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Trio der Liebe (German Edition)

Trio der Liebe (German Edition)

Titel: Trio der Liebe (German Edition)
Autoren: Jean P.
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einen strengen Hochsteckfrisur aufgetürmt. Aber hinter ihren strengen und häufig herablassenden Gesichtszügen, welche sie durch die Weise, wie sie sich schminkte, noch hervorhob, war spürbar, dass sie in den Schüchternen ehrlich verliebt war. Ihre blauen Augen strahlten irgendwie, wenn er sie aus seinen großen dunklen Augen mit tiefgründigem Blick ansah.
    Einmal hatte er beobachtet, dass sie ihm – als sie sich von ihm unbeobachtet wähnte – mit ihrer Hand, die wie meist in einem schwarzen Spitzenhandschuh steckte, zärtlich durch sein fast schwarzes Haar fuhr. Die Quirlige hatte diese Geste mit einem milden Blick begleitet, aus dem nicht ein Hauch von Eifersucht, dafür aber eine Verliebtheit sprach, die sich auf beide, die strenge Blonde und den schüchternen Geliebten bezog. Hätten ihm nicht der Rothaarigen Erzählungen dies längst offenbart, so wäre es allein dieser Blick bei dieser Begegnung gewesen, der ihm verdeutlicht hätte, dass da zwischen den dreien nur eines war: Liebe.
     
     
     
     
    2
     
     
    Doch an jenem Abend, der dem Treffen mit Eva voraus ging, hatte es aus dem bereits angedeuteten Grund Streit zwischen ihnen gegeben – Streit zwischen Liebenden. Das Spiel, das sie spielten, war nicht neu und längst schon war in dem Ernst des Spiels der Tatsache Beitrag gezollt, dass die Quirlige die Liebessklavin war und darin eine weiterführende Ausbildung erhalten sollte. Doch obwohl das Spiel nicht neu war, trug es immer wieder und so auch nun dazu bei, die innige Verbindung der drei zu festigen. Die strenge Blonde führte ohne Zweifel die Regie, aber sie ließ den Spielenden ihren eigenen Raum. Offenbar erzeugte das immer wieder kreatives Potential.
    Das Ritual, mit dem das Spiel meistens eröffnet wurde, war nebenbei bemerkt der eigentliche Anlass gewesen, warum sich die Quirlige seinerzeit der Rothaarigen anvertraut hatte. Da war etwas, das sie störte. Es war ihr einziges Element des Unbehagens in der ansonsten harmonischen und echten Dreiecksbeziehung und sie hatte sich diesbezüglich von der Rothaarigen einen Rat erhofft.
    Es ging ihr darum herauszufinden – und auch das kann ganz offenkundig nur als Akt der Liebe verstanden werden, ob der Grund dafür, dass es bei diesen Ritualen in ihr immer wieder zwickte, in ihr selbst zu suchen sei. Es war wohl eine gewisse Angst in ihr vorhanden, sich damit den geliebten Gefährten selbst zu offenbaren. Diese Angst war von dem irrationalen Gefühl gespeist, sie könnten sie dafür verachten und dann vielleicht sogar verlassen.
     
    In Kürze formuliert verhielt es sich so: wenn es wie an jenem Abend darum ging, den Schüchternen zu besänftigen, dann machte sich zu Beginn des Spiels die blonde Herrin selbst zur Sklavin, zu seiner Sklavin. Es war der Moment, in dem sie die Rolle der Herrin gegenüber der Quirligen aufgab und letztere quasi nur noch seine Nebensklavin war, wo sie doch sonst einerseits ganz seine Geliebte war und sich andererseits in ihrem Verhalten als solcher ganz den Befehlen ihrer Herrin hingab, die als Herrin dann auch ihm befahl.
    Aber mit ganzer Hingabe eben konnte die Blonde sich auch ihm als Sklavin unterwerfen und der Quirligen damit in zweifacher Hinsicht ihren Platz streitig machen: dem als ihre Liebessklavin, den die Quirlige mit großer Lust einnahm und in dem ihr in solchen Momenten der Widerpart der Herrin fehlte, und dem als seine primäre Liebesspielgefährtin, die von ihr – mit ihm zusammen – Unterwerfung und Autorität erfuhr.
     
    Er erinnerte sich daran, dass ihm die Schilderungen der Rothaarigen sehr verwirrend vorgekommen waren, zumal sie noch darauf hinwies, dass in solchen Momenten die Aufgabe des stillen Geliebten darin bestand, am richtigen Punkt sie alle wieder in die gewohnte Struktur zurückzuführen. Dann war er der Gebieter. Er war sich nicht sicher gewesen, ob die Rothaarige die Offenbarungen der Quirligen richtig interpretierte, doch nachdem sie ihm die Details geschildert hatte, musste er konstatieren, dass es sich offenbar wirklich so verhielt.
     
    Es begann damit, dass die Blonde sich ganz unvermittelt erhob und wortlos in ihr Zimmer ging. Schon das war für die beiden das Zeichen. Es war noch nicht lange her, dass sie zu ihnen gezogen war. Der Gang in ihr eigenes Zimmer, das sie nicht wie alles andere, so zum Beispiel auch das gemeinsame Schlafzimmer, mit ihnen teilte, hatte eine hohe Bedeutung.
    Die Quirlige kuschelte sich an den nun ganz stillen Geliebten. Erwartungsvoll saßen sie
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