Trio der Liebe (German Edition)

Programm des Abends.
     
    Die Rothaarige wies ihm gegenüber später daraufhin, dass ihre Rolle nicht so dominant gewesen sei, wie Eva es dann in ihrem Bericht dargestellt hatte. Sie habe damals noch sehr die Rolle der absolut passiven Sklavin gespielt, aber Eva sei wohl allmählich von einem schlechten Gewissen geplagt worden, und so habe sie ihren Bericht etwas 'gefärbt'.
    Immerhin habe sie an diesem Abend zum ersten Mal ihr neues 'Assistentinnenoutfit' tragen und einmal die Quirlige zu Demonstrationszwecken peitschen dürfen.
    Ihr 'Assistentinnenoutfit' mochte die Rothaarige übrigens wirklich. Sie hat es auch später bei vielen Gelegenheiten getragen, um die in ihr stärker gewordene dominante Seite zur Schau zu stellen. Es bestand aus einem engen, vorn mit einem Reißverschluss zu öffnenden, langärmligen schwarzen Lederbustier und einem wirklich exklusiven, kurzen Lederfaltenrock. Meist trug sie, jedoch nicht an diesem Abend, natürlich ebenfalls schwarze, Lederstiefel dazu. Ihr rotes Haar kontrastierte wunderschön zu diesem Outfit.
    An diesem Abend war sie bis auf die zwei sichtbaren Kleidungsstücke nackt, was sie als Erstes durch das Hochheben des Rockes und das Öffnen des Bustiers zu demonstrieren hatte. Letzteres Teil musste sie dann gleich ganz ablegen, so dass der Lederfaltenrock für den Rest des Abends ihr einziges Kleidungsstück blieb. Sie hatte sehr wohl bemerkt, wie das den stillen Geliebten antörnte, zumal sie auf Geheiß ihrer Herrin die eher devot anmutenden Offenbarungsmöglichkeiten des Faltenrocks so in den Mittelpunkt zu rücken hatte, dass die Dominanz des schwarzen Leders verblasste. Es war die Bedingung ihrer Herrin dafür gewesen, dass sie es ihr zu tragen gestattete.
    Als sie später von der Quirligen erfuhr, dass sie und die Blonde nun auch gelegentlich so einen Lederfaltenrock trügen und wenn, dann meistens auch beide zusammen, wunderte sie sich nicht – außer, wenn sie an den Preis dachte, denn sie wusste, wie teuer der ihr von der Herrin geschenkte Rock gewesen war. Sie zweifelte aber an, dass es der stille Geliebte war, der sich diesbezüglich durchgesetzt hatte, wie es später offiziell hieß, sondern vermutete eher, dass die beiden Frauen – Herrin und Sklavin gemeinsam – es dem Wohlgefallen ihres Geliebten gemäß so bestimmt hatten.
     
    Der Quirligen konnte sie dazu keine weiteren Informationen entlocken, was ihn später abermals darin bestärkte anzunehmen, dass sich hinter der äußeren Fassade des Trios das Geheimnis tiefster Liebe verbarg, welche die intimsten Dinge für andere nicht preisgab. Das damit zusammenhängende, später ihm als Erstem offenbarte, noch tiefer und weiter gehende Geheimnis fußte auf dieser Basis.
    Sicher hatte auch Eva ein Gespür für diese feste Basis. Ihrem Naturell gemäß versuchte sie im Laufe des Abends, ein wenig daran zu kratzen. Möglicherweise hatte sie aber auch nur die Neugier über die 'wahre' Rollenkonstellation des Trios getrieben, als sie vorschlug, dass die Quirlige, die sich inzwischen – mit erkennbarem Zögern – auf Befehl der Blonden entblößt hatte, beim Sucieren ihrer Herrschaften ausgepeitscht werden sollte. Es sei eine angemessene Strafe für das Zögern und demonstriere gleichzeitig eine weitere Methode der Sklavinnenschule.
    Es war ganz sicher ein Überrumpelungsversuch, aber die Basis der drei konnte ihn mit Leichtigkeit tragen, ohne daran zu zerbrechen. Natürlich hatte Eva in ihrem damaligen nur Teresa Kund getanen Bericht mit einer ihrer Vermutungen darüber, warum die Quirlige bei dieser Übung die Blonde und nicht den stillen Geliebten sucierte, Recht gehabt: er war einfach zu sehr ausgelaugt.
    Doch die Beobachtungen der Rothaarigen, die sich in dieser Hinsicht nicht von den Aufzeichnungen Evas unterschieden, verdeutlichten die Innigkeit der drei – und die damit für Außenstehende zugleich verbundene Undurchschaubarkeit ihres Rollengefüges.
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
    5
     
     
    Die Sklavin kniete nackt vor ihren Gebietern, die ihre Sklavinnenschulung beschlossen und doch gleichzeitig auch von ihr geschenkt bekommen hatten. Ihre Herrin, die Blonde, die dazu ihren weißen, weiten Faltenrock hochgezogen hatte, der Zeichen ihrer stattgefundenen Unterwerfung unter des stillen Gebieters Wünsche war, durfte sie sucieren. Die Herrin unterlag währenddessen dem dominierenden Kuss des Gebieters und der damit verbundenen Geste, dass er gnädig und gewährend ihren Nacken