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Traumwandler: Der Sternenzauberer (German Edition)

Traumwandler: Der Sternenzauberer (German Edition)

Titel: Traumwandler: Der Sternenzauberer (German Edition)
Autoren: Simone Angela
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nichts?
    Andererseits sehen sie Krissie aber auch vollkommen entspannt an, ja, vielleicht ist da sogar ein Lächeln um ihre Mundwinkel. Aber trotzdem benehmen sich Lisas Eltern irgendwie seltsam. Als wären sie in Trance. Selbst Philipp wird langsam unwohl in seiner Haut, vor allem, weil Lisa wieder zu weinen beginnt in dieser gespenstischen Atmosphäre. Und dass seine Schwester weint, das kann er nun mal überhaupt nicht leiden. „Ma? Pa? Jetzt redet doch endlich!“
    „Keine Sorge!“ Schnell springt Klaus dazwischen. „Also, Kinder! Das ist alles in Ordnung!“
     „Nun, wie soll ich Euch das erklären? ...
     Also, Jack und ich, wir sollen Euch hier abholen. Ihr seid ja Kinder!“
    „Ja und?“ Philipp unterbricht ihn gereizt. Irgendetwas scheint dieser unheimliche Kerl doch vor ihnen zu verheimlichen.
    „Oh, Klaus! So versteht das doch kein Menschenkind!“ Jack verdreht die Augen, weil Klaus sich so abstottert. „Also, Kinder, ganz einfach! Wir sollen Euch hier abholen…“
    „Ja, soweit waren wir schon, dass wir Kinder sind!“ Philipp beginnt schon, sich schützend vor Krissie und seiner Schwester aufzubauen. „Und was ist jetzt mit Ma und Pa?“
    „Das sind erwachsene Menschen!“ Jack strahlt über das ganze Gesicht, dass ihm diese genial einfache Erklärung einfällt.
    Krissie hat zwar gelernt, höflich und respektvoll Erwachsenen gegenüber zu sein. Im Moment ist sie aber im starken Zweifel und gar nicht sicher, ob sie da zwei gefährlichen Piraten gegenüberstehen, die sie als Kinder entführen wollen?
    Oder vielleicht doch nur zwei harmlosen Dummköpfen, die recht tolpatschig sind, wenn sie mit Kindern umgehen sollen. Weil, richtig gefährlich sehen die Beiden nun wirklich nicht aus! Auch wenn Klaus so beeindruckend zaubern kann!
    Nur das mit Tante Marge und Onkel Andy bleibt sehr geheimnisvoll!
     
    *
     
    Doch gerade im Moment erscheint ein bärtiges, von Wind und Wetter gegerbtes Gesicht über der Reeling des Schiffes. „Jack, Klaus! Na, endlich! Rasch an Bord! Der Polarwind frischt auf! Wir müssen in See! Ihr wollt doch nicht die Königin warten lassen?“
    „Okay, Kinder, ich erklär´s Euch später in Ruhe! Jetzt an Deck!“
    Jack hat sich wieder gefangen. Mit einem kurzen Seitenblick auf Philipp, setzt er rasch noch, an Klaus gewandt, hinzu: „Also gut! Mach mal schnell ein Geländer, Klaus!“
    „Aber keine Sperenzien, bitte! Nichts Extravagantes! Bloss so, dass wir keinen Ärger mit dem Kerl bekommen! TÜV oder wir der heisst!“
    Vor lauter Hast zieht Klaus aber viel zu viele Zaubersterne aus seiner Tasche, die er hustend über das Fallreep bläst. Immerhin lassen die Kinder sich jetzt ohne Murren an Deck des Dreimasters führen. Allen voran Jack, gefolgt von den Kindern. Den Abschluss bilden wieder Andy und Marge, nach wie vor freundlich, aber wortlos lächelnd, und Klaus. Zum Glück kann keiner hinter ihm sehen, wie Jack feuerrot im Gesicht anläuft, während Philipp dichtauf folgt. „Woah, echtes Edelstahlgeländer! Hast Dich ja mächtig ins Zeug gelegt, Klaus!“
    Oben angekommen, fährt Jack den Bärtigen, der ihm bis über beide Ohren grinsend entgegensieht, barsch an. „Ich hoffe, Du hast alles für die Abfahrt vorbereitet, Ahab! Sonst kannst Du Dir gleich ein zweites Holzbein bestellen!“
    „Ey, Ey, Sire, Mannschaft zum Auslaufen bereit! Alle Segel sind gehiesst!“ Ahab kann aber sein Grinsen immer noch nur mühsam unterdrücken, während er Jack Bericht ablegt. „Der Polarwind fährt schon wild in die Segel. Wir können die gute alte Santa Maria kaum noch halten.“
    Kaum an Deck, geht der Blick der Kinder sofort hoch in die Segel. Wild und mit lautem Geknatter schlagen die grossen weissen Segel des Schiffes im Wind, der zusehens seewärts auffrischt. Immer noch von den grossen Haltetrossen an Bug und Heck an der Kaimauer gebunden, stampft und bockt das Schiff, wie zum Sprung bereit.
    „Komisch“ denkt Philipp, diesmal nur leise für sich, er will Jack nicht wirklich ärgerlich machen, „man setzt doch nicht volle Segel, wenn das Schiff noch im Hafen liegt? Wenn der Wind noch mehr auffrischt, und das Schiff weiter an den Haltetrossen liegt, reisst es noch den ganzen Mastbaum quer über Deck!“
    Aber die Mannschaft macht nicht den Eindruck, nicht zu wissen, was sie tun. Stattdessen scheint jeder Mann an Bord genau seinen Platz zu kennen. Beidseits der Rahe des grossen Hauptsegels haben die Seeleute Trossen gespannt und stemmen sich je zu mehreren in die Seile,
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