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Trix Solier - Odysee im Orient - Lukianenko, S: Trix Solier - Odysee im Orient - xx

Trix Solier - Odysee im Orient - Lukianenko, S: Trix Solier - Odysee im Orient - xx

Titel: Trix Solier - Odysee im Orient - Lukianenko, S: Trix Solier - Odysee im Orient - xx
Autoren: Sergej Lukianenko
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wäre eine hervorragende Möglichkeit, die Drachen einzusetzen! Der zweite Grund erscheint mir ebenfalls fragwürdig. Die Gnome sind pragmatisch veranlagt. Sie werden dich nicht rächen, denn Rache macht deinen Tod nicht ungeschehen, dafür würden sie aber einen Markt wie Samarschan verlieren, und das wollen sie nicht. Der dritte Grund könnte mich zögern lassen, denn sogar die Drachen fürchten die Assassinen. Aber …« Abnuwas beugte sich vor zu Trix’ Ohr. »Ich habe mit deinem Cousin gesprochen. Und ich weiß, dass die Verborgene Natter nicht mehr die ist, die sie einst war.«
    »Dann fällt mir kein Grund ein, den ich noch vorbringen könnte«, sagte Trix.
    »Hör mal, es geht hier um dein Leben, nicht um meins!«, rief der Sultan. »Da wirst du mir doch wohl noch einen Grund nennen können, warum ich dich nicht töten sollte?«
    »Ihr wollt mich doch eigentlich gar nicht töten, oder?«, hakte Trix nach.
    »Richtig«, antwortete Abnuwas. »Auch den Tod von Akhsogud und Sutar schiebe ich schon die ganze Zeit vor mir her. Das Olivenöl kocht bereits seit drei Tagen im Topf, bald ist es das reinste Pech!«
    »Dann begnadigt uns doch!«, schlug Trix vor.
    »Bitte?«, fragte Abnuwas zurück. »Begnadigen? Aber ich habe die Macht an mich gerissen! Da muss ich jetzt allen beweisen, dass ich ein strenger Herrscher bin! Ach, Trix … ja, der einstige Sultan, für den noch der Wesir regiert hat, der hätte es sich leisten können, Gnade walten zu lassen.«
    »Aber das würde Euch unberechenbar machen!«, fuhr Trix fort. »Stellt Euch doch nur einmal vor, was die Menschen sagen: ›Wie unberechenbar und selbstsicher unser Sultan doch ist! Sogar dem Zauberer, der so tollkühn war, sich ihm zu widersetzen, hat er verziehen!‹«
    Diesen Vorschlag ließ Abnuwas sich durch den Kopf gehen. »Nein, daraus wird nichts«, sagte er dann bedauernd. »Es wäre ein zu zweifelhaftes Auftreten für einen Herrscher. Ich bin verpflichtet, dich zu bestrafen, noch dazu streng. Damit alle von Anfang an eingeschüchtert sind. Möglicherweise begnadige ich ja deine Gefährten … und schicke Tiana ins Königreich zurück, damit mein königlicher Bruder Marcel mir nicht zürnt … und überschütte die Schauspieler mit Gold, schließlich sind alle Künstler wie Eichhörnchen.«
    »Eichhörnchen?«
    »Ganz genau! Du bringst sie viel leichter dazu, dir aus der Hand zu fressen, als dass du sie einfängst. Und der verehrte Gavar wird natürlich mit allen Ehren zurück auf die Kristallenen Inseln geschickt. Aber du … mit dir verhält sich die Sache anders.«
    »Völlig richtig, oh weiser Sultan!«, erhob Sator Gris das Wort. »Es tut mir sehr leid um den Jungen, denn ich kenne Trix von klein auf … und sogar als ich mich mit seinem Vater überworfen habe, habe ich befohlen, den Jungen laufen zu lassen! Aber es gibt keinen anderen Ausweg … leider … Er muss getötet werden, er darf auf keinen Fall begnadigt werden!«
    Sators Stimme klang in Maßen traurig, aber in seinen Augen funkelte eine hämische Freude.
    »Teurer Trix«, sagte Abnuwas nun eindringlich. »Mein Problem ist, dass ich immer alles und jeden verstehe. Sogar meinen Großwesir, der nach deinem Tod dürstet. Zu allem Unglück hat er auch noch recht! Kannst du mir nicht wenigstens einen Grund nennen, warum ich dich begnadigen sollte? Einen überzeugenden, meine ich!«
    »Ich bin ein Zauberer und werde Widerstand leisten!«, drohte Trix. »Ich habe den Mineralisierten Propheten besiegt. Schreckt es Euch da gar nicht, Euch mit mir anzulegen?«
    »Nur wirst du keinen Widerstand leisten«, sagte Abnuwas. »Wenn ich verspreche, alle anderen frei zu lassen, und das verspreche ich, dann verzichtest du auf jeden Widerstand. Du weißt schließlich genau, dass es für sie sonst schlimm ausginge. Deshalb würdest du dich selbst opfern. Stimmt’s?«
    Abermals beugte er sich zu Trix’ Ohr vor und flüsterte: »Du bist fast genauso gut wie ich, Trix. Wir guten Menschen sind dem Bösen schutzlos ausgeliefert, sogar dann, wenn wir es selbst begehen.«
    Trix sah dem Sultan in die Augen, nickte und antwortete leise. »Ihr habt recht, ich würde mich nicht widersetzen! Ich habe keine weiteren Gründe vorzubringen …«
    »Aber ich!«, rief Annette da und flatterte aus Trix’ Ausschnitt. »Einen höchst achtbaren Grund! Ich bin Annette, eine Blumenfee und Trix’ Familiar! Wenn du ihn tötest, Sultan, sterbe ich auch!«
    »Was für eine Schönheit!«, rief Abnuwas, und Trix fiel ein, dass der
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