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Trix Solier - Odysee im Orient - Lukianenko, S: Trix Solier - Odysee im Orient - xx

Trix Solier - Odysee im Orient - Lukianenko, S: Trix Solier - Odysee im Orient - xx

Titel: Trix Solier - Odysee im Orient - Lukianenko, S: Trix Solier - Odysee im Orient - xx
Autoren: Sergej Lukianenko
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Trix heran.
    »Wir werden uns schon noch mal begegnen, Freundchen«, versprach Gavar. »Jetzt, da der Mineralisierte Prophet keine Gefahr mehr darstellt und nur der seiner Kräfte und seines Ansehens beraubte Abrakadasab übrig geblieben ist …« Er stieß ein schepperndes Lachen aus. »Evykait wird zufrieden sein! Jedenfalls möchte ich jetzt, da wir alle an einem Tisch sitzen, den Pokal auf die Gesundheit meiner Kampfgefährten heben. Ihr werdet sie noch brauchen!«
    »Was für ein gemeiner Kerl!«, flüsterte Tiana, hob aber trotzdem den Becher.
    »Die Untoten sind alle so«, erwiderte Trix. »Keine Sorge, wir werden ja noch sehen, wer am Ende was braucht.«
    Der Abend schritt voran. Die Pokale wurden erhoben, Wasabs Frau brachte immer neue Teller heran, und Trix versicherte ihr, die Küche Samarschans habe große Höhen erreicht. Irgendwann setzte sich Wasab neben Trix und fragte ihn: »Haben dir die Ratschläge aus dem Buch der Erhabenen Eingebungen geholfen?«
    »Die Ratschläge?« Trix runzelte die Stirn. »Der erste lautete doch … Liegt ein beschwerlicher Weg vor dir und gehst du davon aus, nicht in die Heimat zurückzukehren, nimm von deinen Freunden alles mit, was dir nützen könnte! Aber nimm doppelt so viel von dem, was dir nützen könnte, von deinen Feinden mit!, oder ?«
    »Richtig!«, sagte Wasab. »Gab es einen Moment in deinen Abenteuern, da du diesen Rat brauchen konntest?«
    Trix kratzte sich den Nacken. »Wahrscheinlich … bezog sich dieser Rat darauf, dass wir ruhig zusammen mit dem Vitamanten kämpfen können.«
    »Möglich«, pflichtete ihm Wasab bei.
    »Und auch die Assassinen-Schule besuchen sollen, vor der ja sonst alle Angst haben. Und darauf, Abrakadasabs Weg nachzugehen, um zu verstehen, wie er seine Magie erworben hat!«
    »Oh weises Buch!«, entzückte sich Wasab. »Wie schön, dass seine Ratschläge dir geholfen haben! Und der zweite Rat? Die Hilfe eines Freundes mag mitunter gering sein, aber du darfst immer auf sie hoffen. Die Hilfe eines Feindes mag mitunter groß sein, doch kommt sie stets unerwartet! Worauf bezog sich das?«
    Trix dachte nach. »Vielleicht auf Ismud, der zugegeben hat, dass ich Abrakadasab besiegt habe. Oder ebenfalls auf Gavar, der am Kampf teilgenommen hat.«
    »Ein weises Buch …«, wiederholte Wasab. »Und der dritte Rat, was ist mit dem? Dieser höchst geheimnisvolle Passus? Und wenn deine beste Ziege keine Milch mehr gibt und ihr Fell räudig geworden ist, dann verarbeite sie zu Fleisch, denn was soll sie dir sonst noch nutzen? «
    »Eine Ziege haben wir nicht getroffen. Keine einzige«, antwortete Trix. Doch als er sah, wie Wasab diese Antwort betrübte, fügte er rasch hinzu: »Aber … die Erhabenen Eingebungen muss man doch auch im übertragenen Sinne auffassen, oder? Vielleicht ist damit gemeint, dass der MP jetzt zwar kein großer Zauberer mehr ist, er aber immer noch als gewöhnlicher Anführer eines Stammes taugt.«
    »Dieses Buch ist ein Quell der Weisheit!«, rief Wasab, nun wieder zufrieden und beruhigt, und ging weiter um den Tisch herum.
    Trix schielte zu Ilin hinüber. Der lächelte.
    »Das ist doch alles dumm, oder?«, fragte Trix.
    »Das mit dem Buch?«, flüsterte Ilin zurück. »Es stimmt doch, du musst dich sorgfältig auf eine Reise vorbereiten. Es ist auch immer gut, Freunde zu haben, die dir helfen, aber es stimmt auch, dass die Hilfe derjenigen, die du für deine Feinde hältst, oft doppelt so viel wert ist. Und die Ziege? Wenn sie keine Milch mehr gibt und ihr Fell räudig ist, dann musst du sie schlachten!«
    »Aber das heißt doch nicht, dass das Buch mir irgendetwas vorgesagt oder mir geholfen hat?«, hakte Trix nach.
    »Bücher haben nicht die Pflicht, irgendjemandem irgendetwas vorzusagen oder ihm zu helfen«, antwortete Ilin grinsend. »Die Menschen können getrost auf jemanden verzichten, der ihnen alles erklärt. Was sie dagegen brauchen, ist ein geduldiger Gesprächspartner, der etwas von sich erzählt und sich deine Gedanken anhört! Und das kann ein Buch nun einmal besser als jeder Mensch!«
    »Was für ein weiser Gedanke!«, rief Wasab, der sich gerade wieder zu ihnen gesellte. »Der gehört unbedingt in das Buch der Erhabenen Eingebungen! Frau! Bring mir das weise Buch und einen Bleistift!«
    Aber in diesem Augenblick klopfte es an der Pforte. Trix, den die Abwesenheit Ians sehr beunruhigte, folgte Wasab zum Eingang.
    Aber es war nicht Ian. Es war Derrick – in Begleitung von zwei Soldaten und einer Kutsche. Er
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