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Treffpunkt Parzelle 4: Nur die Freundschaft zählt (German Edition)

Treffpunkt Parzelle 4: Nur die Freundschaft zählt (German Edition)

Titel: Treffpunkt Parzelle 4: Nur die Freundschaft zählt (German Edition)
Autoren: Brigitte Bücker
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Gartenhaus auf und blieb wie angewurzelt stehen. Devin lehnte mit nacktem Oberkörper rücklings auf einem Stuhl, und Wolle saß auf einem Hocker dicht vor ihm und hielt ihn am Arm. Erschrocken zuckte Wolle zusammen. Für einen Moment war Karo wie erstarrt. Was machten die beiden da? Wieso waren sie zu zweit schon so früh hier, und warum war Devin halb nackt? Sofort war dieser Kloß in Karos Hals wieder da, und ein ihr bislang unbekanntes Gefühl der Kälte kroch in ihr hoch, so als würde sie von den eigenen Freunden heimtückisch betrogen und hintergangen. Dann sah sie, dass Wolle gerade dabei war, ihm ein Tattoo auf den Arm zu zeichnen.
    »Verflixt! Jetzt ist mir doch vor Schreck der Stift verrutscht!«, schimpfte Wolle ärgerlich. »Mensch, Karo, musst du hier so reinplatzen? Ich hab mich fast zu Tode erschreckt.«
    »Ich wusste nicht, dass ich mich schriftlich anmelden muss, wenn ich ins Gartenhaus möchte«, antwortete Karo schnippisch. »Tut mir furchtbar leid, wenn ich eure traute Zweisamkeit gestört habe.«
    Wolle und Devin sahen erst sich und dann Karo völlig entgeistert an.
    »Was ist denn mit dir los?«, fragte Wolle perplex. »Was soll der Mist mit trauter Zweisamkeit? Devin hat mich gefragt, ob ich ihm auch ein Parzelle-4 -T-Shirt male, und deswegen sind wir heute etwas früher hergekommen, damit wir genug Zeit dafür haben. Mensch, und ich dachte, du freust dich darüber.«
    Karos Blick fiel auf das frisch gemalte Shirt, das zum Trocknen über einer Stuhllehne hing.
    »Während ich darauf gewartet hab, dass mein T-Shirt trocknet, kam mir die Idee, dass Wolle mir unser Logo doch auch noch als Tattoo auf den Arm malen könnte«, erklärte Devin. »Damit wollte ich dich überraschen, Karo. Aber irgendwie scheint das nach hinten losgegangen zu sein.«
    Plötzlich kam sich Karo so unendlich dämlich und bescheuert vor, dass sie am liebsten im Boden versunken wäre. Wie blöd konnte man eigentlich sein?
    »Tut mir leid«, entschuldigte sie sich verlegen. »Ich weiß auch nicht, was plötzlich mit mir los war.«
    »Echt, Karo!«, bemerkte Wolle kopfschüttelnd. »Sag mal, was hast du denn gedacht, was wir hier machen?«
    Devin stand auf und nahm Karo grinsend in den Arm. Karo war das ziemlich unangenehm vor Wolle. Aber sie ließ es dennoch geschehen.
    »Das find ich ja richtig süß«, sagte er leise. »Du bist eifersüchtig.«
    »Bin ich doch gar nicht«, versuchte sie sich zu verteidigen. Ich und eifersüchtig, dachte sie im Stillen, wo sie doch Brunos Eifersüchteleien so anstrengend und überflüssig fand.
    In dem Moment schwang die Tür auf, und Bruno kam mit Bodo herein. Er war wohl mit ihm Gassi gewesen. Er starrte Devin an, der immer noch Karo in seinen nackten Armen hielt, und wirkte eine Sekunde lang wie versteinert. Dann fing er sich wieder, warf die Hundeleine in die Ecke und begrüßte die Freunde. Karo hatte sich aus der Umarmung gelöst, und schlagartig wurde ihr klar, dass Bruno sich in diesem Augenblick genauso fühlen musste wie sie, als sie gerade Wolle und Devin überrascht hatte.
    Wolle sah irritiert von einem zum anderen und ging kopfschüttelnd zur Küchenzeile hinüber.
    »Es gibt doch nichts Komplizierteres als den Menschen – sagt mein Opa immer. Ich glaub, wir brauchen jetzt erst mal einen Tee.«
    Bis zum Abend gab es in Parzelle 4 so viel zu tun, dass die fünf nicht einmal Zeit zum Essen oder Trinken fanden. Als endlich alles fertig war, wären sie am liebsten über das Buffet hergefallen. So wurde die letzte halbe Stunde, in der sie auf die Gäste warteten, zu einer harten Probe für ihre hängenden Mägen.
    Nach und nach trudelten die Gäste ein und waren alle begeistert von dem wunderschön geschmückten Garten und dem verlockenden Buffet. Garvins Band war tatsächlich gekommen und sorgte für coole Musik. Greta sang wunderschön, fand Karo.
    Bis auf Wolles Vater, der noch mit einer Überraschung aufwarten wollte, waren bereits alle Eltern da, auch Devins Mutter und Vater. Sie gaben sich sichtlich Mühe, freundlich und entspannt miteinander umzugehen. Aber in Wahrheit wirkte es ziemlich verkrampft.
    Karos Vater war zum Glück nicht mehr sauer auf sie. Er hatte sie zur Begrüßung herzlich umarmt, und ihre Mutter hatte tatsächlich ihre Police -Platten dabei.
    Herr Buschschlüter hatte seinen besten Anzug angezogen. In diesem Aufzug hätten sie ihn fast nicht erkannt. Er brachte einen Korb mit Geranien zum Einpflanzen und eine Riesenmettwurst fürs Buffet mit. Man hätte sie
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