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Totgeschwiegen

Totgeschwiegen

Titel: Totgeschwiegen
Autoren: Brenda Novak
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Knast.”
    “Fahr zur Hölle”, erwiderte sie.
    “He! Sei doch mal ein bisschen nett zu mir, dann besorg ich’s dir noch mal, bevor es zu spät ist.” Er fuhr mit der Zunge über ihren Hals und lachte, als sie zusammenzuckte. “Es macht dir bestimmt keinen Spaß, mit einer Horde Frauen eingesperrt zu sein.” Er rieb sich wieder an ihr. “Du hast doch mit vielen Männern geschlafen. Wirst du das nicht vermissen?”
    “Von Männern wie dir werde ich gar nichts vermissen.”
    Sogar in der Dunkelheit bemerkte sie das heimtückische Grinsen in seinem Gesicht. “So? Wenn die Polizei nicht schon auf dem Weg wäre, würde ich dir mal kurz zeigen, was ich in der Zwischenzeit gelernt habe.”
    “Bemüh dich nicht. Mir würde bloß schlecht werden.”
    Wieder packte er ihre Haare und zog den Kopf zurück. Dann biss er in ihre Brust. Grace spürte kaum den Schmerz, sie suchte fieberhaft nach einer Möglichkeit, sich von ihm zu befreien. Wenn sie es bis zum Auto schaffte, konnte sie Stillwater noch in dieser Nacht verlassen. Das wäre sowieso das Beste. Es würde ihr ersparen, Madeline gegenübertreten zu müssen, nachdem sie die Überreste ihres Vaters ausgegraben hatten. Und dann würden Kennedy und seine Söhne nicht unter all dem leiden müssen, was auf sie zukam.
    Sie hob das Knie an, um ihm in den Unterleib zu treten.
    Er merkte, was sie vorhatte, und wich ihr in letzter Sekunde aus. Dabei ließ er von ihr ab. Sie entwischte ihm und rannte los. Schon glaubte sie, entkommen zu können, da hielt er sie am Arm fest und schlug ihr ins Gesicht.
    Ihr Kopf wurde nach hinten geschleudert, ihre Wange fühlte sich schlagartig taub an. Trotzdem wollte sie nicht aufgeben. Sie verpasste Joe einen Hieb auf die bandagierte Nase. Er fluchte laut und schlug ihr erneut ins Gesicht.
    Grace’ Kopf flog voller Wucht in den Nacken; ihr wurde schwindelig. Aber sie gab nicht auf. Sie wehrte sich mit Händen und Füßen, kratzte, biss und schlug um sich. Wieder gelang es ihr, sich loszureißen. Sie schaffte es bis zum Rand der Lichtung, bevor Joe sie einholte. Wieder krallte er sich in ihren Haaren fest und zerrte sie zurück.
    Er holte aus und war jetzt so weit außer Kontrolle, dass sie mit allem rechnete – da ertönte ein ohrenbetäubender Knall.
    Clay!
Sie erkannte ihn mit einer Mischung aus Schuldgefühl und Erleichterung.
    “Ich gebe dir genau drei Sekunden, um meine Schwester loszulassen und mein Grundstück zu verlassen.”
    In Grace’ Ohren rauschte es, doch sie erkannte am Ton ihres Bruders, wie ernst er es meinte.
    Joe zögerte, entschied sich dann aber dafür, auf Risiko zu spielen. “Vergiss es. Nimm das Gewehr runter, Clay. Du kannst ihr nicht helfen. Du steckst genauso mit drin.”
    Grace starrte ihren Bruder an und versuchte seinen Gesichtsausdruck zu entschlüsseln. Es war zu dunkel, um viel zu erkennen, erst recht aus einigen Metern Entfernung. Aber Clay war nicht im Geringsten beeindruckt und zu allem entschlossen.
    Würde er gleich schießen? Wollte er es darauf ankommen lassen, eine weitere Leiche beseitigen zu müssen?
    Grace konnte nicht mal den Gedanken daran ertragen. “Clay, bitte. Er ist es nicht wert.”
    Clay ignorierte sie. “Du hast meine Schwester angegriffen. Mehr Gründe brauche ich nicht, um dich abzuknallen.”
    “Clay …”
    Er fiel ihr ins Wort. “Ich hab gesagt, du sollst sie loslassen. Sofort!”
    Joe zerrte Grace vor sich, um sie als Schutzschild zu benutzen. “Du verschwendest deine Zeit. Die Polizei ist schon auf dem Weg hierher. Es ist vorbei.”
    Clay hob das Gewehr ein Stückchen höher und zielte auf Joes Kopf. “Gar nichts ist vorbei.”
    “Doch”, sagte Joe. “Weil sie nämlich die Leiche meines Onkels finden werden.” Er versuchte, es zu unterdrücken, aber seine Stimme zitterte ein wenig.
    “Das ist meine letzte Warnung”, sagte Clay eiskalt. “Wenn du sie jetzt nicht sofort loslässt, dann werden sie hier deine Leiche finden.”
    “Lass mich los!” Wahrscheinlich war es die Panik in ihrer Stimme, die Joe dazu bewegte, von ihr abzulassen. Er schob sie so heftig von sich, dass sie strauchelte und zu Boden fiel.
    Clay machte keine Anstalten, ihr zu helfen. Er zielte immer noch mit dem Gewehr auf Joe. “Ich sollte dich trotzdem erschießen. Du taugst nichts. Du bist genauso verdorben wie dein Onkel.”
    “Ich
wusste
, dass du ihn gehasst hast”, flüsterte Joe aufgeregt. “Nach all den Lügen hast du es endlich zugegeben …”
    “Ich könnte dir einiges über
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