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Trauma und die Folgen: Trauma und Traumabehandlung, Teil 1 (German Edition)

Trauma und die Folgen: Trauma und Traumabehandlung, Teil 1 (German Edition)

Titel: Trauma und die Folgen: Trauma und Traumabehandlung, Teil 1 (German Edition)
Autoren: Michaela Huber
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Sozial- und Gesundheitswesen als auch sehr informativ und gut lesbar für eine allgemeine Öffentlichkeit, einschließlich der Menschen, die selbst traumatisiert worden sind. Ihre Sorgfalt im Umgang mit den Traumaüberlebenden zeigt sich unter anderem darin, dass sie Texte, die möglicherweise zu belastend für sie sein könnten, kursiv drucken ließ. Auch wenn sie klare und nachvollziehbare Informationen über die diagnostischen Kriterien verschiedener traumabedingter Störungsformen gibt, gelingt es ihr, in einer Kombination von Faktendarstellung und persönlicher Bewertung den Lesern gute Hinweise zu geben. Ihre zahlreichen sehr informativen Fallbeispiele sind gekennzeichnet von ihrem tiefen Respekt für Traumaüberlebende. Indem sie ihnen sowohl in ihrem Leid wie in ihrer menschlichen Würde – die so sehr von den Menschen attackiert wurde, die ihnen Gewalt antaten – begegnet, hat Michaela Huber ein mutiges und von Achtsamkeit und Respekt getragenes Buch geschrieben.
    Tatsächlich brauchen Leserinnen selbst einen gewissen Mut, um sich für die Wirklichkeit menschengemachter Traumata in ihren vielen Ausdrucksformen zu öffnen, die Michaela Huber so eindrucksvoll beschreibt. Vielleicht wird man nach der Lektüre trauriger, aber auch weiser sein. Und man erhält ein starkes empirisch fundiertes und klinisch überprüftes Wissen als solide Grundlage für weiteres Lernen über die Heilungsmöglichkeiten von seelisch erschütternden Ereignissen. So bin ich sicher, dass auch der zweite Band, „Wege der Traumabehandlung“, der bald erscheinen wird, eine großartiges Lehrbuch in dem genannten Sinne sein wird.
    Ich wünsche diesem so wichtigen Buch viele Leserinnen und für uns alle noch mehr so engagierte und kompetente Kolleginnen wie Michaela Huber. Möge dieses Buch in diesem Sinne dazu beitragen.
    Onno van der Hart
    Onno van der Hart ist Professor für Psychopathologie chronischer Traumatisierungen an der Abteilung für Klinische Psychologie der Universität Utrecht, Niederlande.

Vorwort von Luise Reddemann
    Das Thema schwere Traumatisierungen und deren Folgen ist in Deutschland später als in anderen Ländern ins Bewusstsein der Fachleute gerückt. Während insbesondere in den USA und den Niederlanden bereits eine Fülle von Erkenntnissen und klinischem Wissen zusammengetragen war, wussten wir hier in Deutschland Anfang der 1990er Jahre so gut wie nichts über dissoziative Störungen.
    Damals gab es eine kleine kollegiale Intervisionsgruppe zu diesem Thema in Bielefeld, an der auch Michaela Huber und ich teilnahmen. Das Verständnis der Störungsbilder und den Umgang damit mussten wir uns mühsam zusammensuchen, denn auf Deutsch gab es nichts Brauchbares. Zwangsläufig haben wir viel durch Versuch und Irrtum gelernt.
    Heute wissen erheblich mehr Therapeutinnen und Therapeuten als früher um Traumatisierungen und deren Folgen. Dennoch ist festzustellen, dass viele im Hinblick auf genaue Diagnostik und Therapie unsicher sind. Die genaue Kenntnis der Störungsbilder und eine präzise diagnostische und prognostische Einschätzung sind aber, wie bei jeder Psychotherapie, von großem Wert. Darüber hinaus kann eine nicht trauma-adaptierte Therapie bei einem traumatisierten Menschen viel Unheil anrichten, dessen Leiden verlängern und die Therapie verzögern.
    Manche beklagen, dass die Beschäftigung mit Traumata und deren Folgen eine Mode geworden sei. Es mag sein, dass dies gelegentlich der Fall ist. Bei genauer Betrachtung sieht es aber eher so aus, dass, je mehr sich unser Wissen verbreitert und je mehr auf diesem Gebiet geforscht wird, sich umso mehr herausstellt, dass sehr viele seelische und psychosomatische Störungsbilder mit Traumatisierungen zusammenhängen. Mehr noch zeigen neuere Untersuchungen von Felitti aus Los Angeles, dass auch Herz-Kreislauf-Erkrankungen im späteren Leben mit Kindheitsbelastungen in Zusammenhang stehen.
    Für viele mag das eine erschreckende Erkenntnis sein. Es ist schwer zu akzeptieren, dass Kindheit Folgen hat. Bedenkt man, dass vor ein bis zwei Generationen noch die Auffassung vorherrschte, dass ein kleines Kind keinen Schmerz verspürt und dass ihm infolgedessen Belastungen nichts anhaben könnten, so ist hier tatsächlich ein eindrucksvoller Wandel geschehen.
    Glücklicherweise heilen viele Menschen von ihren Traumatisierungen spontan. Dennoch müssen wir zur Kenntnis nehmen, dass vor allem die frühen Traumatisierungen zu schweren Beeinträchtigungen führen
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