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Trixie Belden 22 - Umweltsuendern auf der Spur

Trixie Belden 22 - Umweltsuendern auf der Spur

Titel: Trixie Belden 22 - Umweltsuendern auf der Spur
Autoren: Julie Campbell
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erfährt.
    „Guten Morgen“, sagte Wachtmeister Weber vergnügt. „Ich hoffe, ihr habt gut geschlafen. Wenn ihr jetzt bitte Platz nehmt, werde ich euch die Geschichte erzählen, die hinter den Ereignissen des vergangenen Abends steckt.“
    Trixie schaute den Wachtmeister mißtrauisch an. Wieso freute er sich eigentlich so, sie zu sehen? Und wieso war er bereit, ihnen etwas zu erzählen, wo er ihnen doch sonst immer unter die Nase hielt, daß sie sich nicht in die Angelegenheiten der Polizei mischen sollten?
    „Zuerst einmal“, begann der Wachtmeister und deutete auf den Fremden, „möchte ich euch mit David Maipfennig bekannt machen.“
    „W-was?“ stammelte Trixie und schaute mit großen Augen vom Wachtmeister zu dem Fremden und zu Herrn Maipfennig, der glücklich lächelte.
    „Ganz recht“, erwiderte Weber, das ist Herrn Maipfennigs wirklicher Neffe.“
    „Aber wer ist dann...?“ Trixie verstummte, weil sie nicht wußte, wie sie den Mann, den sie unter dem Namen David Maipfennig kannte, nennen sollte.
    „Er ist ein Betrüger“, erklärte Wachtmeister Weber. „Sein richtiger Name ist Max Torp, und er wird schon lange wegen Betrugs gesucht.“
    „Ach so“, sagte Trixie nur, und plötzlich begriff sie, warum Wachtmeister Weber heute morgen so guter Laune war. Einen lange gesuchten Betrüger zu erwischen hätte jeden Polizisten in gute Stimmung versetzt.
    „Was hat er denn alles angestellt?“ fragte Brigitte ängstlich. „Gewalttaten waren es nicht“, beruhigte sie der Wachtmeister. „Aber die Verbrechen, die er begangen hat, sind von einer unglaublichen Gemeinheit. Er hat überall die gleiche Nummer abgezogen. Seine Opfer waren immer einsame, alte Menschen, die keine Familie hatten. Er hat sich jeweils einige Informationen über sie beschafft und sich dann als ein verlorengeglaubter Verwandter ausgegeben. Er hat sie davon überzeugt, daß es besser sei, wenn sie ihm ihren Besitz und ihr Geld überschrieben, damit er im Notfall alles für sie tun könnte. Dann hat er sich aus dem Staub gemacht und seine Opfer bettelarm zurückgelassen.“
    „Wie furchtbar!“ stieß Brigitte entsetzt hervor.
    Wachtmeister Weber nickte. „Das kann man wohl sagen“, entgegnete er. „Zum Glück hat er das meiste Geld noch — vielleicht wollte er für sein eigenes Alter Vorsorgen. Jedenfalls können wir es seinen Opfern wiedergeben.“
    „Das alles erklärt aber noch nicht, weshalb Max Torp die vergifteten Enten im Wildgehege ausgelegt hat“, bemerkte Klaus.
    „Das ist richtig“, bestätigte Weber. „Das ist allerdings eine Abweichung von seinem bisherigen Vorgehen. Aber bei den anderen Betrügereien ging es ja um kleine Fische, verglichen mit dem Geld, das er durch den Verkauf an Pine International ergattern würde. Als seine übliche Taktik nicht funktionierte, hat ihn seine Gier offenbar zu diesem dramatischen Schritt getrieben.“
    Eine Weile herrschte Schweigen, weil jeder in Gedanken das Gehörte verarbeitete.
    „Ich habe noch zwei Fragen“, sagte Trixie nachdenklich. „Woher wußte David — ich meine Max Torp — von Herrn Maipfennig? Und woher hat er das Gift?“
    „Diese beiden Fragen kann ich beantworten“, ergriff jetzt zum erstenmal der richtige David Maipfennig das Wort, und alle schauten ihn verwundert an.
    „Ich arbeite in einem medizinischen Labor in Frankfurt“, sagte er. „Max Torp hat dort auch bis vor zwei Monaten gearbeitet. Wir haben uns angefreundet und sind gelegentlich zusammen zum Essen gegangen. Er hat mir eine Menge Fragen gestellt über mich und meine Familie, und ich habe ihm auch von meinem Onkel erzählt. Doch schon ziemlich bald habe ich mich von ihm zurückgezogen. Er hatte etwas an sich, was mir nicht gefiel, und ich war froh, als er gekündigt hat. In den letzten beiden Wochen war ich im Urlaub. Als ich gestern abend zurückkam, rief mich ein Kollege an und erzählte mir, daß letzte Woche jemand in das Labor eingebrochen ist und Botulismus-Gift gestohlen hat. Ein paar Stunden später bekam ich einen Anruf von Wachtmeister Weber, der mich fragte, ob ich Max Torp kennen würde. Er hat mir erzählt, was hier in Lindenberg inzwischen alles passiert ist, und ich brauchte nur noch zwei und zwei zusammenzuzählen, um zu wissen, wer das Botulismus-Gift entwendet hat.“
    „Genau“, sagte der Wachtmeister. „Max Torp hat den Einbruch im Labor sofort gestanden. Er weiß sicher, daß er die Situation nur noch verschlimmert, wenn er sich auf die Hinterbeine
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