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Treffpunkt Parzelle 4: Nur die Freundschaft zählt (German Edition)

Treffpunkt Parzelle 4: Nur die Freundschaft zählt (German Edition)

Titel: Treffpunkt Parzelle 4: Nur die Freundschaft zählt (German Edition)
Autoren: Brigitte Bücker
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schafft.«
    Bruno durchfuhr es wie ein Blitz. Immer diese alten Leute mit ihren schlauen Sprüchen, dachte er. Die Eifersucht schaffte wirklich Leiden. Selten hatte er in seinem Leben so gelitten wie durch seine Eifersucht auf Devin und Karo. Karo und er – sie waren wie Schwester und Bruder. Trotzdem wollte er Karo mit niemandem teilen. Dabei war es doch klar, dass Karo sich irgendwann verlieben würde. Dann doch lieber glücklich in Devin als unglücklich in so eine unerreichbare Illusion wie diesen Cosimo oder in irgendeinen bescheuerten Filmstar. Plötzlich kam er sich so unendlich albern und dämlich vor. Wollte er nun, dass Karo glücklich war, oder sollte sie seinetwegen immerzu ein schlechtes Gewissen haben müssen? Er musste es einfach schaffen, sich zu überwinden und darüberzustehen. Er nahm sich vor, die Sache ein für alle Mal zu klären. Mit Karo, mit Devin und mit sich selbst.
    Bruno und Arne platzierten Frau Erichsen vorsichtig auf einen freien Stuhl neben Herrn Buschschlüter, der so einsam in einer Ecke gesessen hatte. Die beiden alten Nachbarn begrüßten sich freundlich.
    »Na, Erwin«, sagte Frau Erichsen schelmisch. »Was machen die Maulwürfe?«
    »Bei mir zurzeit nichts«, gab Herr Buschschlüter grinsend zur Antwort. »Aber mir scheint, deine kleinen Nachwuchsgärtner beschäftigen sich im Moment zu viel mit James Last und zu wenig mit deinem Rasen, Elisabeth.«
    Er drehte sich halb in seinem Stuhl um und wies mit dem Daumen auf die Grasfläche hinter sich.
    Bruno starrte auf den Rasen, den er vor drei Tagen noch eigenhändig und extra für das Fest gemäht hatte. Er war mit fünf frischen Maulwurfshügeln gespickt. Bruno pfiff leise durch die Zähne. Da hatten sich diese kleinen possierlichen Tierchen wohl vor lauter Elektrosmog auf diese Seite des Zaunes geflüchtet. Herr Buschschlüter freute sich diebisch.
    »Ich hätte da einen guten Tipp für euch«, lachte er voller Spott. »Aber vielleicht wollt ihr die Öster ja auch zähmen und dressieren und als Haustiere halten?«
    »Eigentlich keine schlechte Idee«, antwortete Bruno ungerührt. »Im Internet hab ich von einem guten Trick mit einem Eimer als Lebendfalle gelesen. Soll absolut sicher funktionieren. Das wäre doch ein super Geschenk für Sie zu Ihrem fünfundsiebzigsten Geburtstag nächsten Monat – so ein kleiner Maulwurf im Hamsterkäfig.«
    »Das fehlt mir noch! Am Ende soll ich das Biest auch noch füttern und ihm täglich die neusten Witze erzählen, was?« Herr Buschschlüter schüttelte sich. »Ihr jungen Burschen mit eurem Internetz und dem ganzen neumodischen Kram!«
    »Mithilfe des neumodischen Krams können Sie jetzt aber immer und überall Ihren heiß geliebten James Last hören«, verteidigte Bruno sich.
    »Ja, außer auf dieser Feier hier«, beharrte Herr Buschschlüter brummelig und mit einem Seitenblick auf Gretas und Garvins Band gerichtet. Die Verstärker schienen doch ziemlich laut eingestellt für den kleinen Garten. Bruno beschloss, die Musik vorsichtshalber etwas leiser zu stellen. Obwohl die Polizei heute Abend wohl nicht wegen Ruhestörung ausrücken würde. Schließlich war Buschschlüter, ihr bester Informant, ja Gast auf dieser Party.
    Er blieb eben doch immer ein wenig der Miesepeter, dachte Bruno, auch wenn er jetzt eindeutig freundlicher geworden war und sogar ein bisschen Humor zeigte.
    »Ach!«, seufzte Frau Erichsen. »Wann habe ich das letzte Mal so ein schönes Fest in diesem Garten gefeiert? Das muss schon fünfzehn Jahre her sein.«
    In diesem Moment kam Wolles Vater mit einem geliehenen weißen Lieferwagen angefahren. Er brachte eine wetterfeste Tischtennisplatte mit, die sonst immer im Keller stand. Wolle konnte ziemlich gut Tischtennis spielen und hatte ihn gefragt, ob die Platte nicht bis zum Herbst in Parzelle 4 stehen könnte.
    »Hallo! Kann mir mal jemand beim Ausladen helfen?«, bat ihr Vater.
    Bruno, Devin und dessen Vater eilten herbei, um mit anzupacken.
    »Ich glaub, jetzt wird’s langsam eng hier im Garten«, stellte Devin fest. Mit vereinten Kräften und wenigen Griffen hatten sie das gute Stück spielbereit aufgebaut.
    »Na, wer möchte das erste Match spielen?«, fragte Wolles Vater und hielt den Jungen die Schläger hin. Bruno und Devin blickten sich an.
    »Wollen wir?«, fragte Bruno und sah ihn auffordernd an.
    »Meinst du, ein Spielchen wagen oder unser Kriegsbeil begraben?«, hakte Devin nach und grinste Bruno frech an.
    »Mit einem Spiel das Kriegsbeil begraben«,
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