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totgequatscht: Maggie Abendroth und der Teppich des Todes (German Edition)

totgequatscht: Maggie Abendroth und der Teppich des Todes (German Edition)

Titel: totgequatscht: Maggie Abendroth und der Teppich des Todes (German Edition)
Autoren: Edda Minck
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bedenklich schepperte.
    »Gehört das Ihnen?«
    »Vermutlich. Danke«, sagte ich. »Frohe Weihnachten.«
    »Der ist wohl nicht mehr zu gebrauchen«, sagte der Polizist.
    »Besser der als ich.«
    Die Tür des Vorderhauses ging auf, und mehrere Uniformierte führten Gerti Schmicke und ihren Lebensabschnittsgefährten zu einem Polizeiwagen. Dahinter kam mit gesenktem Kopf Walburga aus der Tür. Und weil ich die kleine Karawane beobachtete, hatte ich ihn gar nicht kommen sehen.
    »Guten Abend, Matti. Und Kommissarin Abendroth, mal wieder in bester Gesellschaft«, sagte Winnie und baute sich vor mir auf.
    »Was machst du denn hier? Ich denke, du führst widerborstige Bräute zum Traualtar?«
    »Ich mache meinen Job auch ohne deine Einwilligung – und am allerliebsten eigentlich auch ohne deine Beteiligung.
Kommissarin Abendroth!
Man nennt das Amtsanmaßung, gnädige Frau. Schon mal gehört?«
    »Ja, klar. Aber sofort wieder vergessen. Der Zweck heiligt die Mittel. Und ich verstehe immer noch nicht, warum du hier bist, ich dachte … also Karin hat gesagt, du bist nicht da. Ach … oh!«
    »Ja?«, sagte Winnie. »Was, Frau Abendroth?«
    »Ich fange an zu verstehen … Du bist nicht in Spanien, weil Nikolaj da ist. Wilma hat ihn nicht ausgeladen, weil sie von eurer Trennung gar nichts wusste. Na dann … Willkommen im Klub, Herr Kommissar.«
    Winnie blinzelte und fuhr sich mit beiden Händen durch die Haare, vermutlich, weil er sie davon abhalten wollte, sich um meinen Hals zu legen und zuzudrücken.
    »Schon gut«, sagte ich. »Wir reden ein andermal darüber.«
    Winnie verschränkte die Arme vor der Brust. So standen wir einige Sekunden da. Schließlich lächelten wir beide und Winnie sagte: »In der Tiefkühltruhe herrscht eine ziemlich eklige Gemengelage.«
    »Weiß ich. Ich hab ja reingeguckt. Sag mal, was kriegt man eigentlich für ›Toten-Opa-in-die-Tiefkühltruhe-stecken‹?«
    »Wenn er vorher eines natürlichen Todes gestorben ist, dann nur irgendwas wegen Störung der Totenruhe. Geldstrafe vermutlich.«
    »Armer Opa Schmicke … Können wir jetzt gehen, Sherlock?«
    »Ja, sicher. Am besten in den Kerker. Ohne Wasser und Brot.«
    »Heute ist Weihnachten, kannst du da nicht mal ein Auge zudrücken? Ich maße mir auch nie wieder ein Amt an. Hat sich so ergeben – und hat ja auch funktioniert.«
    Mit Blick auf die immer noch rauchenden Autowracks sagte Winnie: »Wie man sieht.«
    »Kann ich jetzt meine Sachen und den Kater holen?«
    Winnie nahm mich in die Arme und drückte mich so fest, dass mir die Luft wegblieb. »Einer von der Spurensicherung geht mit. Und dann verschwindest du am besten für die nächsten Wochen aus diesem Land. Ich bin verflucht sauer auf dich.«
    Ich schob ihn von mir weg und sagte: »Ach ja? Sauer? Ich hoffe, du glaubst mir jetzt, dass Rudi einen Zwilling hat. Einen eineiigen. Und Eckes hat gestanden! Was gibt es denn wohl Besseres?«
    »Glaubst du, ich hätte Rudi nach Barcelona fliegen lassen, nur weil Oma Fotos gemacht hat? Ich verrate dir mal was: Karin und Peter haben Tag und Nacht geschuftet, die Unterlagen aus dem Krankenhaus waren eindeutig: Es waren zwei Jungs. Und dann haben die beiden weitergeforscht: Es gab vor ein paar Jahren einen Überfall auf einen LKW – an der deutsch-polnischen Grenze. Der Fahrer hat mit knapper Not überlebt. Und rate, wessen DNA am Tatort gefunden wurde? Die von Rudi – aber er konnte es nicht gewesen sein, weil er ja im Gefängnis saß. Die polnischen Behörden haben das nicht weiterverfolgt, weil das Opfer nach seiner Genesung auf eine Anzeige verzichtet hat. Denn für die Behörden war klar, dass nicht sein kann, was nicht sein konnte. Die haben an einen Fehler im Labor geglaubt.«
    »Warum hat Karin mir nichts davon gesagt?«
    »Weil du kein Bulle bist. Außerdem laufen derzeit weitergehende DNA-Analysen, um die beiden Brüder zu unterscheiden. Die Technik gab es damals noch nicht. Und erst wenn das alles erledigt ist, wird der Fall klar sein.«
    »Welchen Grund gibt’s denn dann, sauer zu sein?«
    »Einen? Ungefähr fünfzig. Aber es sind immer dieselben fünfzig, deshalb spare ich mir jetzt die Aufzählung. Wir reden ein andermal darüber.«
    »Wo ist eigentlich Danuta?«, fragte ich. Themenwechsel war dringend angeraten.
    »Verhaftet. Was war da überhaupt am Callcenter los? Ich hab’ Kai Pflaumes Love-Mobil auf dem Hof stehen sehen.«
    »Keine Ahnung«, sagte ich.
    »Warum glaube ich dir das nicht? Setzt das auf die Liste für unser
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