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Trixie Belden 21 - und das Geheimnis der fluesternden Stimmen

Trixie Belden 21 - und das Geheimnis der fluesternden Stimmen

Titel: Trixie Belden 21 - und das Geheimnis der fluesternden Stimmen
Autoren: Julie Campbell
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Zuerst dachte ich, daß tatsächlich jemand seinen Scherz mit uns triebe...“
    „Eine logische und vollkommen verständliche Vermutung“, bemerkte Martin.
    „Ich dachte, es sei Josef Huber“, sagte Anna rundheraus. „Ich dachte, er wolle meine Mutter und mich aus irgendeinem Grund aus dem Haus vergraulen. Er — er ist immer so unfreundlich. Er ist ja schon so lange hier und kennt das Grundstück wie seine Westentasche. Und nach dem Tod des alten Oscar Rothenberg ist er ja hier wohnen geblieben. Ich — ich habe das Gefühl, daß Josef Huber die Rothenbergsche Villa für sich allein haben möchte.“ Sie lachte gequält auf. „Meine Mutter ist davon überzeugt, daß Huber hier irgendwo was versteckt hat. Einen Schatz oder so — ach, ich weiß, es klingt idiotisch...“
    Trixie stöhnte innerlich auf. Es klang nicht nur idiotisch, sondern absolut unwahrscheinlich. Sie konnte es Martin, Klaus und Dan nicht verdenken, daß sie Anna nicht glaubten. Und so wunderte es sie auch nicht, als die drei bedeutungsvolle Blicke wechselten.
    Anna berichtete noch von anderen merkwürdigen Vorfällen. So sei sie eines Tages ins Schlafzimmer gekommen und habe auf ihrem Spiegel eine mit Kreide gekritzelte Nachricht entdeckt.
    „Wie lautete sie?“ wollte Brigitte wissen.
    „ ,Ich bin wieder da‘“, antwortete Anna.
    „Das war alles?“ wunderte sich Dinah. „ Nur ,ich bin wieder da’?“
    Jetzt endlich hob Klaus den Kopf und sah Anna direkt ins Gesicht. „Und was hat deine Mutter zu alldem gesagt?“
    Anna stieg die Röte ins Gesicht. „Ich habe es ihr gar nicht erzählt“, gestand sie. „All diese Sachen passierten ja, als ich allein im Haus war. Meine Mutter war so glücklich. Sie hatte eine gutbezahlte Stellung gefunden und war überzeugt, daß nun all ihre Träume in bezug auf mich in Erfüllung gehen würden. Deshalb habe ich nichts gesagt.“ Anna schwieg. „Allmählich begann ich mich zu fragen“, fuhr sie mit bleichem Gesicht fort, „ob ich mir das nicht alles nur einbildete. Ich begann hinzuhören, wenn die Leute sich über die Rothenbergsche Villa unterhielten — oder vielmehr tratschten. Je mehr ich hörte, desto unruhiger wurde ich. Und schließlich — schließlich fing ich an mich zu fragen, ob nicht in Wirklichkeit ich das alles tat.“ Anna warf den Kopf zurück und blickte die Rotkehlchen voller Verzweiflung an. Ihre Augen füllten sich mit Tränen. „Eines Tages erzählte mir Josef Huber die Geschichte der armen Sarah Sligo , die mir so naheging, daß Sarah mich bis in meine Träume verfolgte.“ Anna sprach jetzt so leise, daß die Rotkehlchen Mühe hatten, sie zu verstehen. „Ich träumte, daß ich in dem kleinen Zimmer saß, wo sie starb. Plötzlich ging die Tür auf, und sie trat ein. ,Ich brauche dich, Anna’, sagte sie mit flehender Stimme. ,Nur du kannst mir helfen. Du mußt mir helfen, Rache zu nehmen!’“.
    Trixie wurde es immer unbehaglicher. „Das waren doch nur Träume, Anna“, bemerkte sie.
    Anna schüttelte den Kopf. „Aber sie waren so lebendig. Und als Trixie mir letzte Nacht die wahre Geschichte von Sarah Sligo erzählte, da begriff ich alles.“
    Trixie schluckte. Hätte sie doch nur ihrer inneren Stimme gehorcht, die sie davor warnte, Annas Drängen nachzugeben!
    „Oh, Anna“, flüsterte sie entsetzt. „Hätte ich doch nur meinen Mund gehalten...“
    Anna schien sie gar nicht zu hören. „Ich begriff, daß Sarah Sligo gewonnen hat. Wie könnt ihr euch die Ereignisse der letzten Nacht sonst erklären? Habt ihr eigentlich begriffen, daß ich uns um ein Haar bei lebendigem Leibe verbrannt hätte? Ich war es. Ich muß es gewesen sein! Als wir schliefen, träumte ich wieder von Sarah, und als ich aufwachte“, die Stimme versagte ihr fast, „war das Zimmer voller Rauch.“
    „Das ist doch Quatsch“, erklärte Brigitte bestimmt. „Wie erklärst du dir dann die anderen Geräusche — die Axthiebe, die Schritte im Gang, den Schrei?“ Schaudernd brach sie ab.
    Anna sprang hoch und ballte die Hände zu Fäusten. „Ich kann die Mächte der Dunkelheit herbeirufen!“ schrie sie. „Wenn ich Sarah bin, ist mir alles möglich — alles!“ Von Schluchzen geschüttelt, sank sie in sich zusammen.
    Die Rotkehlchen saßen wie versteinert da. Mühsam lösten sich die Mädchen aus ihrer Erstarrung und versuchten, Anna zu beruhigen.
    „Weißt du, was ich glaube“, sagte Brigitte ernst, „du hast dich schon viel zu lange damit gequält. Es kann nicht so gewesen sein, wie du
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