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Treffpunkt Parzelle 4: Nur die Freundschaft zählt (German Edition)

Treffpunkt Parzelle 4: Nur die Freundschaft zählt (German Edition)

Titel: Treffpunkt Parzelle 4: Nur die Freundschaft zählt (German Edition)
Autoren: Brigitte Bücker
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auch gut als Schläger zum Baseballspielen benutzen können.
    Nur Frau Erichsen und Arne fehlten noch. Karo blickte abwechselnd immer wieder ungeduldig zur Gartenpforte und auf ihre Uhr. Hoffentlich war Frau Erichsen auch in der Verfassung, um zur Party zu kommen.
    Plötzlich hielt ein unbekannter roter Golf am Gartenzaun. Aus einer der hinteren Türen sprang Arne heraus, der sich allem Anschein nach extra in Schale geschmissen hatte. In seiner engen schwarzen Jeans und dem ebenfalls schwarzen glänzenden Hemd, dessen obere Knöpfe weit geöffnet waren, kam seine gute Figur noch besser zur Geltung. Wolle, die ihn sogleich erspäht hatte, blickte ganz verzückt zu ihm hinüber. Arne öffnete schnell die Beifahrertür und half seiner Mutter vorsichtig beim Aussteigen. Jetzt stieg auch der Fahrer des Autos aus, und Karo wäre vor Schreck fast das Herz in die Hose gerutscht. Es war der Typ von der Bushaltestelle, den Arne zum Abschied so leidenschaftlich geküsst hatte. Oh nein! Warum musste der denn unbedingt mitkommen? Schließlich hatten sie nur Arne eingeladen und nicht irgendwelche Liebschaften. Was würde Wolle dazu sagen? Und was erst Frau Erichsen? Oder wusste sie vielleicht längst Bescheid?
    Frau Erichsen kam lächelnd, aber sehr langsam und auf ihren Sohn gestützt durch die Gartenpforte. Karo lief ihr sofort entgegen, um sie zu begrüßen und sie am anderen Arm unterzuhaken.
    »Ich dachte schon, es wäre Ihnen doch zu anstrengend!«, rief Karo aufgeregt.
    »Das lass ich mir doch nicht entgehen!«, meinte Frau Erichsen fröhlich. »Schließlich muss ich auch mal in meinem Garten nach dem Rechten sehen.«
    Gleich kam Bodo angeschossen, und Bruno konnte ihn gerade noch festhalten, bevor er übermütig an der alten Dame hochgesprungen wäre. Sein Frauchen begrüßte ihn ebenso freudig und tätschelte ihm liebevoll den Kopf.
    »Wir sind etwas spät dran«, erklärte Arne entschuldigend. »Mein Pizzaauto ist liegen geblieben. Zum Glück hat Antonio, mein Freund, uns gerettet. Er hat das Auto zur Werkstatt geschleppt und dann meine Mutter abgeholt. Darf ich ihn euch vorstellen?«
    Antonio war mittlerweile auch in den Garten gekommen, und Arne hatte liebevoll seinen Arm um ihn gelegt. Im Gegensatz zu Arne schien Antonio ein echter Italiener zu sein.
    Karo blickte irritiert von Antonio zu Frau Erichsen und von Arne zu Wolle hinüber. Sie wusste nicht recht, wie sie sich verhalten sollte.
    »Die beiden sind ein Paar«, raunte Frau Erichsen Karo leise zu. »Tja, was will man machen? Als Mutter muss man seine Kinder schließlich so annehmen, wie sie geschaffen wurden. Und wenn der liebe Gott ihm nicht böse ist, kann ich es doch auch nicht sein, oder? Mein Mann hat lange genug im Clinch mit dem Jungen gelegen. Ich will keinen Streit und Zank mehr. Ich bin eine alte Frau.«
    Karo nickte ihr verständnisvoll zu. Es war ihr doch völlig egal, ob jemand schwul war oder nicht. Sie hatte ja auch gar kein Problem damit, dass Arne einen Freund hatte. Aber Wolle, der jetzt langsam ein Licht aufging, war kreidebleich geworden. Jo wollte sie tröstend in den Arm nehmen, aber Wolle wehrte sie barsch ab.
    »Sag nicht, ihr habt es die ganze Zeit gewusst!«, rief sie aufgebracht mit Tränen in den Augen. »Und ich hab mich also vor allen zum Affen gemacht.«
    »Ich wollte es dir ja sagen«, verteidigte sich Jo verzweifelt.
    Aber Wolle war schon aus dem Garten gerannt. Jo rannte ihr hinterher.
    »Was hat sie denn nur?«, erkundigte sich Frau Erichsen verwundert.
    »Liebeskummer«, sagte Karo knapp, und an Devin und Bruno gewannt: »Könnt ihr euch mal kurz um die Gäste kümmern? Ich glaub, ich muss da hinterher.«
    Und schon war auch sie durch die Gartenpforte gestürmt. Devin sah Bruno etwas entgeistert an, und Bruno blickte bestürzt und ratlos zurück. So hatten sie sich ihre Super-Mega-Party eigentlich nicht vorgestellt. Ziemlich kompliziert, diese Sache mit der Liebe und das ganze Gefühlschaos drum herum, dachte Bruno bei sich. Waren das etwa die Begleiterscheinungen der viel zitierten Pubertät? Er mit seiner Eifersucht auf Devin schien da auch nicht viel besser zu sein als Wolle mit ihrer Schwärmerei für ihren Cosimo. Freundlich bot Bruno Frau Erichsen seinen Arm an Karos Stelle an.
    Sie hakte sich dankbar bei ihm ein und, als hätte sie seine Gedanken gelesen, sagte sie auf einmal, während sie aufs Gartenhäuschen zuliefen: »Tja, die Liebe und die Eifersucht! Die Eifersucht ist Leidenschaft, die mit Eifer sucht, was Leiden
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