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Trainer unter Verdacht

Trainer unter Verdacht

Titel: Trainer unter Verdacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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möchte ich immer Fahrrad fahren.«
    Tim schnaubte kurz wie ein
wütender Stier. Die Fahrt dauerte eine ganze Weile. Schließlich verließ der
Verfolgte die asphaltierte Straße und bog auf einen schroffen, steinigen Weg in
Richtung Meer ab. Der Sonnenuntergang färbte alles in ein lavafarbenes,
atemberaubendes Rot. Möwen flogen kreischend über die See und läuteten die
Abenddämmerung ein.
    Klößchen wurde plötzlich ganz
aufgeregt. »Das ist dieselbe Straße, auf die die Buschinski vor ein paar
Stunden abgebogen ist!«
    In nicht allzu weiter Ferne
konnte man den Leuchtturm sehen, der weiß gestrichen war und eine rote Spitze
hatte. Die Straße endete, wo der Strand begann. Der Mann versteckte das Fahrrad
hinter einem großen Busch und ging zu Fuß weiter.
    TKKG schlichen ihm hinterher.
Der Weg führte über schroffe Felsen. Die Wellen schlugen hoch und die Gischt
spritzte ihnen ins Gesicht. Der Unbekannte erreichte das Plateau, auf dem der
Leuchtturm stand. Klößchen kam nicht so schnell voran und jedes Mal, wenn er
vom hohen Felsen nach unten in die Tiefe schaute, in der das Meer tobte, wurde
ihm schwindelig vor Augen. TKKG fielen etwas zurück und verloren den Mann aus
den Augen.
    »Wo ist er hin?« Gaby hielt
ihre Haare zusammen, die der Wind durchwühlte.
    »Er muss hier irgendwo sein. Wo
sollte er sich verstecken?«, meinte Tim. TKKG schauten nach allen Seiten, doch
der Unbekannte war weg.
    Karl deutete zum Leuchtturm.
»Vielleicht ist er dort.«
    TKKG gingen los. Von außen war
die Tür mit einer schweren Eisenkette abgeriegelt.
    »Da ist niemand drin.« Karl sah
nach oben zum Turm. »Kein Leuchtfeuer. Der scheint nicht mehr benutzt zu
werden.«
    »Seltsam. Er ist wie vom
Erdboden verschluckt«, sagte Gaby. Die Brise vom Meer war kühl und die vier
knöpften ihre Jacken zu.
    »Das ist echt gruselig. Der
Mann muss ein Gespenst sein. Er kann erscheinen und verschwinden, wann immer er
will. Das ist die einzig logische Erklärung«, stotterte Klößchen. Bei der
Vorstellung lief es ihm kalt den Rücken herunter.
    »Genau, die Buschinski spricht
mit Geistern. So ein Blödsinn.« Karl verdrehte die Augen.
    »Lasst uns zurückgehen. Wir
werden heute nichts mehr rausbekommen. Außerdem wird es langsam dunkel und wir
haben keine Taschenlampen dabei«, forderte Gaby die Jungs auf. Sie nickten und
traten den Heimweg an.

10. Das
schwimmende Labor des Schreckens
     
    Grün und blau blubberten die
Flüssigkeiten in Reagenzgläsern. Zwei Substanzen, die Dr. Kaut durch
gentechnische Verfahren hergestellt hatte und die in Kombination besonders
effektive Dopingmittel ergaben. Er hob eines der Reagenzgläser vor seine Augen
und begutachtete es genauer. Dann mischte er beiden Lösungen verschiedene
andere Stoffe bei, woraus sich eine leicht knetbare Masse bildete. Aus dieser
drehte er mittels einer Apparatur mehrere Pillen. Er war hochzufrieden.
    Dr. Kaut war Herrscher über ein
hochmodernes schwimmendes Frankenstein-Labor. Alles lief wie geplant. Er
glaubte, dass die Nachfrage nach seinen Horrorpillen groß sein würde. Das
Publikum lechzte ja nach immer besseren Leistungen, was die Sportler unter
immer stärkeren Druck setzte. Stand ein Rekord, musste er wieder gebrochen
werden. Die Spirale war nach oben offen. Und das wollte er für seine illegalen
Geschäfte ausnutzen. Er war sich sicher, dass er damit einen Riesenreibach
machen würde. Allerdings mussten die Substanzen noch getestet werden.
    Er hatte ein teuflisches
Lächeln auf den Lippen, als er daran dachte, dass die menschlichen
Versuchsratten dafür schon auf der Insel waren. Was gab es Besseres als jungen
Nachwuchs, den man besonders leicht manipulieren konnte, weil er ehrgeizig war
und ganz am Anfang seiner Karriere stand? In Dr. Kauts wahnsinnigem Gehirn sah
er in ihnen die zahlungskräftigen Kunden von morgen. Er hatte den idealen
Handlanger gefunden. Eine Vertrauensperson. Eingeschmuggelt wie ein
trojanisches Pferd. Es hatte nicht viel gebraucht, ihn zu überreden, denn er
war in einer misslichen Lage. Spielschulden. Das Geld als Trainer hatte nicht
gereicht für seine Spielsucht. Einarmige Banditen waren sein Verhängnis.
Automaten, bei denen er nur verlieren konnte.
    Die Tür zum Labor ging auf und
der bullige Bodyguard brachte Reiner Zeck herein.
    »Die Jungs haben angebissen?«,
fragte Dr. Kaut. Die Kälte in seiner Stimme hatte 20 Grad unter dem
Gefrierpunkt.
    Zeck sah nicht gut aus. Man sah
ihm an, dass es ihm nicht leicht gefallen war, den Jungs die

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