten. Ich glaube, sie sind bewaffnet.“
    „Haben Sie irgendwelche Tätowierungen gesehen?“
    „Ja, manche haben eine Nummer auf den Unterarm tätowiert. Also, bei manchen habe ich es sehen können. Ariel hat die Nummer auch.“
    „Kennen Sie irgendwelche Namen?“
    „Nein. Nicht dass ich wüsste.“
    „Joost? Oder van Meer?“
    „Nein, ich … Joost. Es gab mal einen Baseballspieler, der so hieß …“
    „Eddie Joost“, sagte ich.
    „Ja. Ich habe ihn nicht mehr erlebt, aber mein Vater war ein großer Fan von ihm“, sagte Lloyd. „Ich glaube, ihm gefiel vor allem sein Name.“
    „Und dieser andere Joost hat für die Herzberg Foundation gearbeitet?“
    „Ja. Ist das wichtig?“
    „Könnte sein.“ Quirk sah zu Belson. „Frank. Ich passe auf Mr. Lloyd auf. Warum schnappst du dir nicht ein paar Mann und gehst Mr. Herzberg holen.“
    Belson nickte. Er stand auf und sah mich an. „Willst du mitkommen?“
    „Ich wäre ja blöd, wenn ich mir das entgehen lassen würde“, sagte ich.

62
    Auf dem Parkplatz der Wache des 14. Distrikts in der Washington Street wartete in einem ungekennzeichneten Transporter ein Festnahmetrupp auf uns, komplett mit Schutzwesten, Helmen und Skimasken. Er stand unter dem Kommando eines Sergeants, der so aussah, als ob er sich die Zahnzwischenräume mit dem Brecheisen säuberte.
    Er warf einen Blick auf mich und sagte: „Wer ist das denn?“ „Mein Leibwächter“, sagte Belson. „Sie kennen das Grundstück?“
    „Ja.“
    „Ich will, dass alle vier Seiten abgedeckt werden“, sagte Belson. „Ich will, dass die Männer an den Ecken Blickkontakt mit den Männern an den Seiten halten. Sie haben so was schon gemacht?“
    „Klar. Eine Frage. Ist Ihr Freund hier ein Cop oder müssen wir auf ihn aufpassen?“
    „Der passt auf sich selber auf. Und jetzt los.“
    Die Einsatzkräfte fuhren vor, wir folgten. Sie hielten vor der Herzberg Foundation und strömten aus dem Wagen. Binnen dreißig Sekunden hatten sie das Haus umstellt. Zwei Männer mit einem kurzen Rammbock standen neben der Vordertür.
    Der Sergeant sah Belson an und nickte.
    Frank und ich gingen die Stufen hoch und probierten die Tür. Sie war offen. Frank und ich zogen unsere Waffen und gingen rein. Nichts. Das Haus pochte vor Leere. Kein Mensch. Keine Papiere. Keine Kaffeebecher. Keine Wasserflaschen. Sauber, aufgeräumt, verlassen.
    „Scheißdreck“, sagte Belson.
    „Genau das“, sagte ich.
    Belson sah zum Leiter des Einsatzkommandos. „Sichern.“
    Der Sergeant nickte und der Trupp durchsuchte das Haus.
    Es war so leer, wie es sich anfühlte.
    „Die sind uns praktisch die ganze Zeit einen Schritt voraus“, sagte Belson. „Woher wussten sie das schon wieder?“
    „Könnte mein Fehler gewesen sein“, sagte ich.
    „Du meinst, die haben sich entschlossen, die Biege zu machen, nachdem du ihnen erzählt hast, was du alles weiß?“
    „Ich wollte ihn ködern, damit er was Unüberlegtes macht.“ Belson nickte. „In einem Fall wie diesem hat man keine große Wahl. Man stochert hier und schiebt da und schaut, was passiert. Besser als Nichtstun.“
    „Diesmal ist passiert, dass sie abgehauen sind.“ „Vielleicht. Oder noch irgendwas anderes.“
    Der Sergeant kam zurück und meldete, dass das Gebäude verlassen war.
    „Schön“, sagte Belson. „Dann gehen Sie mal bei den Nachbarn die Klinken putzen; vielleicht kommt was dabei raus.“
    Der Sergeant nickte.
    „Wann sie abgehauen sind, wie sie abgehauen sind, in welche Richtung sie gefahren sind und so weiter“, sagte Belson.
    „Wir kümmern uns drum.“
    „Und legen Sie die Schutzkleidung ab, sonst fallen die
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