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Trainer unter Verdacht

Trainer unter Verdacht

Titel: Trainer unter Verdacht
Autoren: Stefan Wolf
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aber insgeheim war er froh, eine Freundin
zu haben, die so mutig ihr Ziel verfolgte und nicht kniff, wenn es mal brenzlig
wurde.
    »Karl, Klößchen, ihr bleibt
hier und haltet uns den Rücken frei, ja?«
    »Klar. Ihr könnt auf uns
zählen!«, antwortete Klößchen und Karl nickte zustimmend.
    »TKKG sind eine super Mannschaft!
Die beste, die es gibt«, sagte Gaby voller Stolz und lächelte.
    Dann kletterten sie und Tim an
Bord der Jacht. Tim deutete Gaby wortlos ihm zu folgen. Sie huschten über das
Deck zum Labor. Aus dem Bullauge drangen laute Stimmen nach draußen. Die
Gangster waren inmitten eines heftigen Streits. Tim und Gaby knieten sich auf
den Boden und sahen nach drinnen.
    Jens Luschke hielt eine Mappe
hoch und grinste selbstgefällig Dr. Kaut an, der ihn abgrundtief böse
anstierte. Seine spinnendürren Finger hatten sich verkrampft und zuckten auf
und zu wie die Krallen eines Raubvogels. Lisa Schimmer stand wie angewurzelt
hinter ihrem Partner. Ihrem Gesicht konnte man ansehen, dass sie innerlich
unter großer Spannung stand. Neben dem Doktor hatte sich bedrohlich der Bodyguard
aufgebaut. Er befand sich im Kampfmodus und wartete nur auf den Befehl seines
Chefs, kurzen Prozess mit den beiden Erpressern zu machen.
    »...das muss Ihnen mindestens
fünf Millionen wert sein«, sagte Luschke und klopfte mit seinen Fingern lässig
auf die Unterlagen. »Dann sind Sie uns ein für alle Mal los und Sie können in
aller Ruhe ihre Florrorpillen verticken.«
    Dr. Kaut verzerrte sein Gesicht
zu einer hässlichen Fratze. »Ihr glaubt, ihr könnt einfach so in mein Haus
eindringen, vertrauliche Unterlagen klauen und dann hierherspazieren und mich
erpressen?« Er zischte wie eine Schlange und bewegte sich Furcht einflößend auf
die Ganoven zu, indem er sein Bein nachzog.
    »Genau, so einfach«, sagte Jens
Luschke. Er versuchte, souverän zu wirken, doch das leichte Zittern in seiner
Stimme verriet seine Angst und extreme Nervosität. »Wenn Sie nicht auf unsere
Forderung eingehen, dann weiß morgen die ganze Welt darüber Bescheid und Sie
landen für die nächsten zehn Jahre hinter Gittern.«
    Luschke versuchte, Dr. Kauts
stechendem Blick standzuhalten, der ihn ansah, als wolle er ihn gleich
zerreißen.
    Gaby bekam eine Gänsehaut. Sie
spürte Dr. Kauts teuflische Aura, die nach außen drang wie ein unsichtbares Gas
und ihr durch Mark und Bein fuhr, auch wenn sie und Tim nur Beobachter waren.
    Plötzlich klingelte Gabys
Handy. »Das ist Paps!«
    Tim schaute sie entsetzt an.
»Mach das Handy aus, schnell!« Er schaute durchs Bullauge ins Labor. Doch die
Gauner hatten das Klingeln ebenfalls gehört. Dr. Kaut riss den Kopf herum und
starrte zum Fenster. Seine und Tims Blicke begegneten sich für einen kurzen
Moment.
    »Mist, die haben uns entdeckt!
Wir müssen sofort hier weg!« Tim und Gaby sprangen auf und hasteten los.
    »Paps. Hilfe! Wir sind auf der schwarzen
Jacht«, keuchte Gaby ins Telefon. Mehr konnte sie nicht mehr sagen, denn der
Bodyguard packte die beiden und riss sie herum, bevor sie noch über die Reling
klettern konnten.
     
    Als die schwarze Jacht aus dem
Hafen fuhr, wussten Karl und Klößchen sofort, dass Tim und Gaby in Gefahr
waren. Umgehend verständigten sie die Polizei. Doch bis die eingetroffen war,
konnten sie nichts tun. Tatenlos mussten sie mit ansehen, wie das Boot Kurs
aufs offene Meer nahm.
    »Ihr habt versucht, mein Schiff
zu entern, und habt alle kläglich versagt. Das wird natürlich mit dem Tode
bestraft«, grollte Dr. Kaut und richtete eine Pistole auf Tim, Gaby und das
Gangsterpärchen, die zusammengedrängt in einer Ecke des Labors standen. »Ihr
habt geglaubt, ihr könnt mein Lebenswerk zerstören«, fuhr er fort und starrte
Tim und Gaby böse an.
    »Sie sind verrückt und
skrupellos. Wie können Sie nur so schamlos mit der Gesundheit von Jugendlichen
spielen und sie für Ihre lebensgefährlichen Experimente missbrauchen?«, fuhr
Gaby ihn erregt an.
    »Ach papperlapapp! In der
Forschung muss man immer Opfer in Kauf nehmen, wenn man das Große im Blick
hat«, war die selbstgefällige Reaktion von Dr. Kaut.
    »Das ist für Sie nur der
schnöde Mammon und sonst nichts«, diskutierte Tim zornig weiter.

    Dr. Kaut lachte laut auf. Es
klang schrill. »Alle werden davon profitieren. Die Sportler, die Zuschauer. Und
ich werde in die Geschichte eingehen.« Über ein Walkie-Talkie instruierte er
seinen Bodyguard, der auf der Brücke das Schiff steuerte: »Wenn wir weit genug
draußen sind,
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