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Trau dich endlich!: Roman (German Edition)

Trau dich endlich!: Roman (German Edition)

Titel: Trau dich endlich!: Roman (German Edition)
Autoren: Carly Phillips
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denn nicht, um Himmels willen?«, fragte sie verständnislos.
     
    Jetzt war er verblüfft. Er blinzelte. »Weil …« Er suchte krampfhaft nach einer Erklärung, die Marlenes Gefühle nicht verletzen würde. Er hatte sie gerngehabt, und wenn er ihr gestand, dass Gabrielle für ihn tabu war, weil er sie liebte, dann würde er damit zugeben, dass er Marlene nie geliebt hatte. Im Gegensatz zu Gabrielle.
     
    Er liebte Gabrielle.
     
    Heiliger …
     
    »Derek? Hörst du mir zu?«
     
    Er schüttelte den Kopf und wünschte sich nichts sehnlicher, als dass er seine eigenen Gedanken nicht gehört hätte.
     
    »Ich sage es noch einmal: Die Sache mit dem Fluch ist totaler Schwachsinn, verdammt noch mal«, sagte Marlene.
     
    Derek riss die Augen auf. Er hatte sie kaum je fluchen gehört. »Wie bitte?«
     
    »Du hast mich schon verstanden. Du selbst hast mir zwar nie von deinen Gefühlen für Gabrielle oder von diesem Fluch erzählt, aber das haben andere für dich übernommen. Und ich habe genügend Zeit mit deinem Vater verbracht, um zu wissen, wie ihr Corwin-Männer tickt. Du hast Gabrielle geliebt, aber anstatt es dir einzugestehen, hast du mit ihr Schluss gemacht, um dir das Unglück zu ersparen, das der Fluch womöglich über dich hätte bringen können.«
     
    Derek öffnete den Mund, doch sie hob abwehrend die Hand, also klappte er ihn wieder zu.
     
    »Lass mich ausreden.«
     
    »Okay.« Er bedeutete ihr mit einer Handbewegung, fortzufahren.
     
    »Du hast mich geheiratet, weil ich schwanger war, aber in erster Linie, weil du mich nicht geliebt hast .«
     
    »Das habe ich nie gesagt.«
     
    »Das war auch gar nicht nötig. Und außerdem hast du auch nie gesagt, dass du mich liebst«, erwiderte sie betont ruhig, wohl um ihm zu signalisieren, dass sie längst über ihn und die Tatsache, dass er sie nicht geliebt hatte, hinweg war.
     
    Trotzdem hatte er Schuldgefühle und schämte sich. »Marlene …«
     
    Sie schüttelte den Kopf. »Vergiss es einfach. Das habe ich auch getan. Zumindest dachte ich, ich hätte es vergessen, bis ich Gabrielle zum ersten Mal Auge in Auge gegenübergestanden bin. Aber inzwischen habe ich mich wieder eingekriegt. Wir zwei haben gemeinsam etwas Großartiges vollbracht – wir haben ein wunderbares Mädchen in die Welt gesetzt.«
     
    »Stimmt.« Bei dem Gedanken an Holly musste er lächeln.
     
    »Und jetzt bekommst du eine zweite Chance mit Gabrielle. Warum seid ihr nicht zusammen? Traust du dich noch immer nicht, zuzugeben, dass du sie liebst, weil dann womöglich irgendein komischer Fluch euer Leben zerstören könnte?« Sie starrte ihn an, als wäre er nicht ganz bei Trost.
     
    Manchmal kam es ihm ja selbst schon so vor, als hätte er nicht mehr alle Tassen im Schrank.
     
    »Zuweilen passieren eben schlimme Dinge im Leben. Die Scheidungsrate ist hoch, jeden Tag sterben völlig grundlos Menschen, werden vielleicht von einem Bus oder einem Auto überfahren … Und andere haben Affären und zerstören ihr Leben auf diese Weise. Jeder Mensch trifft Entscheidungen, und wenn ein Unglück geschieht, dann hat das doch nichts mit einem Fluch zu tun!«, fuhr sie mit erhobener Stimme fort. Dann sagte sie: »Entschuldige. Aber lass dir das alles einfach mal durch den Kopf gehen.«
     
    Er rieb sich die brennenden Augen. »Ich denke in letzter Zeit an nichts anderes. Und glaub mir, Gabrielle hat mir genau dasselbe gesagt.«
     
    Marlene schmunzelte. »Kann ich mir vorstellen. Aber da du ganz offensichtlich nicht auf sie hörst, bitte ich dich, auf mich zu hören. Diese Frau war die vergangenen vierzehn oder fünfzehn Jahre ein Teil von dir, und das wird sie auch weiterhin sein, ob du ihr nun einen Platz in deinem Leben zugestehst oder nicht. Du hast die Wahl. Du kannst dickköpfig und dumm wie dein Vater und seine Brüder sein – und genauso einsam. Oder du schnappst dir das, was du immer schon haben wolltest.« Sie erhob sich.
     
    Derek tat es ihr nach. »Ich kann nicht einfach zusehen und abwarten, bis ich sie auf irgendeine schreckliche Art und Weise verliere.« Er dachte an den Brand im Wave, an die verzweifelten Minuten des Abwartens, bis sich herausgestellt hatte, dass Gabrielle wohlauf war … und daran, dass er sie nur ein paar Stunden später selbst aus seinem Leben verbannt hatte.
     
    In seinen Schläfen pochte das Blut; das Herz klopfte heftig in seiner Brust. Plötzlich gingen ihm Möglichkeiten durch den Kopf, an die er nie zu denken gewagt hatte. Konnte es sein, dass
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