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Trau nie einem Fremden

Trau nie einem Fremden

Titel: Trau nie einem Fremden
Autoren: Patricia B. McConnell
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Duke.
    •    Ken wiederholt das, bis er neben Duke steht. Duke atmet ganz normal mit entspannt geöffnetem Fang, wedelt leicht vom Rutenansatz an und schaut Sie in der Hoffnung auf Leckerchen an. Sie bemerken keinerlei Anzeichen für Spannung und Verspannung in seinem Körper. Er atmet und bewegt sich so, wie er es tut, wenn er glücklich und entspannt ist, sodass Sie mit dem nächsten Schritt weitermachen können. (Sollte er angespannt sein, muss Ken wieder zurückgehen und ihm aus größerer Entfernung Leckerchen zuwerfen.)
    •    Ken lässt vorsichtigein Leckerchen zu Boden fallen, hält seine Arme und Hände aber immer noch an seiner Seite.
    •    Duke hebt seine Nase, lehnt sich vor und schnüffelt an Kens Hand. Ken lässt noch ein Leckerchen fallen.
    •    Ken lässt, während er sich zum Gehen wegdreht, drei weitere Leckerchen fallen. Sie sagen mitleidig »Och schade, Leckerchen alle« und setzen Ihren Spaziergang fort.
    In beiden Trainingsstunden war es so, dass Duke von sich aus näher an Ken herangehen wollte und entspannt dessen Hand beschnüffelte. Sie können also nun mit dem Programmpunkt »Streicheln« weitermachen. Die dritte Trainingsstunde läuft so ab:
    •    Ken nähert sich wie gehabt, gibt nun aber erst ein Leckerchen, wenn er etwas über einen Meter entfernt ist. Nun lässt er nacheinander fünf Leckerchen fallen, während er noch näher an Duke herankommt. Duke schnüffelt an Kens Hand, wedelt mit dem gesamten Hinterteil und schaut entspannt, aber in freudiger Erwartung nach den Hot Dogs.
    •    Ken hält seine Hände weiter an seiner Seite und öffnet sie, sodass Duke das Futter direkt aus seiner Hand nehmen kann.
    •    Ken nimmt ein weiteres Leckerchen in die Hand und lässt Duke es nehmen. Während Duke es verputzt, hebt Ken seine andere Hand etwa 15 Zentimeter weit in Richtung der Seite von Dukes Maul und lässt sie dann wieder sinken. Das wiederholt er drei Mal hintereinander.
    •    Duke wedelt weiterhin mitseinem gesamten Körper ab den Schultern nach hinten und schnüffelt nach mehr Leckerchen. Ken gibt ihm ein weiteres Stück Futter mit seiner linken Hand. Während Duke es frisst, hebt er seine andere Hand zu Dukes Kinn, hält aber inne, bevor er ihn tatsächlich berührt.
    •    Falls Duke in der Vergangenheit ein ernstes Problem mit fremden Menschen hatte, sollte Ken den oben beschriebenen Vorgang mehrmals wiederholen und für dieses Mal nicht mehr verlangen. Falls Duke aber noch nie aggressiv oder ernsthaft verängstigt war, dann könnte Ken in diesem Stadium nun leicht und kurz seinen Kopf an der Seite berühren, während er weiter Leckerchen aus der anderen Hand frisst. Die ganze Zeit über achtet Ken darauf, dass er langsame Bewegungen macht und seine Hand immer unterhalb von Dukes Augenhöhe lässt.
    Das Ganze liest sich komplizierter, als es in Wirklichkeit durchzuführen ist. Sobald Sie das Vorgehen verstanden haben und Ihren Hund »lesen« können (und damit sein Verhalten voraussagen können), wird es sogar ganz leicht. Achten Sie darauf, dass jede »Übungsstunde« fröhlich bleibt und hören Sie auf, bevor Duke oder Sie nervös werden können. Zögern Sie nicht, einen professionellen Hundetrainer zur Hilfe zu nehmen, falls Sie sich die Übungen selbst nicht zutrauen. Vermutlich genügen ein oder zwei Stunden zusammen mit jemanden, der die Gegenkonditionierung wirklich beherrscht, damit Sie anschließend alleine weitermachen können.
    Sicherheit geht vor
Wenn Sie wissen, dass Ihr Hund jemanden durch Beißen oder Schnappen verletzen könnte, dann ist es Ihre Verantwortung, sicherzustellen, dass genau das auf keinen Fall passieren kann. Benützen Sie, wenn nötig, einen Maulkorb (Sie können durch dessen Öffnung vorn immer noch Leckerchen füttern) und bitten Sie nur Ihre besten Freunde, die »Fremden« auf der Straße zu spielen – und auch nur solche Freunde, die verlässlich genau das tun, was Sie sagen! Das trifft nicht für alle Ihre Freunde zu, oder? Lassen Sie sich Zeit und denken Sie daran, dass »zu schnell zu viel« nicht nur dazu führen kann, dass jemand verletzt wird, sondern auch Sie und Ihren Hund im Training zurückwirft.
    Fallen Sie nicht dem Irrglauben anheim, dass Sie mit Hilfe der Leine schon für Sicherheit sorgen könnten, falls ein Fremder Ihrem Hund zu nahe kommt. Diese Methode hat mindestens zwei Schwachpunkte: Erstens verursacht eine gespannte Leine Anspannung und signalisiert Ihrem Hund, dass dies
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