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Trau dich endlich!: Roman (German Edition)

Trau dich endlich!: Roman (German Edition)

Titel: Trau dich endlich!: Roman (German Edition)
Autoren: Carly Phillips
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Gabrielle und Marlene Recht hatten?
     
    Sollte er sich sein Leben lang zurückziehen wie eine Schnecke in ihr Haus, für den Fall, dass irgendwann der Fluch seine unheilvolle Wirkung entfaltete? Oder wäre er besser beraten, wenn er den Sprung ins kalte Wasser wagte und das Glück, das ihm beschieden war, genoss?
     
    Das Glück, das ihnen beschieden war, hier und jetzt?
     
    »Gib dir einen Ruck, Derek. Verluste gehören zum Leben dazu. Bist du im Augenblick denn weniger unglücklich als du es wärst, wenn du mit ihr zusammen wärst und irgendwann später etwas passieren würde? Wie gesagt, Gabrielle ist Teil deines Lebens. Das war sie immer, und das wird sie immer bleiben. Die Frage ist nur: Bist du bereit, etwas zu unternehmen, und wenn ja, was?«
     
    Er nickte. Endlich sah er klar. Endlich hatte er begriffen, was Gabrielle ihm schon so lange zu erklären versucht hatte. »Danke«, sagte er.
     
    »Bedank dich bei deiner Tochter. Sie war es, die mir von Gabrielle vorgeschwärmt und mir erzählt hat, wie glücklich sie dich macht. Und dass sie Holly, genau wie John, das Gefühl gibt, wichtig zu sein.« Marlene zuckte die Achseln. »Ist das zu fassen? Eine Elfjährige musste mich daran erinnern, dass ich mich nicht von Gabrielle bedroht fühlen muss, weil sie es auch nicht tut.« Sie lachte.
     
    Derek grinste. Seine Kleine war eben ihrem Alter weit voraus.
     
    Es gab noch so einiges, über das er gründlich nachdenken musste. Überzeugungen, die ein halbes Leben lang Gültigkeit hatten, wirft man nicht so ohne weiteres über Bord. Aber Marlene hatte ihm reichlich Stoff zum Grübeln geliefert. Es stimmte – Gabrielle war immer ein Teil von ihm gewesen und sie würde es auch weiterhin sein. Was genau brachte da eigentlich die Trennung von ihr?
     
    Die Antwort war simpel: rein gar nichts. Aber würde er wirklich den Mut aufbringen, dem Corwin-Fluch zu trotzen?
     
    Gabrielle starrte ungläubig auf die Karte in ihren Händen. Holly lud sie zu ihrer Geburtstagsparty in Stewart ein. Das Foto auf der Vorderseite zeigte das lächelnde Geburtstagskind mit Fred, dem Basset. Ob Derek wusste, dass sie eingeladen war – und dass es ihr unendlich schwerfallen würde hinzukommen? Bestimmt. Wie sie Holly kannte, war die Kleine so lange auf und ab gehopst, bis ihr Vater klein beigegeben hatte, um sie nicht zu enttäuschen. Tja, die Erwachsenen würden … sich eben zur Abwechslung wie Erwachsene benehmen müssen, um Holly anlässlich ihres zwölften Geburtstages glücklich zu machen.
     
    Um Antwort wird gebeten war unter der Einladung gestanden, und daneben eine Telefonnummer und eine E-Mail-Adresse. Gabrielle hatte die einfachere Variante gewählt und per E-Mail mitgeteilt, dass sie kommen würde.
     
    Eine Woche später machte sie sich in ihrem Cabrio – mit einer frisch lackierten Fahrertür – auf den Weg nach Stewart. Sie parkte an der Straße vor dem Haupthaus und ging der Musik nach, die ihr von der Wiese dahinter entgegenwehte.
     
    Da Holly in Stewart nicht allzu viele Leute kannte, war die Anzahl der Gäste erwartungsgemäß überschaubar. Gabrielle erspähte das Geburtstagskind von einem halben Dutzend Freundinnen umringt, während eine Handvoll Erwachsener herumstand und plauderte. Sie sah Hank und Thomas beisammenstehen, und – oh, nein, am Picknicktisch saß Hollys Mutter mit einem sympathisch aussehenden Unbekannten. Vermutlich ihr neuer Gatte. Gabrielle hatte angenommen, Marlene würde nicht anwesend sein. Fehlanzeige.
     
    Sogleich fühlte sie sich noch unwohler in ihrer Haut. Trotzdem gab sie sich einen Ruck. Für Holly.
     
    Etwas Feuchtes schmiegte sich an ihr Bein. Gabrielle sah nach unten. Es war Fred, mit einem kleinen Hut auf dem Kopf, der die Nase an ihre Wade drückte.
     
    »Hey, alter Junge. Du hast dich ja rausgeputzt.« Sie bückte sich, um ihn hinter den Ohren zu kraulen.
     
    »Gabrielle!«, rief Holly da auch schon und rannte auf sie zu, ganz das fröhliche Energiebündel wie immer.
     
    Gabrielle erhob sich. »Hallo! Alles Gute zum Geburtstag! « Sie hielt der Kleinen das Geschenk hin, dessen Auswahl sie viel Zeit und Mühe gekostet hatte. »Ich hoffe, es gefällt dir.«
     
    »Da bin ich ganz sicher.« Holly nahm das Päckchen entgegen und legte es zu den anderen auf den Gabentisch. »Ich freue mich einfach, dass du hier bist. Ich hatte schon befürchtet, dass du womöglich nicht zu meiner Party kommst, weil mein Dad so ein Esel ist.«
     
    Gabrielle lachte.
     
    »Hey, wen nennst du
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