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Träume nicht dein Leben, lebe deinen Traum

Träume nicht dein Leben, lebe deinen Traum

Titel: Träume nicht dein Leben, lebe deinen Traum
Autoren: Jean Felix M. Lützenrath
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nicht im Traum daran denken würde, hier zu wohnen. Sie freut sich über meine nette freundliche Art und lässt mich gar nicht mehr gehen. Am Ende bietet sie mir sogar noch an, ich könnte ein kleines Zimmer haben und heute die Nacht hier schlafen. Es sei das Zimmer ihres Sohnes, der aber schon seit langem nicht mehr hier wohnt. Ich bedanke mich bei ihr, sage aber, ich möchte heute noch bis nach Portomarín und müsse daher auf ihre Gastfreundlichkeit leider verzichten. Sie drückt mir einen Kuss auf die Wange und ich setze meinen Weg fort. Maja scheint nun sichtlich Probleme zu haben, mir zu folgen. Sie ist so vollgefressen, dass an Laufen nicht mehr zu denken ist. So bin ich gezwungen, sie wieder einmal auf den Arm zu nehmen und zu tragen. Diesmal wiegt sie gut 1kg mehr als normalerweise. Um 15 Uhr erreiche ich Portomarín mit Maja auf dem Arm. Portomarín ist seit etwa 50 Jahren nicht mehr das alte Portomarín, denn der ursprüngliche Ort wurde nach Fertigstellung des Staudamms Belesar 1962 geflutet und liegt nun im Wasser des Miño begraben. Ich steuer die municipal Herberge an, obwohl ich vor habe, am Stausee zu schlafen. Grund für den Besuch der Herberge sind die 750g Tomaten in der Dose und meine 500g Pasta. Ich muss dieses Gewicht endlich loswerden und sinnvoll verarbeiten. Ich zahle für die Übernachtung und bekomme sogar die Möglichkeit angeboten, mein Zelt im Hinterhof aufzuschlagen. Das klingt doch sehr gut. Sehe mich schon unter der heißen Dusche stehen und danach die Sonne im Garten genießen. Als ich den Hinterhof betrete, verfliegt der Traum jedoch augenblicklich wieder. Hier ist grade mal genügend Platz, um mit Mühe und Not mein Ein-Mann-Zelt zwischen die mit Socken und Unterwäsche behangenen Wäscheleinen zu stellen. Der Boden ist dreckig und widerlich. Hier werde ich definitiv nicht schlafen. Ich lege meinen Rucksack im angrenzenden Park ab und leine Maja an diesem an, um wenigstens eine Dusche nehmen zu können und meine Pasta endlich zuzubereiten. Mit der Dusche klappt auch alles wie geplant. Nur als ich danach in die Küche schreite, finde ich zwar eine hochmoderne Küche vor, jedoch ohne Kochtopf, Pfanne oder sonstigen Gegenständen. So leicht gebe ich jedoch nicht auf, denn noch einen weiteren Tag schleppe ich diese 1,25kg nicht mehr mit mir rum! Ich habe eine kleine metallende Brotdose, die ich nun zum Kochtopf umwandle und die Tomatendose stelle ich einfach so auf die Herdplatte. Es dauert zwar eine ganze Weile, aber am Ende habe ich tatsächlich heiße Pasta mit Tomatensauce. Ein wenig Oregano aus meiner Bordküche und das Pilgermenü ist fertig. Im Aufenthaltsraum sind alle sichtlich verwundert, wie ich ohne Kücheneinrichtung eine Pasta zaubern konnte. Sie starren mich an wie von einem anderen Stern, als ich den Raum mit meiner Pasta betrete.
    Frisch geduscht und satt gehe ich zurück zu Maja, die tief und fest bei meinen Sachen schläft. Ich muntere sie noch einmal auf, ein kleines Stück mit mir zu laufen, da ich zurück zum Miño möchte, um einen geeigneten Zeltplatz zu finden. Es bieten sich unendliche Möglichkeiten. Ich wähle eine so, dass mein Zelt für jeden sichtbar ist, der über die lange Brücke nach Portomarín kommt, in der Hoffnung, Lucia würde mich eventuell dann heute hier entdecken. Ich habe ihr eine Email geschrieben und nun muss ich sehen, was passiert.
    Aus dem Wasser springen die Fische und fangen die Fliegen und Mücken. Am Abend beginnen die Frösche aus allen Richtungen zu quaken und die Grillen zirpen. Ich lasse mein Zelt offen, um in den Sternenhimmel blicken zu können, während Maja bereits wieder tief und fest schläft.

12.07.09, Sonntag — Portomarín

    Auch heute mache ich mir keine Hektik und schlafe wieder vollkommen aus. Lucia ist natürlich gestern Abend nicht mehr aufgetaucht, wäre auch zu schön gewesen. Da sie mit großer Sicherheit noch hinter mir ist, beschließe ich, den heutigen Tag hier am See zu warten. Bin mir ziemlich sicher, dass sie heute in Portomarín eintreffen wird. Da ich den ganzen Tag Zeit habe, bleibe ich noch eine Weile im Schlafsack liegen, bevor ich aufstehe und beschließe, mir Milch fürs Frühstück zu holen. Habe immer eine Packung Cornflakes dabei, die können nämlich im Rucksack nicht so schnell schlecht werden und schmecken meiner Ansicht nach köstlich. Nach dem Frühstück faulenze ich den gesamten Tag vor meinem Zelt. Ich mache nichts, außer faul in der Sonne zu liegen, mich im Miño zu baden und ein
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