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Trinken Sie Essig, meine Herren: Werksausgabe Band 1, Prosa (German Edition)

Trinken Sie Essig, meine Herren: Werksausgabe Band 1, Prosa (German Edition)

Titel: Trinken Sie Essig, meine Herren: Werksausgabe Band 1, Prosa (German Edition)
Autoren: Daniil Charms
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auf einer anderen Bühne zu wagen, sein Wunder noch einmal geschehen zu lassen!
    Alexander Nitzberg
    Düsseldorf / Wien 2010
     
    * So hat der Name »Sepunov« nicht das Geringste mit dem russischen Wort »soplja« (»Rotz«) zu tun. Ebenso wenig »Derbantova« mit »drebeden’« (»dummes Zeug«), »Puškov« mit »puška« (»Kanone«) und »Pronin« mit »pronimat’«. Weder wird »Puškov« für das russische Ohr mit »Kanone« assoziiert (sondern, wenn überhaupt, mit »puch« = »Flaum«) noch hat das Verb »pronimat’« die Bedeutung von aktivem »durchstoßen, durchstechen« und doch wird dies alles in den Kommentaren von Peter Urban behauptet (Daniil Charms, »Fälle«, herausgegeben und übersetzt von Peter Urban, Berlin 2002, S. 311 f.).

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Text- und Bildnachweis
    Sämtliche Zeichnungen und Autografen stammen von Daniil Charms.
    Verwendete russische Ausgabe:
    Valerij N. Sažin (Hrsg.): Daniil Charms, »Polnoe sobranie so
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cinenij«, in 4 Bd., Gumanitarnoe agentstvo »Akademi
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ceskij proekt«, St. Petersburg 1997–2001.

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Chronologische Tafel zu Charms’ Leben
     
    1905
    Am 17. (30.) Dezember wird Daniil Charms als Daniil Iwanowitsch Juwatschow in St. Petersburg geboren.
    1915
    Charms wechselt auf die deutsche Peterschule in seiner Geburtsstadt, wodurch er gute Deutschkenntnisse erwirbt.
    1918–1919
    Die Familie Juwatschow flieht vor dem Bürgerkrieg für einige Monate aus der Stadt in die Wolgaregion.
    1922
    Charms wechselt auf das Mariengymnasium in Detskoje Selo, wo er bei seiner Tante Natalja Koljubakina wohnt.
    1924
    Am 14. Juli beendet er die Schule mit dem Abitur. Er kehrt nach Leningrad/St. Petersburg zurück und beginnt am 1. September ein Studium am Elektrotechnikum. In dieser Zeit beschäftigt er sich intensiv mit den Ideen des Futurismus von Welimir Chlebnikow und Wladimir Majakowski, durch deren Einfluss Charms’ erste ›transrationale‹ Gedichte entstehen.
    1925
    Erste Lautgedichte und Auftritte als Rezitator fremder und eigener Lyrik. Im März/April lernt Charms in dem Dichterkreis um Alexander Tufanow Alexander Wwedenski kennen, mit dem ihn eine lebenslange Freundschaft verbindet.
    1926
    Erste Auftritte der »Linken Flanke«, einer künstlerischen Vereinigung, die sich um Charms und Wwedenski zentriert. Gemeinsam mit Wwedenski gründet Charms die informelle Dichter
    gruppe »Tschinari«, der u. a. auch der Philosoph und Schulfreund Wwedenskis Jakow Druskin sowie Leonid Lipawski angehören. Im Februar wird er aus dem Elektrotechnikum ausgeschlossen. Am 26. März wird er in den Allrussischen Dichterverband, Sektion Leningrad, aufgenommen, in dessen Lyrikalmanach sein erstes gedrucktes Gedicht erscheint, das Gedicht »Ein Vorfall an der Eisenbahn«. Am 17. September beginnt er ein Studium im Bereich Film am Institut für Kunstgeschichte ( INChUK ). Im Oktober wird der Künstlergruppe »Radix«, für deren Auftritt Charms gemeinsam mit Wwedenski ein Stück beisteuert, von Kasimir Malewitsch, dem Direktor des INChUK , ein Raum zur Verfügung gestellt. In diesem Zusammenhang schließen Charms und Malewitsch Bekanntschaft. Im November entsteht die Künstlergruppe OBERIU (»Vereinigung für reale Kunst«), die aus der »Linken Flanke« hervorgeht. Das Haus der Presse hatte der Gruppe angeboten, dort eine eigene Sektion zu bilden. Zu den Mitgliedern gehören neben Charms und Wwedenski noch Igor Bachterew, Nikolai Sabolotzki, Konstantin Waginow u. a.
     
    1928
    Im Januar erscheint das Manifest der OBERIU in den »Mitteilungen des Hauses der Presse«. Am 24. Januar findet die erste Abendveranstaltung der OBERIU im Haus der Presse unter dem Titel »Drei linke Stunden« statt. In der ersten Stunde, die der Literatur gewidmet ist, trägt u. a. Charms seine Gedichte vor. Er gibt sie verkleidet auf einem schwarzen Schrank stehend zum Besten. In der zweiten, der Theaterstunde, wird Charms’ »Jelisaweta Bam« uraufgeführt. Die dritte Stunde gehört dem Film. Die propagandistischen Kritiken sind vernichtend, wodurch weitere öffentliche Auftritte der Gruppe erschwert werden. Im Januar/Februar erscheint die erste Ausgabe der Kinderzeitschrift »Der Igel« (»Ež«, ursprünglich eine Abkürzung für »Ežemesja
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cnyj žurnal« = »Monatszeitschrift«) unter der Redaktion von Nikolai Olejnikow, in der Charms regelmäßig publiziert. Die Veröffentlichungen in den Kinderzeitschriften bilden über weite Zeiträume seine einzige Einnahmequelle. Am 5. März heiratet Charms Esther
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